Eher unruhig geschlafen, was man eben erwartet in einer Nacht von Sonntag auf Montag. Unter anderem war mir furchtbar heiß, und ich frage mich, ob es vielleicht einfach für die dicke Winter-Daunendecke nicht mehr kalt genug ist – nachts keine richtigen Minusgrade mehr, eher so um die null Grad. Es fühlt sich zwar immer noch kalt an, aber da machen ein paar Grad hin oder her ja schon einen Unterschied.
Auf jeden Fall kam ich leidlich aus dem Bett. Der Liebste hatte die Kater schon versorgt, ich führte noch ein paar Reinigungsarbeiten durch und machte Tee. Ein Blick in die Zeitung, dann verlas ich den restlichen Hafer, der Liebste machte uns ein Müsli (mit Quark-Sahne-Resten, die vom Backen übrig geblieben waren) und ich machte uns einen Wochenplan für die Woche und bestellte die Kiste. Irgendwie, nach einer Woche Reise und einer Woche Jetlag (wo wir keinen Wochenplan gehabt hatten), fühlte es sich wieder sehr gut an, die normale Routine zu haben: Wäsche am Wochenende gewaschen, Bude geputzt, Gemüse bestellt, Essen geplant.
Ab Viertel vor neun am Schreibtisch, erste Mails und Nachrichten, dann suchte ich etwas Material zusammen und packte meine Tasche, und um Viertel vor zehn wechselte ich den Arbeitsplatz von daheim ins Büro. (Auf dem Weg dann doch wieder so kalt, dass Wintermantel, Schal, Stiefel und Mütze – wenn auch nicht die wärmste – angemessen waren.)
Gleich morgens war ich von einer Welle an Mails geflutet worden, was bei mir leichten Stress ausgelöst hatte, zumal ich die letzten vom Freitag noch gar nicht beantwortet hatte, und jetzt kamen schon neue dazu, hatten die alle am Wochenende nichts zu tun oder was. Ich machte mir erst einmal eine Tagesliste der dringlichsten Aufgaben, die gleich morgens, vormittags, im Lauf des Tages erledigt werden mussten. Den restlichen Vormittag arbeitete ich die zwei Toppunkte der Liste ab und noch etwas Kleinkram (aber auch wichtig) nebenher. Kam einigermaßen voran.
Mittagspause um halb eins mit restlichem Rumfort-Eintopf (immer noch erstaunlich gut, wenn auch *sehr* rot durch die Rote Bete), ab eins war ich im Kurs. Wir hatten an dem Tag allerdings eine Prüfungssimulation angesetzt, das bedeutete, ich konnte die Leute nach kurzer Einweisung still arbeiten lassen und hatte den kompletten Nachmittag für meine Liste. Ich hatte mir extra den Krümellaptop mit ins Büro genommen. Und das klappte hervorragend: Zwar war das Arbeiten am Laptop nicht so super bequem (erstaunlich kleiner Bildschirm, deutlich kleiner als mein privater Laptop daheim, es gab noch nicht einmal ein Nummernfeld rechts auf der Tastatur, und die Maus benutzte ich auch nicht, weil das Klicken etwas zu laut war), aber er war schnell und es war alles drauf, was ich brauchte. Um Viertel nach fünf waren wir fertig, und ich hatte parallel nicht nur meine komplette Liste abgearbeitet bekommen, sondern auch noch ein paar Sachen korrigiert.
Nach dem Kurs ein Beratungstermin, anschließend noch ein bisschen Büroarbeit, außerdem bereitete ich mit einer Kollegin die Räume für die Prüfung am nächsten Tag vor. Diesen Prüfungstermin übernahm zwar meine Abteilungskollegin hauptverantwortlich, aber sie ist aktuell schwanger und hatte bei der Prüfungsplanung leider ein bisschen vergessen, dass sie jetzt nicht mehr schwer heben (also auch keine Tische mehr stellen) soll. Ich hätte das natürlich am nächsten Tag machen können, hätte dann nur vor acht da sein müssen und hätte mir eine zweite Kollegin suchen müssen, die auch schon konnte (um die Uhrzeit keine Garantie). Und früh kommen wollte ich eigentlich nicht: Die Yogatrainerin hatte nämlich den Kurs von Mittwoch auf Dienstag verlegt. Also richtete ich die Räume schon am Abend und kam erst gegen sieben nach Hause, eine Stunde später als geplant. Oh well.
Der Liebste hatte schon gekocht (etwas schlechtes Gewissen von mir, ich hatte mit ihm gemeinsam kochen wollen) und wartete schon leicht ungeduldig. Noch ein aller-allerletzter Rest Suppe für ihn, dann Spaghetti mit einer frischen Bolognesesauce (er hatte einen riesigen Topf gekocht, damit wir wieder etwas zum Einfrieren übrig haben). Sehr gut.
Vor dem endgültigen Rückzug aufs Sofa zu SG1 gingen wir allerdings noch einmal für 20 Minuten vor die Tür. Und zwar steht ja seit einer guten Woche der Leasing-Hybrid-Daimler wieder bei uns, den der Liebste jetzt gekauft und auf uns zugelassen hat (die Schwiegermutter ist neben uns beiden als Fahrerin eingetragen, bei ihr wird das Auto dann stehen, sobald wir das nächste Mal an den Bodensee kommen). Von Mercedes gibt es eine App (klar), und diese lud ich mir runter und versuchte das Auto mit der App zu verbinden. Bescheuerterweise muss man dafür physisch im Auto sitzen (weil im Display dort ein Code angezeigt wird, den man scannen muss), und noch bescheuerter war, dass es dann nicht mal funktionierte, weil der Verbindungsprozess irgendwie hakte. Das war alles maximal undurchsichtig und nicht-intuitiv und schlecht gemacht, ständig wurde man auf den Browser zurückgeleitet, bekam Mails mit Sicherungscodes zur Bestätigung, landete wieder bei Startseiten, wurde aufgefordert, ein neues Auto einzubuchen (was ich nicht musste, der Liebste hatte das Auto schon eingebucht, ich wollte mich nur als zweite Nutzerin mit dem angelegten Auto verbinden), und irgendwann war ich völlig durchgefroren und hatte die Schnauze voll.
Wir brachen das also ab und gingen aufs warme Sofa zurück, wo wir noch zwei Stück Käsesahnetorte aßen (noch besser, nachdem sie eine Nacht durchgezogen war). Ein bisschen TV, dann gingen wir schlafen – und ich nahm mir als Backup neben der Winterdecke noch die Herbstdecke, die der Liebste ausmottete und für mich bezog. Einfach, damit ich in der Nacht wechseln konnte. Das widersprach zwar meinem Sinn für Symmetrie (weil die Bezüge nicht gleich waren), aber vielleicht sorgt es für eine bessere Nacht.