Schlecht geschlafen, in der ersten Nacht auf Montag nach einem Urlaub nicht anders zu erwarten. Unruhige Träume, wach gelegen, am Morgen vom Weckerpiepsen aus dem Schlaf gerissen. Nun ja. Immerhin regnete es draußen, was nicht nur für den Garten super war, sondern auch bedeutete, dass beide Katzen da waren und eifrig aufs Futter warteten (kaum etwas ist besser fürs Gemüt als zwei hungrige Katzen, zumindest wenn man das richtige Futter da hat). Also Katzenmaintenance, Küchenrunde, ein Blick in die Zeitung, Tee, der Liebste machte uns ein Müsli: Arbeitsmorgenroutine. Ein schöner Ausblick in die Woche allerdings: nur vier Arbeitstage vor uns, das kommende Wochenende ist schon Ostern.
Um kurz vor acht verabschiedete sich der Liebste zur Arbeit. Ich hatte an meinem ersten Tag nach dem Urlaub Home Office eingeplant und nahm mir deshalb ein bisschen Zeit für Internetleerlesen und Bad. Kurz vor acht war ich am Schreibtisch.
Etwas Sorgen hatte ich mir ja wegen der Urlaubswoche gemacht, wie viel wohl angeschwemmt worden wäre und was es an Katastrophen gegeben haben könnte, aber der Vormittag stellte sich als recht zahm heraus. Um zehn hatte ich meinen ersten Online-Unterricht, bis dahin war ich einmal durch die Chats und die Mailbox durch und hatte die wichtigsten Sachen einsortiert und teilweise schon beantwortet. Es war gar nicht so viel aufgelaufen wie gedacht. (Ein paar Sachen zum leichten Kopfschütteln natürlich, aber das ist ja beinah der Normalzustand.) Nach dem Online-Unterricht ein längeres Meeting mit dem Chef, ein paar weitere Termine vereinbart, und als ich um eins in die Mittagspause ging (restliche Pizza, mit etwas frischem Olivenöl gepimpt, danach ein bisschen Joghurt mit Walnüssen), sah es schon wieder alles sehr sortiert und fertig aus.
Um kurz nach halb zwei arbeitete ich weiter. (Mittagspause mit Katzenbespaßung, Haferglas verlesen, einem Blick in den Garten – der Regen hatte aufgehört, der Flieder fängt bereits an zu blühen – und ein bisschen weiter im Buch, das ich am Sonntag angefangen hatte, Mortal Engines von Philip Reeves, gefällt mir gut bis jetzt.) Eigentlich hätte ich am Nachmittag noch einen Onlineunterricht und einen weiteren Termin gehabt, aber mein Unterricht sagte mir ab und der Termin wurde nicht bestätigt: Auf einmal hatte ich den Nachmittag terminfrei. Das war natürlich sehr gut, ich bekam eine ganze Menge Sachen weggearbeitet, ein paar Korrekturen, Unterrichtsvorbereitung für den nächsten Tag.
Und ich erledigte eine Sache, die schon seit Februar auf der Liste steht und nervt: Endlich erreichte ich jemanden bei KLM telefonisch und konnte mir eine Rechnung für mein Flugticket vom Januar schicken lassen. Die Webseite ist dafür maximal unpraktisch gemacht, es gibt zwar einen Punkt „Ich brauche eine Rechnung für mein Ticket“, aber dort wird man immer nur zum eigenen Kundenkonto auf den Punkt „Meine Reisen“ geleitet, und der war bei mir leer – vergangene Reisen werden da nämlich nicht mehr angezeigt. Es ist offensichtlich nicht vorgesehen, dass man nachträglich eine Rechnung braucht. Hätte ich auch nicht gebraucht, wenn ich ein Ticket bekommen hätte, auf dem die Gesamtkosten aufgelistet worden wären. Tja. Nach ewiger Sucherei (schon allein die Telefonnummer ist schwierig zu finden, irgendwo unter „Beschwerden“, dabei wollte ich mich ja gar nicht beschweren, zumindest anfangs nicht) und einem längeren Aufenthalt in der Warteschleife (darin mit einem lustigen Telefonmenü konfrontiert worden, das mir vier Ziffern zur Auswahl anbot, die alle nicht zu meinem Fall passten – man musste aber zwingend eine wählen, sonst ging es nicht weiter) wurde ich schließlich mit einer Mitarbeiterin verbunden, die mir innerhalb von zwei Minuten eine Rechnung generierte und per PDF an meine Mailadresse sandte. Puh.
Um zwanzig nach sechs war ich fertig mit dem Arbeitstag und fuhr den Rechner runter, nicht ohne vorher noch ein Rezept für den Abend auszudrucken: Frankfurter Grüne Soße in vegan. Der Liebste, der kurz vorher heimgekommen war, kümmerte sich darum (im Endeffekt nimmt man einfach Sojajoghurt und veganen Schmand, in unserem Fall Creme Vega, sonst bleibt alles gleich, vorausgesetzt man macht die Variante ohne gehacktes Eiweiß). Hacken oder pürieren ist ja auch so eine Entscheidung – er entschied sich fürs Hacken, dadurch wurde das Ganze weniger zu grüner Soße und mehr zu so einer Art Kräuterquark mit Pellkartoffeln. Aber da in dem Grüne-Soße-Päckchen vom Alnatura sowieso nicht die klassischen sieben drin gewesen waren, sondern nur fünf (Borretsch und Pimpinelle fehlten einfach), war das sowieso alles nicht so traditionell. Egal. Wir leben eh nicht in Hessen.

Ich ging noch schnell zum Supermarkt nebenan, Zeugs holen (unter anderem einen Strauß Tulpen in der Blumenhandlung dort, die ist zwar viel teurer als die Blumen direkt aus dem Supermarkt, aber dafür hatten sie überhaupt noch Tulpen, schön sahen sie auch aus, und der Preis für einen Strauß Rosen im Supermarkt, den ich zuerst erwogen hatte, war mir dann schon wieder zu billig, so blöd das klingt). Währenddessen machte der Liebste Kartoffeln und Spargel fertig, und um kurz vor sieben hatten wir also das erste Mal Spargel dieses Jahr, weil der Alnatura erstmalig weißen Spargel aus Deutschland gehabt hatte. Am 14.4. ziemlich früh (dementsprechend recht teuer), aber oh well. Pellkartoffeln und Grüne Soße passten hervorragend dazu.
Restlicher Abend: Ein ausführliches Telefonat mit meiner Schwester, diverse Familiendramen besprechen (und von einer alten Katze aus dem Bekanntenkreis hören, die am Wochenende gestorben war – da wollte ich am liebsten direkt danach unsere beiden alten Kater knuddeln, die waren nur beide am Pennen und hatten da gar nicht so Bock drauf). Dann noch ein paar Seiten im Buch, was mich beinah von einem frühen Schlafengehen abhielt. Keine Beschwerden von mir.