Neujahr ruhig angehen lassen, Mittwoch 1.1.2025

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…eigentlich hätte man ja ausschlafen können, nachdem man dann irgendwann mal in der Nacht doch Ohrenstöpsel genommen hat gegen das permanente Geballer (als ich das letzte Mal auf die Uhr schaute, war es Viertel nach zwei, ich begann das neue Jahr mal wieder mit veritablem Menschenhass). Uneigentlich war aber Mittwoch, und Mittwoch ist Harold auf 7:15 Wohnungsreinigung eingestellt, und das machte er dann auch eifrig und mit viel Geräuschkulisse. Der Liebste ging zwar recht schnell zu ihm hin und stellte auf Pause, aber da war ich dann schon wach. Blieb noch eine halbe Stunde liegen, schaute dem doofen Kopfweh zu, wie es sich in meinem Hirn festkrallte, und stand dann schließlich auf (und startete Harold wieder).

Der Liebste hatte die Kater eigentlich schon versorgt (sie waren auch schon wieder draußen gewesen, nachdem er die Klappe aufgemacht hatte, hatten Futter und Medikament bekommen und waren insgesamt recht guter Dinge). Aber ich wollte mich natürlich auch wieder lieb Kind machen und außerdem waren die Futterschüsseln so gut wie leer. Ich nahm also beide ins Untergeschoss, füllte frisches Futter auf und warf dann in hohem Bogen eine der gefüllten Schüsseln auf den Boden, wo sie in viele Scherben zersprang. Mit einer kompletten Portion frischem Futter vermischt.
Ich stellte den Katern erst einmal die zweite Schüssel (und eine Metall(!)schüssel mit Trockenfutter) hin und ging mir dann Tee machen, während der Liebste unten fegte, saugte und wischte. Nicht der allerbeste Start ins neue Jahr, aber ich bin ja zum Glück nicht abergläubisch. Auf jeden Fall erst einmal Tee, und die Kalender im Haus tauschte ich auch aus.

Ab dann: Ein sehr gemütlicher Tag. Draußen war das Wetter ganz okay, kalt und sonnig, aber es zog uns nicht nach draußen. Stattdessen ein ausführliches englisches Frühstück, ich las das Internet leer und schrieb dann für den Blog, suchte Bilder für den Jahresrückblick zusammen und machte einen Eintrag meiner gelesenen Bücher. Ein neues Buch startete ich noch nicht, ich hatte noch nicht so richtig den Kopf dafür. Stattdessen alles mögliche andere Zeugs (Zeitschriften, Blogs, YouTube).

Zum Mittagessen das restliche Gratin, eine Kanne Kaffee. Nachtisch sparten wir uns, stattdessen ging der Liebste nachmittags in die Küche und bastelte. Und zwar hatte eine Kollegin im Dezember einen Biscoff Cheesecake ins Büro mitgebracht, und er hatte sich in den Kopf gesetzt, ihn in vegan nachbauen zu wollen. Ich schaute in unseren VF&L-Heften nach: Na klar gab es da ein Rezept, sogar mehrere (die Engländer sind von diesen merkwürdigen Lotus-Keksen und der Biscoff-Creme ja irgendwie total begeistert). Darunter auch eine No-Bake-Version, die er gern machen wollte. Er krümelte und rührte und mischte also, ich half ein bisschen, und dann durfte der Kuchen in den Kühlschrank. Um fünf war er soweit durchgekühlt, dass wir ihn probieren konnten:
…mja, wenn er ungefähr 5000 Prozent weniger süß gewesen wäre, hätte man ihn gut essen können. Ganz im Ernst: Dieser Kekskrümelboden ist für einen Kuchen fürchterlich, finde ich, aber mit einem normalen Mürbeteigboden würde der Kuchen ganz gut funktionieren, die Creme ist erstaunlich lecker. (Wobei man auch die schnell über hat.)

Zum Abendessen kochten wir uns ein Chili mit schwarzen Bohnen und Tofu und schauten eine alte Blaulicht-Folge von der Mainzer Polizei an Silvester/Neujahr, passend zum Datum. (Leider fing draußen schon wieder ein bisschen Geböller an, kaum dass es dunkel wurde – offensichtlich hatten die Leute so viel Böllerzeugs gekauft, dass sie es in der Silvesternacht nicht losgeworden waren. Wir machten wieder die Rollläden runter und leise Musik an, die Kater waren zwar unruhig, blieben aber drinnen und schliefen schließlich ein.)
Gutes Essen. Nach dem Blaulichtzeug schauten wir die erste Folge Sherlock, die wir zwar schon tausendmal gesehen hatten, aber ich hatte keine Geduld und keine Konzentration für etwas Neues. Der Liebste schlief wenig überraschend auch recht bald auf dem Sofa ein. Ich hielt einigermaßen durch, nickte nur zwischendrin mal für 20 Minuten weg (und stellte fest, dass ich die Handlung, die ich ja gut kannte, mehr oder weniger in einen halben Traum integriert hatte). Um elf beide ins Bett: Der erste Tag des Jahres war ausgesprochen unspektakulär, aber doch ganz schön verlaufen.