Keine besonderen Vorfälle am Morgen: Es war kalt, es war dunkel, wir waren müde, die Kater hungrig. Ausführliche Katzenmaintenance- und Küchenrunde, dabei eines der neuen Katzenfutter ausprobiert (wobei es noch nicht so wirklich neu war, sondern eigentlich, soweit ich das sehen konnte, das gleiche Futter der dm-Eigenmarke im Beutel statt in der Schale). Die Kater fraßen es auf jeden Fall. Der Liebste noch müder als ich, und das, obwohl er die dritte Nacht in Folge unten geschlafen hatte. Der Schnupfen hatte sich soweit aber ausgeniest, also räumte er sein Bettzeug wieder nach oben. Wenn wir in getrennten Schlafzimmern genauso unruhig schlafen wie gemeinsam, dann ist es auch egal.
Der Liebste machte uns ein Müsli mit Mango und radelte dann ins Büro, während ich einen Blick in die Zeitung warf und Harold oben fahren ließ, und dann endlich einmal diszipliniert war (und die Zeit morgens hatte) und meine Yogamatte ausrollte. Die Trainerin war immer noch im Urlaub, also wurde es eine Runde Adriene (am Tag davor hatte ich extra mein Tablet aufgeladen). Ausgesprochen anstrengend, viel Hüft- und Beinhaltungen, ich kam ganz schön an meine Grenzen. Puls blieb aber unten (sagte der Gelenkknecht).
Ab halb zehn am Schreibtisch, eingepackt in einen Schal (unter anderem wegen ziemlich blöder Nackenschmerzen), einem leichten Pulli und darüber noch einer Strickjacke: In meinem Arbeitszimmer merkt man die ausgefallene Heizung am meisten. In den anderen Räumen müsste man überhaupt noch nicht heizen (Schlafzimmer ist egal, Bad ist kalt, aber aushaltbar, im Wohnzimmer haben wir im Zweifelsfall den Holzofen), aber mein Arbeitszimmer kühlt einfach sehr aus, und dann so am Schreibtisch ist es schon… naja. Mit Strickjacke ging es.
Den Vormittag über war ich quasi nur mit Unterricht beschäftigt: vorbereiten, durchführen, nachbereiten, dokumentieren und darüber kommunizieren. Fand ich etwas mühsam, weil es natürlich auch nicht-unterrichtsbezogene Themen gibt, die ich so parallel auch jonglierte, und es manchmal ein bisschen anstrengend ist, wenn ein Bereich so viel Raum einnimmt (dabei meine ich nicht das Unterrichten an sich, sondern den ganzen Rattenschwanz, der damit zusammenhängt).
Um eins machte ich Mittagspause und mir die zweite Hälfte Orzo warm. Nebenher ärgerte ich mich ein wenig mit unserer kleinen Ankerbox herum, denn irgendwie spielte sie plötzlich Audios von meinem Handy nicht mehr ab. Sehr merkwürdig: Es war morgens noch gegangen, dann hatte es einmal eine Bluetooth-Kollision gegeben, weil ich meine Arbeitsbox angeschaltet hatte und die in so einer Art Override die Ankerbox verdrängt hatte. Das war aber früher auch schon passiert und eigentlich kein Problem, ich entkoppelte die Arbeitsbox einfach wieder und löschte sie aus dem Handyspeicher, und die Ankerbox ließ sich problemlos wieder verbinden. Nur kam dann kein Ton mehr, als ich Audios abspielte. Merkwürdigerweise kam auch aus dem Handy kein Ton, wenn keine Box verbunden war, weder bei Podcasts noch bei Musik. Nur wenn das Handy mit der Arbeitsbox verbunden war, konnte man etwas hören. Alles sehr mysteriös und von mir leider nicht zu lösen, auch wenn ich viel herumprobierte.
Irgendwann ließ ich es sein, aß aus Frustration nach dem Mittagessen die restlichen Lebkuchen und wusch den in der Gemüsekiste gelieferten Salat. Um zwei ging ich ins Büro.
Nachmittags wieder viel Unterricht, teilweise vor Ort, teilweise online, daneben Orgakrams. Und ein interner Vorgang, über den ich mich ganz schrecklich ärgern musste – da ist leider bei uns in den Abläufen ganz gewaltig etwas schief gelaufen. Die Details gehören nicht in den Blog, aber auf jeden Fall ist es richtig, richtig doof und sehr ärgerlich. (So ärgerlich, dass mein Gelenkknecht mir zwischendrin einen Puls von 120 anzeigte, nur wegen aufregen. Ich regte mich gleich mal wieder ab – das eigentliche Ansprechen der beteiligten Personen wird jetzt der Chef übernehmen, ich versuchte so viel wie möglich auszubügeln und es dann abzuhaken – Kind und Brunnen und so.)
Um kurz vor sechs machte ich Schluss (mal wieder die Letzte im Büro) und ging ENDLICH einmal wieder ins Fitness. Die App zeigt mir zwar noch einen Platinum-Status an, noch übrig von dem vielen Schwimmen und Wandern im Sommer, aber ich habe nur noch zwei Tage, um den Status zu halten, und müsste in den zwei Tagen irgendwie achtmal ins Fitness oder einen Marathon joggen oder so. Na egal (im Arbeitsalltag ist der Gold-Status der realistische).
Auf jeden Fall Fitness, wo ich den Trainingszyklus wechselte, dementsprechend Kraftmessung (fast überall ein bisschen verloren, kein Wunder). Die beiden Trainingsdurchgänge gingen dann aber ganz gut. Waren hoffentlich (ich habe keine Ahnung) auch eine gute Ergänzung zum Yoga am Morgen. Vielleicht.
Der Liebste begrüßte mich um sieben daheim in ausgesprochen guter Laune (guter Arbeitstag bei ihm). Er hatte schon einen köchelnden Topf Chili auf dem Herd stehen und ging erst einmal mit mir in den Garten, um mir im Fahrradschuppen die neue Tretkurbel zu zeigen, die er bestellt und jetzt an seinem Fahrrad montiert hatte. Ich war allerdings abgelenkt, denn aus der Distanz hörte ich Katzengeweine, erst nicht zuzuordnen, aber je näher ich der Garagentür kam, desto lauter und verzweifelter wurde es. Und als ich den Schlüssel nahm und die Garage aufsperrte, da kam mir ein sehr aufgeregter Nasenkater entgegen, der vom Liebsten offensichtlich während der Fahrrad-Bastelaktion versehentlich eingesperrt worden war.
Abendessen mit Chili, auf dem Sofa zwei Kater, einer tiefenentspannt, einer sehr unruhig, auch wenn der Liebste sich mit mehreren Katzenwürsten bei ihm entschuldigt hatte und wir ihm gezeigt hatten, dass ab jetzt ALLE Türen offen waren und die Katzenklappen sowieso und er überhaupt GAR NIE mehr irgendwo eingesperrt sein musste! Ich bot dem Kater an, so als ausgleichende Gerechtigkeit, den Liebsten für den restlichen Abend in die Garage zu sperren, das wollte er aber auch nicht und legte sich schließlich zu uns aufs Sofa. Und wir schauten dann (nachdem ich meinen Puls wieder runterreguliert hatte, weil DIE ARME KATZE!!) alle vier gemeinsam ein bisschen Blaulichtquatsch, seit längerem einmal wieder. Es ist doch deutlich entspannender, den Ärgernissen anderer Leute zuzusehen.