Ein Freitag komplett ohne Termine, die Erlediliste sah gut aus, und Überstunden hatte ich mehr als genug: Ich hatte mir also reduzierte Arbeitszeit für den Tag vorgenommen. Erst einmal eine ganz gute Nacht und morgens ein entspanntes Aufstehen – noch mehr, da der Liebste einen Moment vor mir aufstand und Magi ihm hinterherrannte fürs Futter, statt mir am Knie zu kleben. Stimmung war so lala im Haus, der Liebste hatte zwar kein Kopfweh mehr, fühlte sich aber immer noch malade (und hatte einen zickenden Bauch), und insgesamt merkte man deutlich, dass das Wochenende jetzt kommen durfte. Ich war dagegen, siehe oben, recht guter Dinge. Morgens ein Müsli, Blick in die Zeitung, der Liebste ging früh aus dem Haus und ich war ab neun am Schreibtisch.
Wirklich geruhsames Arbeiten am Vormittag: Es war erstaunlich wenig los. So konnte ich meine Inbox durchsehen und mich generell um ein paar Sachen von den hinteren Plätzen des Aufgabenbergs kümmern. (…okay, hinkende Metapher, ein Berg hat keine Plätze, aber egal.) Der mit Abstand nervigste (und zeitraubendste) Teil des Vormittags war die Tatsache, dass mein Drucker seit ein paar Tagen nach Toner in Yellow verlangte und ich jetzt Nachschub zu besorgen beschloss. Ging ja bestimmt ganz einfach, richtig? So in Zeiten des Online-Shoppings? Harhar.
…meine Güte, war das unfassbar nervig. Damit losgehend, dass der Drucker Ecosys 5021pn irgendwas hieß, die dazu gehörenden Toner aber K2200-irgendwas-Y. Und die Information „kompatibel mit folgenden Druckertypen: …“ sich leider sehr, sehr tief in den technischen Daten der jeweiligen Tonerpatrone versteckte. Auf der Kyocera-Seite wurde ich erst einmal zu „autorisierten Fachhändlern in der Region“ geleitet und hatte bei einem Händler (der tatsächlich einen Onlineshop hatte, oh Wunder) den Kaufvorgang schon zu drei Vierteln abgeschlossen, als klitzeklein unten „Abgabe nur an gewerbliche Kunden“ angezeigt wurde. Amazon kein bisschen besser: wenn man „Toner für Ecosys bla“ eingab, wurden einem Drucker vorgeschlagen, gab man „Toner Kyocera K2200-irgendwas-Y“ ein, bekam man 300 Einträge mit Tonerpatronen „benutzbar für Kyocera…“. Also keine Originaltonerpatronen, sondern Ersatzprodukte, die ich nicht so gern benutzen wollte (der Drucker ist noch nicht so alt). Nach viel Generve hatte ich schließlich die richtigen Patronen und bestellte gleich mal alle vier Farben, auch wenn aktuell nur Gelb leer ist (die anderen drei sind fast leer). Und zwar am Ende doch bei Amazon, weil das schlicht die einzige Möglichkeit war, die ich nach längerer Suche fand. SO nervig.
Nun ja. Um eins schloss ich den Arbeitstag ab und schaltete Teams-OOO und Mail-Autoresponder ein (keine Arbeit am Montag). Dann schnelle Dusche, währenddessen kam der Liebste gerade passend zur Mittagspause (mit dem letzten Rest Seaside Pie und dem restlichen Bohnendhal – nicht mehr soooo wahnsinnig lecker am nächsten Tag, muss ich sagen).
Nach dem Essen ein schneller Espresso, und dann packten wir uns in Wintermantel und -stiefel (immer noch Temperaturen um den Gefrierpunkt) und gingen eine kleine Runde in die Stadt, beim Blumenladen in der Unterstadt einen Adventskranz holen. Ziemlich viel los, es war grenzwertig voll, aber wir hatten trotzdem noch eine schöne Adventskranz-Auswahl und fanden einen wunderschönen klassischen mit zimtfarbenen Kerzen (und Zimtstangen als Deko). Allerdings mit 68,- Euro auch nicht gerade ein Schnäppchen – ich meine mich zu erinnern, dass er die letzten Jahre nicht ganz so viel gekostet hat. Aber Handwerkskunst und so, schon klar. (Manche Menschen machen den ja auch selbst, dazu gehöre ich allerdings nicht.)
Kein großes Bummeln, wir gingen nur noch zu einem Uhrmacher, weil der Liebste im Bastelverein einen alten Mikrometer gefunden hatte und wissen wollte, ob man den wieder auf Vordermann bringen konnte (in erster Linie reinigen, neues Glas vorne, solche Dinge). Und dann schon wieder nach Hause, mit einem kleinen letzten Stopp beim Viertel-Lieblingsbäcker für eine Tüte Weihnachtsplätzchen und einen Laib Dinkeltoast.
Daheim passierte dann nicht mehr viel. Der Liebste fühlte sich wirklich nicht so auf der Höhe, und ich war auch ordentlich durchgefroren, deshalb beschlossen wir, nicht mehr rauszugehen. Ich räumte ein bisschen herum, bespaßte die Katzen, und um fünf rollte ich die Yogamatte im Schlafzimmer aus und loggte mich für den Freitags-Yogakurs online ein. Am Mittwoch ist der Kurs ja nur online, aber am Freitag war ich eigentlich, soweit ich mich erinnern kann, immer vor Ort gewesen, seitdem wir nach Corona den Kurs wieder auf Präsenz umgestellt hatten. Es war aber eine genau richtig niedrigschwellige Alternative für mich, und die 90 Minuten Kurs online waren auch überhaupt kein Problem. Angenehm durchbewegt am Ende, und tatsächlich keine Knieschmerzen. Haha.
Kein Restaurant am Abend, stattdessen einfaches Abendbrot. Dazu gingen wir schnell zum Supermarkt nebenan und holten ein bisschen veganes Wurstzeugs und noch so ein paar Sachen (Shmilk, eine Hoisin-Sauce, Zitronenjoghurt). Daheim dann eine große Schüssel Feldsalat, dazu Brot und Zeugs, und danach noch ein paar Weihnachtsplätzchen, weil sie da waren und gegessen werden wollten. Und dazu ein Weihnachtsbier. Weil das auch da war und getrunken werden wollte. Das ergab dann alles in allem einen sehr entspannten Abend.