Aufgewacht um kurz vor fünf und nicht mehr eingeschlafen – stattdessen unruhig herumgewälzt und lauter Ärger-Gedanken gedacht, blöderweise auch über die Arbeit, was ja immer unproduktiv und sinnlos ist und im Urlaub gleich doppelt. Bis ich aufstand, war es dann trotzdem zehn vor sieben. Erstaunlicherweise war das Licht bei den Nachbarn aus (im leerstehenden Haus, das gerade renoviert wird und wo vermutlich ein Handwerker letzte Woche das Licht im ersten Stock hatte brennen lassen). Es hatte die ganze Woche gebrannt und ich hatte schon überlegt, wie wir an eine Telefonnummer von den Nachbarn kommen könnten (etwas schwierig), um Bescheid zu geben. Jetzt war auf jeden Fall entweder die Lampe futsch oder es war doch jemand am ersten Feiertag gekommen und hatte das Licht ausgemacht. Nun ja.
Ich war auf jeden Fall (recht schlagartig, auch das eigentlich typisch für jedes Jahr) ganz froh, dass Weihnachten jetzt vorbei war und man wieder so ein bisschen einen normalen Tag haben konnte, wenn auch natürlich Urlaubstag (arbeiten hätte ich nicht gleich wieder gehen wollen). Ich nutzte diesen Gedanken gleich einmal, um in der Küche gründlich aufzuräumen, den gelben Sack nach vorn zu räumen, Geschirrtücher und Handtücher auszutauschen und überhaupt dem schleichenden Lotterleben Einhalt zu gebieten. Eine recht frühe ausführliche Dusche, und eine Maschine Wäsche ließ ich auch durchlaufen. Und weil ich dann gerade so im Flow war, machte ich noch ein Müsli zum Frühstück.
Der Liebste war nicht ganz so aktiv wie ich, deshalb erst einmal etwas Ruhepause am Esstisch, Zeitung lesen (zwei Tage ohne Zeitung fühlt sich ja schon auch komisch an), und nachdem ich dann die Wäsche aufgehängt hatte, kriegten wir sogar noch einen Einkauf unter. Sehr viele Leute auf der Bundesstraße unterwegs, im Vergleich zu sonst waren viele Autos mit mehreren Personen (meist Familien) besetzt, es schienen eine Menge Leute nach dem Weihnachtsbesuch wieder auf dem Weg nach Hause zu sein.
Kleine Überraschung im Fressnapf (wo wir Vogelfutter holten, das Fressnapf-Katzenfutter mögen unsere verwöhnten Tiere ja nicht mehr so): Der Laden war in den letzten Wochen komplett umgebaut worden. Fast erwartete ich im neuen Kassenbereich eine Selbst-Checkout-Kasse, soweit war es dann aber doch nicht. Aber sehr schön geworden.
Im Alnatura war es okay voll, wir kamen gut durch. Und das, obwohl ich den sorgfältig geschriebenen Einkaufszettel prompt Zuhause vergessen hatte. Aber ich bekam alles noch aus dem Kopf hin (offensichtlich noch nicht völlig durch, so kognitiv).
Zum Mittagessen die zweite Hälfte der Flammkuchen, etwas Weihnachtsrätsel, ich versuchte ein bisschen das Internet leerzulesen, schaute bei Mastodon vorbei, klickte ein bisschen auf meinem Handy herum und generierte mir meine Top 5 der gehörten Podcasts in diesem Jahr:
Wenige Überraschungen im Vergleich zum letzten Jahr, die Lage natürlich auf Platz 1, auch die Science Cops und eat.read.sleep sind mit Platz 3 und 4 stabil dabei. Tierisch menschlich hat es nur deshalb auf den 2. Platz geschafft, weil im Podcast ja in unregelmäßigen Abständen das Rasseporträt gemacht wird und es jetzt eine Webseite gibt, wo alle Rasseporträts mit Folgennummer und Minutenangabe aufgelistet sind, sodass ich in den letzten Wochen einfach sehr viele Ausschnitte von alten Podcastfolgen gehört hatte, immer nur die 20 Minuten Rasseporträt. Neben vielen Klassikern unter den Hunderassen auch einige, von denen ich noch nie gehört hatte, und das mir als alte Hundbuch-Ausweniglernerin.
Neukommer ist auf Platz 5 der Sicherheitshalber-Podcast, und der wird im kommenden Jahr bestimmt auch wieder auftauchen (sofern die Podcasthosts weitermachen). Das ist mal ein Podcast, der mit wirklich erfrischend viel Sachverstand und Expertise sicherheitspolitische Gegebenheiten diskutiert (halt nicht aus einer journalistischen, sondern aus einer politikwissenschaftlichen Perspektive). Qualitativ auf einem Niveau, was man bei vielen anderen Podcasts leider vermisst.
Verschwunden ist unter anderem das Flexikon, aber ich schätze mal, es wäre auf Platz 6 und wird in der nächstjährigen Statistik wieder auftauchen, sobald ich mit den Rasseporträts durch bin.
Um Viertel vor fünf schnappte ich mir meine Tasche und ging für eine Stunde ins Fitness. Wenig los (ich schien gerade eine Welle verpasst zu haben), angenehme Atmosphäre, Training klappte gut, der Gelenkknecht zeichnete das Training brav auf (seitdem übrigens jeder Schritt und jedes Stockwerk aufgezeichnet und an die Fitness-App gesendet wird, habe ich locker wieder Diamant-Status erreicht und halte ihn problemlos, ha). Und am ALLERBESTEN: In den Monitoren der elektronischen Geräte ist normalerweise eine Kurve mit goldenen Punkten aufgezeichnet – man bewegt mit den Geräten einen Zeiger und „sammelt“ damit sozusagen die Punkte auf (damit bekommt man automatisch eine gesteuerte Bewegungsausführung und hat ein kleines spielerisches Element). Und diese goldenen Punkte waren durch Weihnachtsmotive ersetzt worden!!!! Man sammelte also Schneeflocken, Lebkuchenmänner, kleine Tannenbäume, Kerzen oder Geschenkverpackungen auf. Ich kindliches Gemüt hatte so einen Spaß daran, dass ich mir ernsthaft überlegte, noch eine dritte Trainingsrunde einzulegen, einfach um zu schauen, welche Symbole noch kommen würden (sie wechselten in einem Zufallsmodus). Ich ging nur heim, weil es sonst mit dem Kochen zu spät geworden wäre. Es braucht offensichtlich nicht viel, um mich zu erfreuen.
Daheim hatte der Liebste den Nachmittag über mehr oder weniger mit Kochen verbracht: Erst einmal hatte er kleine Tartlett-Formen gebacken und sie nach dem Abkühlen mit einer Crème Brûlée-Masse gefüllt. Außerdem hatte er Portobello-Pilze in einer Rotwein-Gemüse-Mischung mariniert. Wir kochten gemeinsam zu Ende: Aus den Pilzen, Kartoffeln, Räuchertofu wurde im Ofen im Bräter eine Art deftiger Eintopf geschmort, die letzten zwanzig Minuten kam noch ein „Deckel“ aus Blätterteig drauf. Insgesamt ein recht aufwendiges Essen, weil es so lang dauerte (eigentlich hätten die Pilze 12 Stunden marinieren und zwei Stunden schmoren müssen, wir beließen es bei fünf Stunden marinieren und anderthalb Stunden schmoren, weil wir gern vor Mitternacht essen wollten).
Aber schon ausgesprochen gut, muss ich sagen, mit viel Umami. Auch die Crème-Brûlée-Tartletts waren gut, nur war der Teig etwas hart und ging kaum aus den Förmchen, sodass es ein bisschen ein Gestocher wurde (ganz „normale“ Crème Brûlée ohne Teighülle wäre mir am Ende wahrscheinlich lieber gewesen).
Britische Comedy als Abendunterhaltung, und ich startete ein neues Buch, Kurzgeschichten von Mariana Leky (Kummer aller Art). Noch etwas wenig Lese-Motivation bei mir. Aber wenn ich das Buch dieses Jahr nicht durchbekomme, ist es auch egal.