Wach seit fünf, aber so müde (und ein bisschen fröstelig), dass ich noch bis zum Weckerlicht liegen blieb, ohne Katzenbegleitung (die ließen sich beide erst blicken, als ich richtig aufstand und oben zu rumoren begann). Kein Wunder: Am Abend hatten sie noch einmal eine ordentliche Portion bekommen, die wenig gefressen worden war – die beiden waren einfach satt. Nun gut.
Gar keine Motivation für die Arbeit, die Laune ziemlich im Keller, und der November hat gerade erst angefangen. Immerhin wunderschöne Herbststimmung im Garten, ziemlich neblig, dabei ein gedämpftes, altrosafarbenes Licht, in Kombination mit gelbem Laub ganz außergewöhnlich.
Interessanterweise hatte ich am Morgen (im Gegensatz zu den Katern) richtig Hunger, also so mit Magenknurren und so – das war mir die letzten Tage schon so gegangen. Ungewöhnlich, weil wir am Abend davor ja wirklich spät gegessen hatten. Frühstück gab es dann um halb acht, der Liebste (der im Home Office war) machte uns ein Müsli. (Mit Amaranth, Hirseflocken und Banane – dazu meine beiden Tassen grüner Tee, und schon waren wir bei 20 Pflanzen.) Ein Blick in die Zeitung, ein bisschen Podcast im Bad, ab kurz nach neun war ich am Schreibtisch.
Der Vormittag war eigentlich ganz in Ordnung mit Unterrichtsvorbereitung und viel, viel administrativem Kram, also „in Ordnung“ in dem Sinn, dass ich mehr oder weniger alles hinkriegte, was ich mir als Minimalprogramm vorgenommen hatte. Allerdings war es ausgesprochen gehetzt, ich kam gerade so durch und machte irgendwann einfach mein Outlook aus, um von den E-Mails mal zumindest nicht gestört zu werden. Immerhin ziemliche Punktlandung bis zur Mittagspause um halb eins (restliches Grünkohlcurry mit dem Liebsten, Zeitungsrätsel, kein Nachtisch und kein Kaffee, weil ich am Vormittag schon zwei Tassen gehabt hatte).
Um eins ging ich ins Büro und hatte den restlichen Nachmittag und Abend Unterricht, erst intensiv vor Ort, dann eine Stunde online. Das war zwar so ein bisschen anstrengend, weil ich das Material nicht alles so komplett präsent hatte (unter anderem während einer Arbeitsphase noch schnell rausgehen und nachkopieren musste, was natürlich überhaupt nicht schlimm ist, sich nur leicht hektisch für mich anfühlte), aber davon abgesehen lief es ziemlich gut und machte mir Spaß. Was weniger Spaß machte: Parallel (so in der Kurspause und auf dem Gang und zwischen Tür und Angel) mehrere Fragen und Austauschversuche von Kolleg:innen (unter anderem wegen einer unsäglichen E-Mail zu einem sehr ärgerlichen Vorgang beim Katastrophenlieferanten), Meetinganfragen, Zeugs. Die alle wichtig waren und ihre Berechtigung hatten, ich hatte nur einfach Mühe, die Sachen unterzubringen. Einen halben Termin machten wir für Mittwoch aus, einen zweiten (kurzen) definitiv für Mittwoch, und einen weiteren halben für Freitag. Mäh.
Nach dem Unterricht (und im leeren Büro) hatte ich dann endlich Zeit, noch eine Stunde lang wirklich dringliche vorbereitende Sachen für kommende Prüfungen in Angriff zu nehmen, und um Viertel vor acht ging ich schließlich nach einem langen Tag endlich heim. Draußen ordentlich kalt: Die grüne Jacke gerade so okay, dazu warmer Schal, und eine Mütze wäre auch kein Fehler gewesen, ich war nur zu faul, sie aus dem Rucksack zu holen. Die Temperaturen sinken nachts so langsam auf den Gefrierpunkt (Bodenfrost hatten wir bis jetzt allerdings noch nicht, so gesehen ist es immer noch warm). Schöne Herbstatmosphäre.
Der Liebste hatte mit dem Kochen (eigentlich gemeinsam geplant) nicht mehr warten wollen und hatte einen großen Topf Krautnudeln auf dem Herd stehen (und sich gerade auch schon den ersten Teller genommen). Ich kam also gerade rechtzeitig zum Essen und zu den Nachrichten, worauf ich auf die auch hätte verzichten können, natürlich viel US-Wahl-Content (…ich befürchte das Schlimmste). Im Alnatura haben wir kürzlich breite Bandnudeln ohne Ei (also vegan) und mit Vollkorn und in der Papierverpackung entdeckt, sehr cool, und die wurden für die Krautnudeln gleich mal ausprobiert. Gut, nur etwas weich, das liegt aber vermutlich auch daran, dass der Liebste eine gewisse Al Dente-Aversion hat.
Restlicher Abend Blaulichtquatsch, und dann las ich endlich mein Buch fertig, The Jane Eyre-Affair von Jasper Fforde. Wirklich sehr großes Lesevergnügen, auch nach über zwanzig Jahren noch, und offensichtlich immer noch genau meine Art von Humor. Und ich habe ja noch mindestens vier weitere Bände im Regal stehen. Hihi.