Mitten in der Nacht wurde ich von einem aggressiven Hustenreiz geweckt. Ich stand auf und trank etwas Wasser, was nur für wenige Sekunden half, versuchte den Reiz wegzuatmen, ebenfalls nicht erfolgreich, holte ein zweites Mal Wasser und gab schließlich auf. Irgendwann zog sich der Husten in den hinteren Rachenbereich zurück, wo er nur noch leicht kitzelte, und ich dämmerte langsam wieder weg. Wirklich erholt war ich nicht, als um sechs das Weckerlicht anging. (Und immer noch Hustenreiz, keine Ahnung woher der jetzt kommt.)
Ein Müsli am Morgen, dann an den Schreibtisch ab acht Uhr. Ich hatte einen Tag mit wenig Unterricht, aber vollgepackt mit Terminen, der erste davon war Krankheitsvertretung – wenigstens war von den Kolleg:innen niemand krank, sodass ich nicht einspringen musste. Ich arbeitete also bis Viertel vor zehn meine Mails ab, korrigierte ein paar Texte und ging dann auf zehn ins Büro.
Dort hatte ich erst ein kurzes Meeting mit dem Chef, bei dem ein paar organisatorische Fragen geklärt wurden und ich endlich ein paar Altlasten auf meiner Erlediliste abhaken konnte (ein etwas komplizierterer Stornovorgang, eine Dublettenbereinigung in unserer Datenbank…).
Danach richtete ich die Räume für eine kommende Prüfung her, arbeitete ein paar administrative Sachen ab, beantwortete tausend Fragen… Irgendwie war der Vormittag sehr voll an tausend Kleinigkeiten, innerhalb kürzester Zeit war es halb eins.
Eigentlich wäre es eine super Zeit zum Mittagessen gewesen, aber leider wartete um halb eins das nächste Meeting auf mich (online). Dieses Meeting war etwas durchwachsen. In der Woche davor war ich ja krank gewesen und hatte deshalb nicht an einem Teamtreffen teilnehmen können, bei dem, wie ich hörte, ein paar wichtige Entscheidungen für den kommenden Unterrichtsplan getroffen worden waren. Die anderen Kolleginnen waren ganz begeistert, wie glatt und schnell das alles gegangen war, nur leider hatten wohl alle vergessen, dass man auch die Leute hätte berücksichtigen müssen, die an dem Termin nicht teilnehmen konnten. Mich zum Beispiel. Ich war völlig vor den Kopf gestoßen, ärgerte mich ziemlich, die anderen waren beleidigt, dass ich das „tolle Treffen“ so schlecht reden würde, und die Stimmung war erst einmal im Keller.
Danach hatte ich erst einmal genug, war reichlich angenervt und spürte die fehlende Mittagspause. Ich ging auf zwei heim und machte mir mein Mittagessen (Nudeln Bolognese zweite Hälfte) daheim heiß. Danach legte ich mich etwas mit Kater und Laptop aufs Sofa, schaute bei Twitter vorbei (immer ein Stimmungsgarant, haha) und las ein bisschen. Ich hatte ja ab acht durchgearbeitet und hatte noch eine lange zweite Tageshälfte vor mir und die Motivation war sowieso im Eimer.
Um Viertel nach drei machte ich weiter mit ein bisschen Korrekturen und Gedöns, dem nächsten Meeting und dann ab fünf einem Abendunterricht. Das war der letzte Termin eines Prüfungsvorbereitungskurses, und immerhin war das dann ganz erfolgreich: Ich konnte in den letzten Wochen richtig sehen, wie die Leute in ihren Leistungen besser wurden, und ich hatte auch das Gefühl, dass ich ihnen ein bisschen was mitgeben konnte. Um halb sieben schloss ich den Kurs ganz zufrieden ab, noch etwas Nachbereitung, dann ging ich den Liebsten begrüßen.
Der war auf halb sechs heimgekommen und hatte schon gekocht: Rumfort-Kartoffelsuppe, unsere Gemüseschublade war wieder einmal sehr voll. Die Suppe köchelte noch ein bisschen vor sich hin, ich nutzte die Zeit für ein paar Mails und Korrekturen, und um halb acht konnten wir dann essen.
Mein Kopf war ziemlich leer und ich hatte schlechte Laune, keine Lust auf irgendwie „sinnvolles“ Fernsehen… der Liebste klickte ein bisschen durch Netflix, und wir blieben schließlich bei Bully Herbigs Star Trek-Klassiker (T)Raumschiff Surprise Periode 1 hängen (ist das aus den Nullerjahren?). Natürlich alles unfassbar albern, aber genau das Richtige für den Abend.
Ich schaute es mir allerdings nicht bis zum Ende an – ich musste noch für den nächsten Tag Unterricht vorbereiten. Um Viertel vor neun ging ich also wieder hoch und war mit Vorbereitung bis halb zehn beschäftigt. Da war ich dann zwar noch nicht mit allem fertig, aber kaputt, und außerdem machte sich der Liebste schon auf den Weg ins Bett, er fühlte sich nicht so gut. Also verschob ich die restlichen Sachen auf den nächsten Tag, ging ins Bett und versuchte, den eher unerfreulichen Tag im Kopf abzuhaken.