Eigentlich recht gut geschlafen – die Temperaturen in der Nacht waren angenehm, nachdem es draußen jetzt richtig abgekühlt hat und wir die Dachterrassentür nur auf Kipp hatten und das Fenster auch. Morgens deshalb auch einigermaßen wach, im Gegensatz zum Liebsten, der sich eventuell einen Schnupfen eingefangen hat, zumindest klang es so. Ich goss erst einmal auf Dachterrasse und Balkon, für die nächsten beiden Tage waren noch einmal sehr heiße Temperaturen angekündigt (auch wenn ich das nicht so richtig glauben mochte). Ein paar Zirren am Himmel, sonst klar. Vor mir ein Tag mit ein paar Terminen, aber alles im Rahmen, und ein paar Sachen für die nächste Woche zu organisieren (ein paar Nervsachen auch auf der Liste – der Plan war, die soweit anzugehen, dass ich mit einem guten Gefühl ins Wochenende gehen konnte).
Erst einmal Morgenroutine. Die Kater waren beide da und blieben nach dem Frühstück auch erstmal drin (so kalt ist es schon). Küchendurchgang, Aufräumrunde, der Liebste machte uns ein Müsli zum Frühstück. Ich hatte vormittags Home Office und Büro erst nach dem Mittagessen geplant, deshalb konnte ich morgens etwas geruhsamer agieren. Der Liebste verabschiedete sich um kurz vor acht, ich schrieb noch ein bisschen und räumte herum und war um kurz vor neun am Schreibtisch.
Den Vormittag über Zeugs abarbeiten, meine beiden Beratungstermine waren nicht gebucht worden. Irgendwie fühlte ich mich unkonzentriert und langsam und war mit meiner Performance nicht so zufrieden, aber als ich nach zwei Stunden mal auf das schaute, was ich tatsächlich gemacht hatte, war es doch ausgesprochen okay und ich hatte ein bisschen was wegbekommen. Nach einer E-Mail-Runde und ein bisschen Orgakrams nahm ich dann auch die Nervsachen in Angriff, was bedeutete, dass ich mich mit dem Skandinavierkurs am Montag detaillierter auseinandersetzen musste. Also Unterrichtsvorbereitung, Lernplattform etwas bearbeiten und eine wichtige Mail schreiben (und auf schnelle Antwort hoffen).
Um kurz vor halb eins kam eine Mail mit der Absage meines einzigen vor-Ort-Nachmittagstermins. Das war mir recht, denn damit sparte ich mir das Radeln ins Büro, wo am Freitagnachmittag sowieso fast niemand mehr war. Ich schrieb also dem Liebsten, der sich prompt entschied, die restlichen Nachmittagsstunden auch im Home Office zu verbringen und heimzukommen, und ging dann in die Mittagspause. Restliches Auberginencurry, ein bisschen Katzenbespaßung, und als der Liebste kam ein Eis für uns beide und einen Espresso. Das Eis, obwohl es im Haus wirklich kühl war und ich den ganzen Vormittag mit langer Hose, Socken und Hoodie unterwegs war und mich erst mittags vom Hoodie verabschiedete. (Draußen war es deutlich wärmer, aber das Haus heizt sich glücklicherweise nicht mehr so auf.)
Ab zwei wieder am Schreibtisch. Zunächst ein Onlineunterricht, und noch während ich damit beschäftigt war, kamen die Antworten auf meine Skandinaviermails vom Vormittag. Das war super, denn damit war ein Problem gelöst, ich konnte Anfragen abhaken und endgültig in die Feinplanung für Montag gehen.
Während der Feinplanung hatte ich dann noch die grandiose Idee, dass ich – quasi schon zum Ende meines Stundenverlaufsentwurfs – mal einen Blick auf meine Notizen des letzten Kurses werfen könnte. Und da stellte ich schlauerweise fest, dass ich das letzte Mal „X weglassen, Y neu konzipieren, Z verschieben!“ notiert hatte, aus gutem Grund. …also Verlaufsplanung noch einmal umgeworfen, neu konzipiert (inklusive neuem Dokument), neu hochgeladen, Bliblablub, und das dauerte dann alles (mit diversen Mails nebenher) bis Viertel vor fünf. Aber dann war ich tatsächlich komplett fertig und konnte ins Wochenende gehen.
Start ins Wochenende: Natürlich mit Yogakurs. Weil ich jetzt doch später fertig war als gedacht, zog ich mir die Yogaklamotten gleich daheim an und fuhr mit dem Fahrrad ins Büro. Dort Kurs mit wenig Leuten (unsere Yogagruppe hat sich in den letzten Monaten etwas dezimiert), aber egal, wir waren hochmotiviert. Was gut war, denn im Raum war es unangenehm drückend und mir brach recht schnell der Schweiß aus. Sehr anstrengend dieses Mal, viele Armsachen (mein linker Arm und die Schulter protestierten, ich hatte aber das Gefühl, dass das exakt die Bewegungen waren, die ich zur Mobilisierung brauchte), einige anstrengende Stehpositionen. Sehr gut, alles in allem. Und als ich die anderthalb Stunden am Ende in die Fitness-App eintrug, wanderte ich im Status tatsächlich von Gold auf Platin, haha, was bei dem schweißtreibenden Kurs auch mehr als gerechtfertigt war. Der Statuswechsel ist natürlich in erster Linie der Wanderwoche im Tessin geschuldet (wandern und laufen und schwimmen und so geben immer viele Fitnesspunkte), das werde ich vermutlich im September nicht halten können. Aber ich peile es mal an.
Der Liebste wartete nach dem Kurs schon auf mich, mit Fahrrad (und Schlüssel und Schloss und Fahrradlicht und Helm). Es war ein ziemlich perfekter Sommerabend mit sehr angenehmen Temperaturen, sodass wir zu unserem Lieblings-Innenstadtitaliener am Turm gingen und dort den letzten Tisch draußen bekamen.
Sehr schöner Abend, kurz gesagt, mit gutem Essen, sehr viel zu trinken, Zeit für uns. Das Essen einfach (ein gemischter Salat vorneweg, dann Spaghetti Pomodoro e Basilico für den Liebsten und Spaghetti Aglio Olio für mich), aber perfekt gemacht: alles frisch, alles aromatisch, die Nudeln auf den Punkt al dente, einfach sehr gut. Dazu teilten wir eine Flasche Roero Arneis, ein Weißwein, der mir bis jetzt noch nicht untergekommen war und den ich ausgesprochen gern mochte.
Nach dem Restaurant noch für ein Glas Crémant auf die Terrasse der Lieblingsbar, und dann schoben wir doch etwas angetüdelt die Fahrräder nach Hause. Dort noch ein allerletzter Absacker in Form eines Teeling Pot Still, den wir schon ein paar Monate im Schrank stehen haben, aber jetzt endlich öffneten. Und was für ein toller, feiner, Whiskey das ist. Das war für den Abend ein perfekter Abschluss.