Kellerdramen, Dienstag 9.7.2024

Erstes Aufwachen um Viertel nach fünf, unter anderem weil es so hell im Zimmer war – wegen der Wärme hatten wir nicht alle zugemacht. Ich schlief noch ein bisschen und war sehr müde, als der Wecker um zwanzig nach sechs anging. Also „nur noch 5 Minuten“, ich machte den Wecker ganz aus, der Liebste stand mit den schnurrenden Katern auf und ich schlief tatsächlich noch einmal komplett ein, mit träumen und allem. Merkwürdige Träume von schwarzen Ameisenwolken an den Wänden, während ich Wäsche zu sortieren versuchte. Nun ja. Auf jeden Fall war ich ein wenig wacher, als ich um halb acht aufwachte, froh über den halben freien Tag. Der Liebste wartete unten schon mit einer Tasse Tee und einem gemachten Müsli. Draußen wieder strahlend blauer Himmel, für den Tag war ordentlich Hitze angesagt. (Also „ordentlich“ im Vergleich des bisherigen Sommers, denn es sollte auf 30 Grad gehen – nicht so sehr ungewöhnlich für Juli.)

So wurde es dann auch: Ein richtiger Sommertag, der zweite „normale“ Sommertag dieses Sommers. Und ausgesprochen angenehm, denn es war endlich mal nicht schwül und nicht bewölkt, stattdessen eine trockene, flirrende Hitze und leichter Wind – im Schatten also ganz angenehm, man hatte Lust draußen zu sein (und die Sonne zu vermeiden). Was gut war, denn wir hatten ein paar Sachen draußen zu tun.
Erst einmal ruhiger Morgen mit Frühstück, viel Tee, ein bisschen Blog, einem Blick in die Zeitung und einer ausführlichen Dusche. Eine kleine Aufräumrunde, ich startete noch eine Maschine und bürstete den Magerkater, und um elf baute ich die Transportbox zusammen und ging das gebuchte Auto holen: Wir hatten für Magi einen Kontrolltermin bei der Tierärztin.

Kurz gefasst: Alles ging prima. Für Magi natürlich nicht, denn erst einmal wurde er in eine Box gesperrt und mit dem Auto durch die Gegend gefahren (miauender Protest), dann musste er im Wartezimmer in der Box warten, während eine andere Katze in einer zweiten Box saß und schimpfte (GROSSER MIAUPROTEST!), und schließlich fasste ihn die Ärztin überall an und sperrte sein Maul auf und steckte ihm ein Fieberthermometer in den Hintern, obwohl er versuchte, sich möglichst schnell hinzuwerfen und ihr so den Zugang zu verweigern. (Den Trick kannte sie allerdings schon.) Ein bisschen besser wurde es erst, als sie ihm Blut abnahm, weil rasieren und Vene abbinden und pieksen zwar doof war, aber eine dritte Helferin ihm gleichzeitig vorne eine Riesenportion Leckerchen zu fressen gab und Magi plötzlich wie so ein Labrador nur auf eine Sache konzentriert war („…Sie sollten vielleicht einrechnen, dass er jetzt schon seine Mittagsportion gefressen hat“, war der Kommentar der Ärztin, lol). Insgesamt sehr braves Tier, und die Untersuchung sah auch gut aus. Abgesehen von den Zähnen, er wird wohl demnächst wieder einen Zahn verlieren. Menno.

Wieder zurück entließen wir das beleidigte Tier in den Garten (er hatte uns nach 30 Minuten wieder lieb) und aßen erst einmal zu Mittag, den restlichen Körnersalat. Dann ging ich noch schnell zur Post und zum dm für in erster Linie katzenbezogenes Zeugs, allerdings nahm ich auch eine neue Sonnencreme mit. Genauer gesagt ein Sonnengel – ich habe mich nämlich entschieden, nicht mehr krampfhaft nur Naturkosmetik zu kaufen, vor allem wenn das wie bei der Sonnencreme dazu führt, dass sie mich dann nervt (weil klebrig und komplett weiß-machend) und ich sie nicht benutze. Da es keinen rationalen Grund gibt, beim Sonnenschutz nur mineralischen Schutz zu nehmen und chemischen Schutz zu vermeiden, schaute ich mal, was es an Alternativen gab. Wichtig halt: Vegan und tierversuchsfrei, aber da ist man mit den dm-Eigenmarken normalerweise sehr gut bedient. So war es auch in diesem Fall, und als ich das Gel daheim ausprobierte, war ich sehr zufrieden: Keine Klebeschicht auf der Haut. Super.

Ab zwei dann im Arbeitszimmer, administrative Sachen, Erlediliste abarbeiten, Chatnachrichten und Mails beantworten, diesdas. Ich war mit dem Output ganz zufrieden, auch wenn ich natürlich noch länger hätte arbeiten können. Aber ein Arbeitspunkt war die Zeitabrechnung für Juni gewesen, und ich habe – trotz Urlaub – schon wieder Plusstunden gemacht, deshalb ließ ich um halb sechs das Arbeiten einfach sein. Und ging stattdessen ins Fitness.
Gutes Training, besser als beim Mal davor. Gut so, weil es die letzte Runde dieses Zyklus war, das nächste Mal wird also eine Kraftmessung anstehen – ich befürchte wieder einen Rückschritt. Aber oh well. Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen und so, und am Ende zählt halt jeder Tag.

Wieder daheim holte ich den Liebsten aus dem Arbeitszimmer und machte mich mit ihm ans gemeinsame Kochen, eine Rumfortsuppe mit einem schon gekochten Rest roter Linsen und sonst allem, was das Gemüsefach so hergab, dazu dem letzten Rest Brot. Da das insgesamt ein bisschen wenig war, aßen wir die Suppe komplett auf und planten „mal sehen“ für den nächsten Tag ein.
Abendunterhaltung war Blaulichtquatsch und ab neun das erste Halbfinale Frankreich-Spanien. Sehr unterhaltsames Spiel mit drei tollen Toren (das zweite vor allem, aber alle drei waren sehr schön anzusehen) und Spanien als verdientem Sieger. Ich würde mich schon für sie freuen, wenn sie das Turnier gewinnen würden.

Direkt nach dem Spielende waren wir schon beide ziemlich im Eimer und auf dem Weg ins Bett, der Liebste ging nur noch einmal im Halbschlaf nach unten, um dem Kater Trockenfutter zu holen. Eine Minute später rief er mich leicht aufgeregt nach unten: Der Keller stand unter Wasser. Aha, dachte ich, ich hab es vorhin rauschen gehört, hat es also wieder zu regnen angefangen. Nur: Es regnete gar nicht. Und das Wasser stand auch nicht in der Waschküche (wo es einen Zugang zur Kanalisation gibt und es bei Starkregen schon mal Wasser hochdrückt), sondern im Heizungskeller: Das Überdruckventil am Heizkessel war geplatzt und der Kessel lief leer. Oh happy days.
Die nächste Stunde waren wir mit Kellerdrama beschäftigt: Der Liebste drehte erst einmal das Heizungswasser ab (was nur wenig brachte, es floss leicht vermindert trotzdem weiter) und schaffte es schließlich, irgendwo ein weiteres Ventil zu schließen. Das Wasser stand so ungefähr 10 Zentimeter auf dem Boden und lief schon über die Schwelle auf den Gang: Wir konnten den kompletten Keller leerräumen. Ich zog mir also die Gartenschuhe an und trug die Sachen erst einmal in die Waschküche, trocknete notdürftig ab und trug dann weiter in die Garage, während der Liebste den Staubsauger aus der Garage holte und das Wasser wegsaugte (so ungefähr 80 Liter, es brauchte also mehrere Durchgänge). Dass es das Warmwasser war, half auch nicht wirklich: Der Keller war komplett verdampft, sehr heiß und kühlte nur langsam ab. So um Mitternacht hatten wir einen Stand, dass wir alles soweit trockengelegt hatten und es nur noch leicht tropfte. Und natürlich hatten wir kein Warmwasser mehr im Haus (und keine Ahnung, ob nur das Ventil kaputt ist oder wir die komplette Heizung werden austauschen müssen). Wir krochen erst einmal ins Bett: Der zweite Abend nacheinander mit Drama. Einziger Lichtblick: Kaputte Heizung im Winter wäre noch viel, viel blöder gewesen.