Autschi mit YouTube, Sonntag 29.12.2024

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Um Viertel nach sieben aufgewacht, nach einer leidlichen Nacht (recht warm, lange Pyjamahose und dicke Decke waren dann doch etwas viel gewesen), aber wenigstens ohne Kopfschmerzen, so gesehen ging es mir besser als dem Liebsten. Ich übernahm deshalb auch Küchen- und Katzenmaintenance komplett und machte uns ein Müsli zum Frühstück. Nachdem ich am Tag davor die ganzen Ernährungsvideos gesehen hatte, besonders smug mit meinem frisch gepressten Hafer und Nüssen und Zeugs.

Das mit den Kopfschmerzen war allerdings eher aufgeschoben als aufgehoben, denn bald nach dem Frühstück stellten sie sich bei mir ein. Ich ging früh duschen, wir ließen Howard im Erdgeschoss fahren und versuchten so ein bisschen den Tag aktiv anzugehen, aber bei uns beiden war das alles nicht so optimal. Um Viertel nach zehn gingen wir aus dem Haus zum Sonntagsbäcker, um dort zwei Brötchen und Laugencroissants fürs Mittagessen zu holen und einen Hafermilchkaffee zu trinken, in der Hoffnung, damit den Kopf einzuruckeln. Aber von wegen. Vermutlich war gar nicht mal unbedingt der Wein vom Vorabend der Grund, sondern eher die Tatsache, dass wir einen strahlendblauen Himmel mit Wintersonne und ohne ein Wölkchen zu sehen bekamen. Und Hochdruck kann mein Kopf ja nicht so gut ab.

Nun ja. Der Plan wäre eigentlich gewesen, am späten Vormittag auf eine Wandertour zu gehen und das Mittagessen (in Form von Leberkäseweckle – wir hatten veganen Leberkäse aus dem Supermarkt nebenan daheim – und Nudelsalat) mitzunehmen, aber es stellte sich recht bald heraus, dass das leider nichts werden würde. Je mehr Sonnenschein, desto blöder Kopf. Der Liebste legte sich bald nach dem Frühstück wieder leidend ins Bett, und ich nahm eine Ibuprofen und verzog mich aufs Bett. Zum Mittagessen briet ich uns den Leberkäse an, Brötchen hatten wir ja da, mit etwas Senf ein klassisches Bauarbeiter-Frühstück, halt mittags. Den Nudelsalat ließ ich bleiben, stattdessen die restlichen Crème-Brûlée-Tartletts, einfach damit der Kühlschrank leer wurde.

Und ansonsten halt: Sofa, ein bisschen Handygedaddel, viel auf YouTube. Am Abend noch eine zweite Ibu, weil die Schmerzen wieder mit Wucht zurückkamen und sich sehr unangenehm hinter dem linken Auge versammelten – ich fragte mich ehrlich, ob das vielleicht sogar so etwas wie Migräne sein könnte (habe ich ja eigentlich nicht)? Oder halt „normale“, aber sehr blöde Kopfschmerzen. Dazu war mir kalt, und deshalb blieb ich neben einem brennenden Feuer auf dem Sofa, der Liebste kam irgendwann aus dem Bett dazu und wir sahen uns gemeinsam an, wie das Hochdruckgebiet im Abenddämmerlicht von einem hereinziehenden Hochnebel verdrängt wurde (sah sehr ominös aus).

Zum Abendessen machten wir eine einfache Minestrone, damit das Gemüsefach leer wurde (und die Cannellini-Bohnen wegkamen, die der Liebste beim Blindbacken der Tartletts schon „benutzt“ hatte). Ein bisschen queere Jungs, und weil der Liebste dann Lust auf einen Film hatte, schaute ich in unserer „für irgendwann mal“-Liste nach und fand schließlich auf Amazon Prime The Bourne Identity. Schon einige Jahre alt, was man dem Film durchaus ansah, aber trotzdem sehr unterhaltsam. Man musste halt die Kampfszenen etwas leiser stellen, den Lärm vertrugen unsere Köpfe nicht so gut.

Wenig passiert an diesem Sonntag also, es fühlte sich ein bisschen wie ein verlorener Urlaubstag an, aber nun ja. Was passiert war, war in erster Linie YouTube – deshalb hier mal eine kleine Kollektion, was ich die Tage so angesehen habe. Das letzte Mal habe ich im Detail 2021 darüber geschrieben, da hat sich seitdem doch ein bisschen etwas geändert. Das ist keine komplette Aufstellung, eher so von diesem Sonntag – und hier auch nur inhaltliche Creators, also keine Chanels, die nur beispielsweise Quiz Shows hochladen (auch wenn ich davon natürlich eine Menge ansehe, aber das ist ja Content aus der Konserve). Die letzten Tage also:

Medizinischer Content Nr. 1 mit Tobias Weigl – der tauchte 2021 schon auf. Ich finde seine Videos inhaltlich sehr fundiert, gut auf den Punkt, mit ca. 15 Minuten nicht zu lang und ein breites Spektrum an interessanten Themen abdeckend.

Medizin Nr. 2 mit Konstantin Wagner und seinem Kanal Gynäko.logisch. Thematisch logischerweise etwas eingeschränkter, dafür unglaublich nett und unterhaltsam. Und ich lerne erstaunlich viel, hätte ich nicht gedacht.

Medizin Nr. 3 (naja) mit Doctor Mike. Den habe ich ja einige Jahre lang nicht angeschaut, obwohl er einen der größten Medizin-Kanäle auf YouTube hat, einfach weil ich ihn etwas affig fand und ihm seinen Beef mit Ed Hope übel nahm. Aber die beiden haben sich wohl zusammengerauft, sogar einige Videos zusammengemacht, und so affig ist er gar nicht. Halt manchmal ein bisschen amerikanisch.

Expats in Germany Nr. 1 mit Andrew Bossom. Aus der britischen Perspektive, sehr informativ, sehr gut recherchiert, ein bisschen britischer Humor.

Expats in Germany Nr. 2 bei Passport Two mit Donnie (und Aubrey, wobei die schon seit längerem nicht mehr in den Videos auftaucht). Hier die amerikanische Perspektive, ebenfalls wirklich sehr gut recherchiert (es ist erstaunlich, wie viel ich dabei lerne) und unglaublich sympathisch.

…und ansonsten halt: Britische Comedy, davon gibt es ja auch überraschend viel.