Da machen sich so ein paar blöde Muster in den Jahresabläufen breit: Insgesamt zu voll, zu viel Arbeit, und spätestens ab Oktober so sehr zugepackt, dass zu viel Anderes liegen blieb. Und dann auch noch Covid im Frühherbst und richtig ausgeknockt, also ehrlich, das ist eine Jahreszeitentradition, die ich eigentlich nicht aufbauen möchte. Nun ja. Insgesamt war das Jahr gefühlt irgendwie sehr „leer“, wenig Höhepunkte, wenig, das mich ein Fazit ziehen lässt. Arbeitsvolumen ziemlich explodiert, außer Arbeit wenig Anderes (beispielsweise kein einziges (!) Konzert), und dann halt schnell vorbei. Aber ein paar bemerkenswerte Sachen gab es dann doch. Hier also ein kleiner Jahresrückblick (hier wäre der Jahresrückblick vom Vorjahr).
Januar
Der Monat beginnt mit dem jetzt schon traditionellen Familientreffen in Konstanz (wenn man es oft genug hintereinander macht, ist es ja Tradition). Dann kopfüber in die Arbeit: Keine Prüfungen im Januar, dafür unterrichte ich viel.
Größere Umstellungen in der Arbeit (ein Wechsel in der Geschäftsführung), wir beginnen, uns aneinander zu gewöhnen in den neuen Rollen und uns einzuruckeln.
Viel politische Aufregung und endlich ein wenig Hoffnungsgefühl: In ganz Deutschland, auch bei uns in der kleinen Unistadt (und in den Städchen drumherum) wird gegen die AfD und ihre unsäglichen Deportierungspläne demonstriert. Wir schaffen es zu mehreren Demos, freuen uns über die Bilder von überall und hoffen, dass es über ein Strohfeuer hinaus fruchtet. (…nun ja.)
Der Geburtstagsbub bekommt eine schwedische Apfeltorte (die kriege ich gerade noch so hin).
Wir beenden den Theoriekurs für den Segelschein und merken: Die Praxis kriegen wir nicht hin, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Plan also verschoben auf unbestimmte Zeit (Rente oder so).
Februar
Die Prüfungssaison geht los: Insgesamt sieben Prüfungen diesen Monat, in den vergangenen Jahren wäre das absoluter Rekord gewesen (ich hatte mal „nicht mehr als fünf“ als Devise ausgegeben, haha). Ich fahre die Unterrichtsfrequenz etwas herunter oder versuche es zumindest. Klappt nur bis zur Monatsmitte, danach ist wieder alles voll.
Erstes Whiskytasting des Jahres, wenigstens ein bisschen Kultur in den Monat bringen. Wir geben ordentlich Geld aus.
Zum Monatsende wieder ein Bodensee-Besuch, Schwesterngeburtstag. Privatkontakte pflegen und so. Sehr schön: Rauskommen, Leute treffen, für nichts verantwortlich sein…
März
Erste Runde der Kairoprüfungen, mit allem anderen in diesem Monat acht Prüfungstermine. Neben dem üblichen Unterricht. Trotzdem schaffen wir es zum Monatsanfang mal wieder zu einem Kolleg:innen-Stammtisch in der Bar am Fluss, total schön. Es soll das einzige Mal dieses Jahr bleiben, von einem mehr oder weniger spontanen Treffen kurz vor Weihnachten abgesehen.
Zweites Whiskeytasting, dieses Mal ausschließlich mit irischen Whiskeys. Wir füllen unseren Bestand auf (als ob es nötig wäre).
Ende März ein bisschen Erwachsenen-Vernunft in Form einer Gyn-Früherkennung, ein Friseurbesuch passt auch noch rein, und dann: ab in den Flixbus, eine Nacht in Zürich und dann eine Woche Urlaub in London. Man kann den Hochzeitstag schlechter feiern als so. Und ich bin danach mit London auch wieder ziemlich versöhnt.
April
Direkt aus dem Urlaub und nach den Osterfeiertagen streckt mich ein Erkältungsvirus nieder. Wenigstens kein Covid, und wenigstens nach dem Urlaub und nicht währenddessen, es gibt Schlimmeres. Ich lege mich erst einmal eine Woche ins Bett.
Restlicher Monat ein *wenig* ruhiger mit vier Prüfungen und mittelviel Unterricht.
Leider parallel Zunahme von Arbeitsärger: Der Katastrophenlieferant dreht am Rad und macht eine Schwierigkeit nach der anderen. Das beschäftigt uns quasi den ganzen Monat und darüber hinaus, mit unbefriedigendem Ergebnis.
Der Liebste ist auf einer Konferenz in Freiburg, und da die am Samstag stattfindet, machen wir ein gemeinsames Wochenende draus. Sehr verregnet, aber trotzdem schön. Ein halber Tag Konferenz (auch für mich interessant), dann Shoppen, Museum, Restaurant, Stadt anschauen: Passt alles. Und Anreise mit Flixbus sehr bequem.
Mai
Eigentlich ein etwas ruhigerer Monat, da nur fünf Prüfungen und außerdem zweimal Überstunden-Brückentage. Da der Juni aber voll zu werden verspricht und vorbereitet gehört, klappt das mit dem Überstundenabbau nur bedingt.
Die wenige freie Zeit verbringen wir mehr oder weniger auf einer Baustelle: Der Liebste bastelt an der Elektrik im Keller herum und macht sie PV-Anlagen-fit (zum Glück kann er sowas), und weil wir schon dabei sind, streichen wir den Kellerboden. Macht einen riesigen Unterschied. (Naja, ich sage „wir“. Ich bespaße die Kater im Garten, der Liebste werkelt. Wenigstens ist das Wetter gut.)
Noch ein Whiskytasting, die altbekannte Blindverkostung (dieses Mal liegen wir ziemlich daneben). Das ist alles an Kultur.
Juni
Ein Besuch bei den Schwiegereltern am Bodensee läutet den Monat ein. Ab da Rumgerödel mit einer Kairo-Runde und insgesamt acht Prüfungen. Dazu extrem viel Unterricht, tags und abends: Mein Überstundenkonto füllt sich wieder.
Zur Monatsmitte ein Schwesternbesuch, durchwachsenes Wetter, aber für einmal Schwimmen reicht es. (Also nicht wir.)
Wahlen für Europa und Gemeinderat, mit bekannten, ernüchternden Ergebnissen.
Ab der zweiten Monatshälfte EM in Deutschland, und auch wenn wir von der EM direkt nichts mitbekommen (es sind zwar Spiele in Stuttgart, aber wir haben weder auf Public Viewing noch auf sonstige Fan-Massen sonderlich Lust), schauen wir doch jede Menge im TV. Und haben auch wirklich Spaß daran. (Naja, von Kleinigkeiten mal abgesehen, nicht gegebene Handelfmeter und so.)
Zum Monatsende eine Woche Urlaub, die wir daheim verbringen: Neben einem Katerimpftermin und viel Gartenzeit installieren wir endlich die PV-Paneele für das Balkonkraftwerk auf Geländer und Dach. SO cool.
Juli
Nur ein halber Monat Arbeit und nur fünf Prüfungen, aber leider die nächste Runde Ärger mit dem Katastrophenlieferanten, der uns in Atem hält. Daneben sehr viel Unterricht, aber ich halte mir immerhin die Wochenenden frei.
Ein Zahnarzt-Kontrolltermin, den ich eigentlich nicht im Sommer hatte machen wollen, aber vorher ging es halt nicht. Ein Magi-Tierarzt-Kontrolltermin, weil er mit dem Bauch zu tun hat. Sieht alles ganz okay aus.
Spanien gewinnt die EM, und (…von Kleinigkeiten abgesehen…) das schon sehr verdient. Wir schauen bis zum Finale gern zu.
Als hätten wir nicht genug Theater, geht direkt nach der PV-Aktion unsere Heizung kaputt, so richtig mit geplatztem Heizkessel und Keller unter Wasser. Es hängt mit der PV-Anlage nicht zusammen, ist aber halt blöd, weil damit direkt die nächste Baustelle wartet (erst Elektrik, dann PV, jetzt Heizung). Und der Liebste damit wieder über Tage beschäftigt ist. Und, das ALLERSCHLIMMSTE: Wir müssen kalt duschen! Mehrfach nutze ich die Mitarbeiterdusche im Büro, aber eine Dauerlösung ist das nicht. Glücklicherweise bekommt er es direkt vor dem Urlaub provisorisch repariert.
Sehr schönes Firmen-Sommerfest zur Monatsmitte, mit Knallehitze und Neckar-Kanutour.
Direkt danach Urlaub, erst daheim, dann in Zürich, dann im Tessin. SO schön. Und alles natürlich rund um meinen runden Geburtstag, der damit würdig gefeiert wird.
August
Erste Augustwoche noch im Tessin, mit Wahnsinnshitze (wir haben die heißesten Wochen des Jahres für unseren Urlaub), aber auf den Bergen und mit jeder Menge Bäche und Flüsse zum Abkühlen ist es auszuhalten. Wir kommen sehr gut erholt nach Hause.
Relativ geruhsamer August mit vor allem wenig Unterricht (einem sehr schönen Abendkurs, der mir großen Spaß macht) und nur fünf Prüfungen.
Der Liebste bekommt die Heizung endgültig repariert, neuer Heizkessel und alles.
Wir sind durch Zürich und Tessin vom Fluss-Schwimmen angefixt und entdecken, dass man bei uns in der Stadt mittlerweile wunderbar im Neckar schwimmen kann: Eine Stelle wurde begeh- und beschwimmbar gemacht. Wir nutzen das reichlich aus und sind sehr im Glück.
Leider schreckliche Nachrichten vom Anschlag in Solingen.
September
Pickepackevoller September mit insgesamt elf Prüfungen und daneben noch einigem an Unterricht. Ich mache wenig außer Arbeit, aber immerhin halte ich mir die Wochenenden einigermaßen frei und schaffe sogar einen Überstundenabbautag unter der Woche.
Anfang September Premiere: Der Liebste und ich helfen zum ersten Mal beim Kuchenverkauf im Tierheim mit. Er merkt schnell, dass er dafür eigentlich keine Kapazitäten hat, aber ich nehme es mir für die kommenden Monate vor – ich wollte schon sehr lang wieder etwas Ehrenamtliches machen.
Zur Monatsmitte schaffen wir es auf den umbrisch-provenzalischen Markt in der Innenstadt.
Yoga schaffe ich allerdings den ganzen Monat nicht: Trainerin im Urlaub, ich im Stress. Ich merke es an allen Ecken und Enden.
Magi wird noch einmal zur Tierärztin gebracht, weil er schlecht frisst und ziemlich abgenommen hat. Unklares Ergebnis, vorerst.
Keine Kultur, aber zwei Feste: das Sommerfest im Bastelverein des Liebsten (macht Spaß), zum Monatsende eingeladen auf einer silbernen Hochzeit (macht noch mehr Spaß, tanzen bis tief in die Nacht ohne Knieschmerzen).
Auch September: Dreimal Landtagswahlen, dreimal leider wenig überraschende, aber richtig schlimme Ergebnisse. Auch wenn Katapult zurecht schreibt: Die AfD wollte in drei Bundesländern stärkste Kraft werden und hat es „nur“ in einem geschafft. Schwacher Trost.
Oktober
Eigentlich ja die erste Oktoberwoche Urlaub, aber dann hatte der Liebste schon Ende September leichtes Halskratzen und so, und dann geht es mir auch nicht gut, dann gar nicht gut, dann richtig schlecht, und schließlich zeigen sich im Test zwei rote Striche. SO nervig, vor allem, weil ich im Oktober eine Covid-Impfung geplant hatte. Hat sich damit auch erledigt.
Ab Mitte Oktober wieder einigermaßen auf dem Damm, und die Arbeit hält sich in akzeptablen Grenzen mit nur vier Prüfungen (allerdings recht viel Unterricht).
Urkundenübergabe auf dem Aufzugs-Testturm in Rottweil, so ein bisschen ein Business-Termin, was ja nicht so meins ist, aber mit schönem Ausblick.
Letztes Whiskytasting des Jahres und damit auch der einzige Kultur-Termin diesen Monat, harhar.
Ende Oktober hat dann der Liebste zwei rote Striche auf dem Schnelltest. Ich fühle mich auch (wieder) leicht malade, bleibe aber am Ende gesund, und er hat es (verglichen mit mir) auch nach wenigen Tagen überstanden.
November
Nach dem Krankheits-Monat Oktober überlegen wir, ob wir den Allerheiligen-Besuch bei den Schwiegereltern noch einmal verschieben. Wir fahren am Ende aber doch, und zwar beide, denn wir wissen es zu diesem Zeitpunkt natürlich nicht, ahnen es aber schon: Der Besuch beim Schwiegervater wird der letzte werden, er stirbt neun Tage später.
Katastrophaler Ausgang der US-Wahl. Als wäre der Monat nicht schon düster genug.
Der November versinkt in einem Nebel an Arbeit: Insgesamt 14 Prüfungen, Arbeit am Wochenende, sehr viel Unterricht, fast nie ins Yoga und kein einziges Mal ins Fitness. (Oktober sollte ich ja rekonvaleszent pausieren.) Die Gelenke danken es mir logischerweise nicht.
Immerhin noch zwei private Termine: einmal Tierheim-Kuchenverkauf, einmal ein Besuch von der Schwester bei uns (nur kurz, aber trotzdem schön).
Dezember
Start des Monats am Bodensee mit einer Beerdigung. Die „schön“ ist, soweit man das von solchen Terminen sagen kann.
Insgesamt ein ruhigerer Monat, in dem ich weniger unterrichte, wir nur noch zwei Prüfungen habe und ich es schaffe, die Überstunden vom November wieder auszugleichen durch konsequent weniger Arbeit. Yoga und Fitness starte ich auch wieder.
Magi wird noch einmal durchgecheckt und bekommt Tabletten für seine Schilddrüse. Das könnte den Gewichtsverlust erklären – und er nimmt tatsächlich noch im Dezember wieder zu.
Bei kaltem, sonnigem Wetter verkauft der Liebste Glühwein am Rand des Nikolauslaufs, und ich besuche ihn dabei. Auch für den Weihnachtsmarkt in der Stadt ist wieder Zeit, und eine sehr schöne Weihnachtsfeier in der Firma haben wir auch.
Mitte Dezember Premiere in Form von Brustkrebsscreening, die Krankenkasse hat sich pünktlich nach meinem runden Geburtstag bei mir gemeldet (eine Infobroschüre zur Darmkrebsfrüherkennung ist auch gekommen). Alles halb so wild, ich bin froh um das Angebot.
Die schöne Adventszeit findet gefühlt so ein bisschen ein Ende mit dem schrecklichen Terroranschlag in Magdeburg. Kein persönlicher Bezug, trotzdem beschäftigt er mich sehr.
Ab dem 20. Dezember schon Urlaub, dringend nötig. Unsere Weihnachtspläne am Bodensee klappen leider nicht (…vermutlich ein Beispiel mangelhafter Kommunikation), sonstige Sachen leiten wir auch nicht in die Wege, sondern sind einfach nur: entspannt daheim. Das ist nach den letzten Monaten genau das Richtige.