Wach seit fünf, unter anderem weil es wirklich unangenehm kalt im Schlafzimmer war, ich mich aber auch nicht dazu durchringen konnte, aufzustehen und das gekippte Fenster zuzumachen, denn dann hätte ich ja unter der Decke vorkommen müssen, und wer weiß wie kalt es dann erst gewesen wäre. Außerdem blöder Hustenreiz und eine Nase, die sich irgendwie schnupfig anfühlte. Als ich um zehn nach sechs schließlich aufstand, hatte ich nicht das Gefühl, aus dem langen Wochenende zu kommen, sondern dachte eher über eine Rückkehr ins Bett nach. Ich vermutete zwar eher eine ordentliche Heuschnupfenattacke statt einer Erkrankung, aber da wir die letzten Tage viel Menschenkontakt gehabt hatten und der Liebste nieste, stand eine Ansteckung – mit dem bösen C oder irgendeinem Erkältungsvirus – durchaus im Raum.
Dem Liebsten ging es quasi ähnlich, eher noch doofer, weil er zu laufender Nase und Schlappheit noch Kopfschmerzen bekam. Nach etwas Überlegung meldeten wir uns beide beim jeweiligen Arbeitgeber für den Tag ins Home Office. Dann Schnelltest, der aber negativ war, ich nahm noch eine Ceterizin, und Überraschung: Damit wurde es dann allmählich besser.
Zum Frühstück ein Erdnussbutter-Porridge und viel Tee, und außerdem legte ich mir irgendwann eine Decke um die Schultern: Mir war einfach unglaublich kalt. Die heiße Dusche half etwas, aber selbst im Pulli wurde mir danach nicht richtig warm. Ab Viertel nach acht war ich im Arbeitszimmer, wo ich mir schnell einen Schal für den Hals und ein zweites Paar Socken holte, aber auch das half nur bedingt. Der Blick aufs Thermometer zeigte überall unter 20°, und da man so echt nicht arbeiten kann und es dem Liebsten ähnlich ging, machten wir schließlich die Zentralheizung wieder an. Ein bisschen schade, weil es ja schon so warm gewesen war, aber es hat halt wieder auf fast einstellig abgekühlt in der Nacht. (Und früher hätten wir nie im Mai schon die Heizung ausgestellt, das nur nebenbei.)
Den Vormittag über unterrichtete ich einen etwas langsamen (und stillen) Kurs, ich war nicht so super zufrieden, aber wenigstens passte meine Planung so ungefähr. Mit dem Kurs hingen dann noch tausend Kleinigkeiten zusammen, die alle nicht klappten (passwortgeschützte Dateien, auf die ich hätte zugreifen müssen zum Beispiel), ich wurde zunehmend genervt und um eins ließ ich den ganzen Quatsch einfach sein, holte den Liebsten aus dem Arbeitszimmer und machte Pause.
Eher ruhiges Mittagessen, wir waren beide immer noch ziemlich kaputt. Immerhin war die zweite Hälfte der Lasagne lecker und das Haus war wieder einigermaßen warm.
Um Viertel vor zwei arbeitete ich weiter, viel administratives Zeug, einige Mails, Rechnungen. Um zwanzig vor drei rief mich mein Kollege über Teams an, und ungefähr da begann dann das Internet nicht mehr so zu tun wie gewünscht. Teams lief zwar einigermaßen (vom ruckeligen Bild mal abgesehen), aber ich konnte im Browser keine Seiten mehr aufrufen, es kam immer ein Timeout. Das machte die ganze Besprechung unglaublich mühsam und am Ende komplett ineffektiv, wir konnten quasi gar nichts mehr arbeiten. Nach einer halben Stunde brachen wir ab und ich packte meine Sachen, um ins Büro zu fahren. Unten hörte ich den Liebsten im Arbeitszimmer schimpfen: Es lag also nicht an „meinen“ Arbeitsseiten, sondern wirklich am Internet bei uns im Haus. Super.
Ab kurz vor halb vier war ich also im Büro und wir setzten unsere Besprechung dort fort. Ich hatte da so meine Befürchtungen gehabt, aber wir waren erstaunlich schnell: Wir mussten gemeinsam Material sichten und bearbeiten, und um Viertel nach fünf waren wir größtenteils durch. Der Kollege übernahm den Rest und ich startete meinen Abendkurs. Der war, im Gegensatz zum Morgenkurs, insgesamt deutlich runder und ein ganz guter Tagesabschluss. Ich packte noch Sachen für die Post zusammen, schrieb meine letzten Mails und ging um Viertel vor acht wieder heim.
Der Liebste empfing mich mit der Nachricht, dass sich das Internet daheim wieder berappelt hatte. Außerdem war er auch schon („schon“) mit der Arbeit fertig, hatte den Kater gefüttert und das Abendessen gekocht (so stellt man sich „aus dem Büro kommen“ vor). Zum Abendessen ein Gericht, dass als „Veggie Jambalaya“ im VF&L-Heft stand, aber von dem ich irgendwie mehr einen Eintopf erwartet hätte statt einem Gericht mit hauptsächlich Reis. Es war aber, wie ich dann nachschlug, schon richtig so, und die Holy Trinity aus Zwiebeln, Staudensellerie und Paprika war auch dabei. Und sehr gut. Ein Sojaquark mit Ananas rundete das Ganze ab.
Da wir wieder streamen konnten, schauten wir die dritte Staffel LOL zu Ende. Die Staffel fand ich etwas weniger gut als Staffel eins und zwei, aber die letzten beiden Folgen legten noch einmal richtig zu, sehr gutes Finale vor allem. Danach noch etwas Blaulichtporno – Im Übrigen soll wohl von Feuer und Flamme gerade die sechste Staffel gedreht werden. Kommt aber dann erst nächstes Jahr, wir werden bis dahin also noch ein bisschen andere Unterhaltung suchen müssen. Gibt ja genug.