Mitten in der Nacht aufgewacht – die Schweinehaltungs-Reportage ging mir ziemlich durch den Kopf, und alles mögliche Andere, und dann noch das Wissen, dass so früh der Wecker klingelte… Dem Liebsten war nämlich abends, als er schon völlig müde auf dem Sofa am Einschlafen war, eingefallen, dass er am nächsten Morgen vor sechs aus dem Haus musste: Also früher Lichtwecker. Und als Backup alter Wecker. Und als Backup des Backups Handy. Und dann erst recht nicht schlafen können, als um zehn vor fünf das Licht anging, war ich locker schon eine Stunde wach. Immerhin klappte das Aufstehen dann (und es funktionierten alle Wecker, Lichtwecker und alter Wecker und Handy piepsten brav um fünf). Ich machte Tee und leistete dem Liebsten noch etwas Gesellschaft, bis er um kurz vor sechs zur Arbeit ging. Dann Zeitung und noch mehr Tee.
Zum Frühstück Brot mit Erdnussbutter und Meerrettichaufstrich, Dusche und Streitkräfte und Strategien (ich habe die alten Folgen aufgeholt, ab jetzt also eine Folge pro Tag – mal sehen, wie lang der Podcast seine täglichen Sonderfolgen macht. Noch grundlegender: wie lange dieser furchtbare Krieg noch dauert), dann war ich ab halb neun am Schreibtisch.
Eigentlich hätte ich am Morgen einen Einzelunterricht gehabt, die Teilnehmerin tauchte aber leider nicht im Zoommeeting auf. In der Woche davor war ihr Kind krank gewesen, für diesen Termin hatte sie mir aber keine Information gegeben. Egal, ich hatte genug zu tun und arbeitete meine Erlediliste ab. Später dann eine Beratung und schließlich ab halb zwölf bis kurz nach eins ein Meeting. Das war sehr dicht mit vielen Informationen (auch vielen Sachen, die ich ehrlicherweise nur halb verstand, weil sie außerhalb meiner Expertise (lol, welche) sind), als ich um Viertel nach eins Mittagspause machte, war mein Kopf sehr voll.
Der Liebste war mittags wieder heimgekommen, wir konnten also gemeinsam essen, zweite Hälfte Kichererbseneintopf. Ich hatte morgens eine Kanne Kaffee gemacht, im Wissen, dass der Liebste ab Mittag mittrinken würde, und hatte mir schon insgesamt drei Tassen genommen, nach dem Essen gab es dann noch einen Espresso. Das fand dann allerdings mein Bauch irgendwann nicht so gut, er grummelte den Rest des Nachmittags leicht beleidigt vor sich hin.
Ein bisschen Sofazeit mit Buch, dann arbeitete ich noch etwas am Nachmittag, schloss ein paar Punkte ab und bereitete meinen Unterricht für Montag vor. (Den Kurs werde ich am Montag das letzte Mal unterrichten und dann abgeben, ein bisschen lachendes-weinendes-Auge-Gefühl.) Zwischendrin die Mail vom SPD-Ortsverein, die Mitgliederinfo gleichzeitig zur Pressemitteilung: Die Kandidatin für die OB-Wahl wurde vorgestellt. Ich glaube ja bei unserem OB, dass jede, original jede einzelne Person auf diesem Planeten für mich erst einmal besser wählbar wäre als er (naja, vielleicht ein klein wenig übertrieben, einen Serienkiller oder Mafiapaten gerade mal so nicht), auch ein, sagen wir mal, Kaktus oder ein Frettchen wären für mich eher vertretbar. Und die jetzt vorgestellte Kandidatin scheint tatsächlich eine richtig gute Wahloption zu sein. Ich muss mir das alles noch ein bisschen genauer ansehen, aber ich war recht angetan von allem. (Und es wird vermutlich kein Frettchen zur Wahl antreten, schade eigentlich.)
Um Viertel vor fünf ging ich zum Yogakurs, der Liebste begleitete mich auf dem Weg. Draußen wieder strahlender Sonnenschein, wie die ganze Woche schon (der Garten ist so trocken, dass der Liebste vor ein paar Tagen schon einmal die Staudenbeete gewässert hat, und das bei Minusgraden in der Nacht, es bräuchte dringend mal eine Regenfront).
Guter Kurs, anstrengend, aber ohne größere Schmerzen oder Überlastungen. Ich habe allerdings das Gefühl, dass manche Positionen eher anstrengender als besser werden – ich müsste wahrscheinlich parallel Krafttraining machen, haha, genau mein Ding.
Eigentlich hatte ich, wenn ich schon mal in der Firma war, noch ein paar geschäftliche Sachen erledigen wollen, aber weil ich zu spät aus dem Haus gekommen war und es vor dem Kurs nicht mehr geschafft hatte (ich hatte gerade geradeso mit Müh und Not den Schnelltest hinbekommen), hätte ich anschließend länger bleiben müssen, und darauf hatte ich überhaupt keine Lust. Ich beschloss also, alles auf den Montag zu verschieben, wo ich genug Zeit habe und es mir gut reinpasst und es auch nicht zu spät ist, aber trotzdem fiel es mir schwer, denn ich will gern Sachen zum Wochenende hin abschließen und keine losen Fäden übrig haben, und… auch wenn es wie in diesem Fall wirklich egal ist.
Auf jeden Fall war ich um Viertel nach sieben daheim, wo der Liebste schon am Kochen war. Das Rezept des Abends war ein Cauliflower Korma, zu dem der Liebste etwas untypisch Nudeln machte, weil ich auf Reis überhaupt keine Lust gehabt hatte. Das Korma: Sehr lecker und cremig, so wie es sich gehört, mit etwas Ingwer und Chiliflocken angeschärft (ein normales Korma ist mir meistens zu mild). In diesem Rezept waren noch Puy Linsen, außerdem machten wir einen Rest Sojasahne rein, und insgesamt wurde das alles sehr üppig. Aber lecker.
Sonst keine weiteren berichtenswerten Vorkommnisse, den Fernseher ließen wir an dem Abend aus. Ich beschäftigte mich ein bisschen mit Lesen und Laptop, und gegen neun merkte ich die schlaflose Nacht und das sehr frühe Aufstehen und kroch in Richtung Bett.