Keine Katze vor der Tür, dafür SEHR kuschelig warm unter der Daunendecke – ich stand nachts einmal auf und wechselte das Shirt. Schlief dann aber bis kurz vor sieben durch. Die beiden Kater kamen nach wenigen Minuten angeschlappt, als ich die Schlafzimmertür aufmachte. Draußen knappe Minusgrade und unangenehm windig, der Kater blieb nicht lang auf der Dachterrasse. Das war auch okay, die Katzenmaintenance dauerte so auch lang genug mit beiden Klos, Medikament für Magi mörsern und ihn mit Leberwurst aufschlecken lassen, Futterreste wegräumen, frisches Futter geben, hin und her. Dazu steckte ich die Bettwäsche in die Waschmaschine und sammelte dann alle elektronischen Gadgets im Haus ein und steckte sie zum Aufladen ein: Die Strom-App hatte eine Supergrün-Phase von sechs bis neun angekündigt, und die wollte ich ausnutzen, wenn es schon mal passte (und wir Strom hatten, harhar). Der Liebste nahm sogar, nachdem er die trockene Wäsche zusammengelegt hatte, das Schwiegermutterauto und fuhr es an eine Ladestation. (Noch zwei Tage haben wir das Auto übrigens, und in den zwei Wochen, die wir es dann hatten, haben wir es genau dreimal benutzt.)
Dritter Advent. Die erste Kerze am Adventskranz ist im Übrigen schon so weit runtergebrannt, dass ich nicht weiß, ob sie es bis zum vierten Advent durchhält. Dabei haben wir die Kerzen eigentlich immer nur morgens beim Frühstück angezündet. Teeausbeute für den Tag war auf jeden Fall ein China Wuyuan, was mir erst einmal nichts sagte. Kurzes Googeln ergab, dass das wohl eine chinesische Provinz ist – keine Ahnung, wie der Tee schmeckt. Ich nahm mir als zweiten Tee des Morgens erst einmal den Darjeeling aus der ersten Woche (…ich werde Tee bis in den Februar haben. Mindestens.)
Um halb neun war der Liebste wieder da, durchgefroren und komplett genervt: Der Ladevorgang an der Station hatte nicht funktioniert. Keine Ahnung warum, er hatte es eingesteckt und versucht, den Vorgang über den QR-Code zu starten, und dann war halt nichts passiert. Superärgerlich natürlich, vor allem, wenn man darauf angewiesen wäre (was wir jetzt ja zum Glück nicht sind), dass das Laden funktioniert, weil man vollelektrisch fährt und der Akku leer geht. Klar kann man bei einem Verbrenner auch den Tank leerfahren, aber da kann man sich dann wenigstens drauf verlassen, dass an der Tankstelle nicht plötzlich die Zapfsäule tot ist oder das Handy nicht erkennt oder lauter Elektroautos vor allen Zapfsäulen parken oder was es noch an Scheiß gibt. Unsere Elektro-Infrastruktur ist so absurd schlecht ausgebaut (…politische Entscheidung), es ist ein Trauerspiel.
Wir sind auf jeden Fall beide nicht unglücklich, wenn wir das Auto wieder los sind.
Englisches Frühstück in der Hoffnung auf einen ruhigen Morgen. Das passte ganz gut: Ich sortierte Wäsche und ließ die Maschine laufen, las das Internet leer, ging irgendwann duschen und putzte danach das Bad. Der Liebste ließ Howard im Erdgeschoss fahren (den hatte er am Samstag übrigens auseinandergeschraubt und unter viel Gefluche und Geschimpfe wieder zusammengeschraubt, jetzt klingt er immerhin nicht mehr wie ein kleiner Hubschrauber, schafft das Erdgeschoss aber immer noch nicht mit einer Akkuladung zu saugen) und wischte hinterher. Noch etwas Blogschreiben, Wäsche aufhängen, dann war der Vormittag vorbei. Draußen Plusgrade, aber unangenehm feuchtkalt.
Zum Mittagessen machte ich uns eine schnelle Linsensuppe, schon lang nicht mehr gehabt. Weil ich gerade so im Aufräum- und Erledimodus war, erneuerte ich mein Vegan Food & Living-Abo ab dem kommenden Jahr (das Abo war ja ausgelaufen bzw. gekündigt worden, weil die hinterlegte Kreditkarte nicht mehr gültig war, jetzt habe ich mit der neuen Karte wieder ein bisschen Ruhe), ein erstaunlich langwieriger Prozess, und schrieb noch ein bisschen private Mails. Außerdem schaute ich das Dezember-VF&L Heft durch und bin damit wieder up to date. Allerdings war ich mit der Ausbeute ein bisschen unzufrieden: So spontan kein einziges Gericht, das ich gern nachkochen würde. Also zumindest keines, das sich für unseren Alltags-Wochenplan eignet (ein paar Desserts und interessantes Fingerfood und Zeugs gab es schon).
Restlicher Nachmittag ein bisschen lesen, ein bisschen schreiben, ein bisschen Zeitungsrätsel, die letzten Mandarinen aus der 2,3 kg-Kiste (immer noch sehr gut – wenn es da noch welche gibt, nehmen wir noch einmal eine), bügeln und letzte Wäsche im unteren Schlafzimmer auf den Wäscheständer hängen – den Heizungskeller sollten wir nach Möglichkeit nicht mehr so sehr mit feuchter Wäsche vollpacken, jetzt wo der neue Kessel drin ist und der Keller nicht mehr warm wird. Der Liebste hatte am Morgen leider schon wieder in einer Ecke etwas Schimmel entdeckt und natürlich gleich entfernt, aber wir müssen uns da auf jeden Fall etwas einfallen lassen.
Abendessen war ein großer Topf Curry, bei dem der Liebste schnippeln half und wo ich den Rest übernahm. Das meiste Gemüse (Blumenkohl, Karotten, Kartoffeln, Butternut, Süßkartoffeln) kam für 40 Minuten in den Ofen, Lauch, Gewürze, Tomaten, Kichererbsen wurden währenddessen mit Kokosmilch im Topf angeschmort. Am Ende kam alles noch für zehn Minuten zusammen, und das gab dann schon ein sehr schönes, rundes (und reis-freies) Curry, nur dass es eine riesige Portion war (laut Rezept – aus VF&L November – für 4 Portionen, in real eher 6-7) und die Süßkartoffeln für meinen Geschmack viel zu dominant, die würde ich das nächste Mal weglassen. Einfach nicht so mein Gemüse.
Direkt nach dem Essen um acht verschwand der Liebste aus dem Haus, beim Weihnachtsmarkt-Abbau helfen, und ich schaute mir eine alte Folge Notaufnahmen-Blaulichtquatsch an. Offensichtlich ging auf dem Marktplatz und mit den Autos alles glatt (…das vierte Mal, dass er das Auto brauchte, und zwar um zum Stellplatz des Transporters zu fahren, weil es ihm fürs Fahrrad zu kalt war), denn um zwanzig vor zehn war er schon wieder da, recht gut gelaunt und mit fünf übrigen Orangen und acht übrigen Brötchen. Was wir mit so vielen Brötchen anfangen sollen, ist mir nicht so ganz klar, aber vielleicht werden wir die Tage mal Semmelbrösel machen oder so. Auf jeden Fall konnten wir noch ein paar Blaulichttakte zusammen anschauen und kamen zu einer ganz vernünftigen Zeit ins Bett. Sehr gut.