Eine gute Stunde vor dem Wecker aufgewacht, etwas wachgelegen, ich wollte aber noch nicht aufstehen. Schließlich wieder eingeschlafen, während bereits das Licht anging, aufgewacht durchs Weckerhupen und den Wecker versehentlich ausgemacht statt auf Snooze. Wieder aufgewacht, als das Licht dann wieder ausging um Viertel vor sieben. Der Liebste war schon unten, ich hoffe mal, er wäre mich sonst irgendwann holen gekommen. Auf jeden Fall war das ein etwas dämlicher Start in den Tag und ich war wenig überraschend todmüde, als ich dann endlich vor meiner Teetasse saß. Und sehr viel Zeit hatten wir auch nicht, Müsli und schnelle Dusche, dann war es schon acht, der Liebste musste los und ich rollte die Yogamatte aus.
Wir hatten im Kolleg:innenkreis gar nicht mehr darüber gesprochen, ob der Yogakurs diesen Mittwoch wieder starten würde (wobei es keinen Grund gab, warum nicht). Ich hatte eigentlich sowieso gedacht, mir würde es nicht reichen, und mich nicht mehr weiter gekümmert, und als ich mich jetzt doch einloggte, war prompt niemand im Zoom-Meeting. Das war mir ehrlich gesagt nicht unrecht: Ich machte mir ein halbstündiges Adriene-Yogavideo an und konnte um halb neun an den Rechner und meine Mails abrufen. (Wo ich dann las, dass es für den einen Termin einen anderen Link gegeben hätte – aber egal.) Das war ein ganz guter Kompromiss und: Endlich wieder Yogastart.
Um zehn nach neun ging ich aus dem Haus zum HNO-Termin wegen der Halsgeschichte. Zuerst Wartezeit vor der Tür (die Praxis ist sehr streng, was Corona angeht), dann im Wartezimmer, um kurz nach zehn kam ich schließlich dran.
Etwas knurriger, bärbeißiger Arzt und auch leicht genervt, so kam es mir wenigstens vor, weil die Überweisung schon vom November war und ich jetzt erst kam – in Anbetracht der Tatsache, dass ich mich schon ein paar Jahre mit dem Fremdkörpergefühl im Hals herumschlug, eher unangebracht. Nun ja. Er nahm sich auf jeden Fall viel Zeit für die Untersuchung und schaute mir mit diversen Geräten in Nase und Hals, nur: Er konnte nichts finden. Was natürlich einerseits sehr schön war, eine Sorge weniger, aber andererseits war das störende Gefühl ja trotzdem da. Seine Vermutung war, dass es aus einer Verspannung der Schulter- und Nackenmuskulatur herrührt und sich auf das ganze System im Hals auswirkt. Das würde natürlich alles zum Gesamtbild passen und klingt für mich logisch, wenn auch etwas unbefriedigend: Ich gehe ja schon zweimal die Woche ins Fitness und zweimal die Woche zum Yoga, zusätzlich dazu laufen – mehr kriege ich nicht unter. Und halt trotzdem doofe Verspannungsprobleme. (Auf der anderen Seite: Wer weiß, wie schlimm es wäre, wenn ich mich gar nicht bewegen würde.)
Ab Viertel vor elf wieder daheim und am Rechner. Ich hatte es übrigens draußen gar nicht als so kalt empfunden (Übergangsjacke und ohne Mütze unterwegs), es war halt regnerisch, im Arbeitszimmer dann leider schon. Arbeit bis halb eins, dann machte ich die zweite Hälfte Linseneintopf warm, kraulte den Kater und steckte für eine halbe Stunde den Kopf in mein Buch.
Auf halb zwei ging ich ins Büro und arbeitete vor Ort bis fünf. Vorteil: Ein paar Leute sehen und außerdem etwas wärmere Räume, Nachteil: Mein alter Rechner war immer noch nicht ausgetauscht worden und machte mich wahnsinnig. Die Kamera flackerte die ganze Zeit (besonders super, da ich einen neuen Einzelunterricht startete und alle zwei Minuten das Video aus- und wieder anmachen musste), und überhaupt war alles sehr, sehr langsam.
Davon mal abgesehen ganz guter Nachmittag, der Unterricht klappte gut, ich hatte noch eine (etwas herausfordernde) Beratung, hakte ein paar Sachen ab und ging dann heim, um das letzte Meeting des Tages daheim zu machen. Um halb sieben machte ich Feierabend.
Gemeinsames Kochen mit dem Liebsten: Ich hatte eine Art Rumfort-Stir Fry geplant, das sich als extrem lecker herausstellte, mit frischen Champignons, Karotten, einem Rest Chinakohl, getrockneten Shiitake, Edamame und Udon. Die Stir Fry-Soße rührten wir aus dem Shiitake-Einweichwasser, etwas Shoyu und Hoisin und Kichererbsenmehl an und das funktionierte ganz wunderbar. Nur ein bisschen zu wenig war es, wir bekamen am Ende drei Portionen heraus, keine vier.
Nach dem Essen verschwand der Liebste in den Bastelverein und ich ging mit Buch aufs Sofa. Zumindest bis neun, dann wurde es mir im Wohnzimmer einfach zu kalt (ich hatte ein Feuer angemacht), trotz Kater und allem, also las ich im Schlafzimmer unter der Decke weiter. Und das war dann ein ausgesprochen gemütlicher Abend und, so alles in allem, ein ganz guter Tag.