Der Morgen begann damit, dass wir von einem sehr hungrigen Kater entdeckt wurden, ich dann erst einmal Blutflecken in der Waschküche und irgendwelche tierischen Überreste auf der Sofadecke entfernen durfte (kein Wunder, dass er so hungrig war, sämtliche Abendportionen wieder ausgekotzt), und zum guten Abschluss beim Küche Aufräumen eins der „guten“ Weingläser kaputt machte. Super guter Start. Der Liebste legte dann gleich nach und verschüttete seinen Schwarztee großflächig über dem Esstisch (immerhin mit relativ wenig Kollateralschaden, nur ein paar Papiere wurden nass).
Danach dann ruhiger Vormittag ohne weitere Katastrophen. Da wir keine Pilze mehr hatten, gab es zum Frühstück Baked Beans on Toast und Seitanwurst dazu. Und anschließend verkrochen wir uns auf dem Sofa, ich duschte vorher noch und packte mich warm ein. Ich war ziemlich müde, draußen war es ungemütlich (kalt und bewölkt), und bei uns beiden war die Laune ein bisschen im Keller – ein sehr antiklimatisches Gefühl nach der Arbeitsbelastung der letzten Wochen. (Der Weihnachtsurlaub wird super.)
Dementsprechend passierte den Tag über einfach nichts Spannendes, mit einer großen Ausnahme: Nach ein paar Wochen Überlegen und Abwägen ging ich am Vormittag länger auf die Fairphone-Homepage, las mir die unterschiedlichen Informationen zu Neukauf, Datentransfer und Recycling durch… und schließlich bestellte ich mir ein Fairphone 4. Mein Fairphone 2 hat sich tapfer geschlagen (ich denke, es müsste jetzt 5-6 Jahre alt sein), aber mittlerweile ist es einfach am Ende seiner Leistung angekommen. Immer häufiger schaltet es sich einfach aus, vermutlich weil der Prozessor überhitzt, oder es hängt sich beim Betrieb auf. Eventuelle Lieferschwierigkeiten mal außen vor gelassen, sollte das neue Telefon Ende Januar kommen. Freue mich!
Mittags die zweite Portion gebratenen Seitan mit Pilzrahmsoße, Kartoffelpüree und Rotkraut, Espresso und Haselnusseis zum Nachtisch. Es war eine ziemlich große Portion und wir waren beide sehr satt und müde danach. Es kam wie schon vermutet: Da wir im Baumarkt nichts für den Friedhof gekauft hatten, mussten wir nicht zwingend fahren, und draußen war es kalt und wir müde… und weil es im Dezember schon sehr früh dunkel wird, hatten wir nur ein kurzes Zeitfenster, um uns fürs Fahren zu entscheiden. Nach kurzem Überlegen ließen wir den Friedhof sein – bei mir mit ein bisschen schlechtem Gewissen, aber ich nahm mir vor, in den kommenden Tagen mal tagsüber zu fahren, quasi in der verlängerten Mittagspause.
Wir blieben also auf dem Sofa, ich las Twitter leer und schaute sonst so in der Gegend rum. Der Liebste kümmerte sich um eine Maschine Wäsche. Um kurz nach fünf rief ich bei meiner Schwester an: eine Stunde Quatschen und Pläne für Weihnachten (bzw. Besuch nach Weihnachten) konkretisieren. Das war (neben dem Fairphone) definitiv ein Höhepunkt des sonst eher inhaltsarmen Tages.
Gegen halb sechs ging ich hoch und putzte das obere Stockwerk, der Liebste kochte währenddessen, ein Cauliflower Pasanda Curry mit extra Kichererbsen. Und während das Curry im Ofen vor sich hin schmorte, machte ich den Wochenplan für die kommende Woche.
Der Wochenplan: Das fühlte sich tatsächlich ein bisschen komisch an, denn am Freitag ist ja schon Heiligabend, wir hatten aber gar nichts „Besonderes“ für die Feiertage überlegt. In den letzten Jahren hatten wir einige speziellere Gerichte gekocht, z.B. aus dem Weihnachts-Kochbuch von Gaz Oakley, aber dieses Jahr hatten wir irgendwie beide keine Lust dazu. Weihnachten fällt ja mehr oder weniger aus, Omicron sei Dank, und wir neigten beide nicht dazu, das mit „Heimeligkeit“ daheim zu kompensieren. Dazu kommt, dass der erste Feiertag ein Samstag ist und wir beide bis Weihnachten arbeiten, vorher einzukaufen ist also auch nicht so einfach. Aber andererseits so ganz „normales“ Essen über die Feiertage…? Hm. Das ist jetzt die Planung:
– Heiligabend Linsen und Spätzle (klassisch)
– erster Feiertag Seaside Roll, also Blätterteiggedöns mit Tofu und Erbsen, dazu Ofenkartoffeln
– zweiter Feiertag einfache Spaghetti Puttanesca.
Von allem so, dass man genug für den nächsten Tag hat. Damit werden wir auf jeden Fall satt, und „festlich“ genug… egal, Hauptsache, es schmeckt.
Passend zum Thema Schmecken, das Curry kam um halb neun aus dem Ofen und war gut, wenn auch ein bisschen trocken. Aber schon okay. Ich schaute dazu aus der ARD Mediathek yet another Polizeidoku an (dieses Mal wieder mit Kommentator – den kann man sich echt sparen), und holte mir dann zum Wochenabschluss (und animiert von der Schwester, die zeitgleich am Bodensee einen Likör hatte) einen sehr guten Cognac. Gegen halb elf ins Bett und dort tatsächlich noch etwas gelesen, ziemlich spät für mich. Aber der Urlaub ist ja in Sichtweite.