Eine Nacht mit unruhigen, merkwürdigen Träumen, aufgewacht um zehn nach sieben. Ohne miauenden Kater – der erwartete mich unten an der Treppe, miauend, schnurrend, Futterschüsseln waren alle leer. Er fraß das neue Futter eifrig, ein bisschen Wasser, dann verschwand er wieder nach unten, vermutlich ins Gästezimmer-Refugium. Ich schaute nicht nach, ich wollte ihn in Ruhe lassen, stattdessen räumte ich die Küche auf, machte Tee und lernte die neu aktivierten Schwedischvokabeln.
Sehr trüber Tag mit durchgehend Regenwetter – nach einem ausführlichen englischen Frühstück und ein paar Rätseln beschlossen wir das einzig Richtige zu tun und die neu gekauften Spielerweiterungen auszupacken. Die beiden Parks-Erweiterungen kamen vorerst zur Seite, und bei Flügelschlag spielten wir erst einmal eine Runde vom Grundspiel + Europa, bevor wir die Ozeanien-Erweiterung dazumischten und ausprobierten. Freundin T hatte uns schon angekündigt, dass das eine sehr schlaue Erweiterung war, und wir waren auch sehr angetan: Die neue Futtersorte „Nektar“ fungiert als eine Art Joker, wodurch man deutlich mehr machen kann und nicht erst einmal zwei Runden Futtermärkchen sammeln muss, bevor es mal ans Vogelkarten-Ausspielen geht. Wenn nicht der Liebste beide Runden so deutlich gewonnen hätte, wäre es natürlich auch gut gewesen. (Ein Blick in die Spielauswertungs-App des Spiels („Wingscore“) zeigte allerdings, dass wir seit Aktivierung der App exakt ausgeglichen waren, 14 Spiele hatte der Liebste gewonnen, 14 ich. Lol.)
Außerdem gingen wir mit dem Kater am Vormittag für eine halbe Stunde in den Garten. Draußen war er quasi der Alte, fraß Gras, schnurrte und schmeichelte um uns herum, im Haus verschwand er aber sofort wieder im Gästezimmer – zumindest bis mittags, wo er seine zweite Portion Futter wollte und sich nach dem Fressen zu uns aufs Sofa legte. Vielleicht ist er doch nicht richtig krank, sondern war nur beleidigt, weil er von der Klappe ausgesperrt worden war und hatte frieren müssen. Was ja auch total doof ist.
Auf jeden Fall Sofa ab dem späten Vormittag, vom schnurrenden Kater begleitet, mittags zweite Hälfte Gagh und Rohkostsalat, ansonsten las ich das Internet leer und schaute mich auf YouTube um. (Mailab übrigens stellt traurigerweise ihren YouTube-Kanal ein, dafür starten, wie wir im Podcast hörten, die beiden Quarks Science Cops ihren eigenen Kanal, der Science-Kontext bleibt stabil). Und ich warf einen Blick auf den schwedischen Fernsehsender SVT, wo gerade die Vorbereitungen für die große Elchwanderung laufen – jedes Jahr wird die Wanderung der Elche nach Südschweden vom schwedischen Fernsehen live übertragen. Ich bin im Schwedischen noch nicht wieder so drin, dass ich den Reporter durchgehend verstanden hätte (es waren in erster Linie Bruchstücke), aber es war trotzdem schön zuzuhören. Draußen durchgehend Regenwetter und ziemlich kalt. Der Liebste kümmerte sich um drei Maschinen Wäsche, das war’s an Haushaltsgedöns.
Am Nachmittag noch eine Runde Flügelschlag (eher so halb konzentriert, wir waren beide ein bisschen müde und mir lief die Nase, allergiebedingt vermutlich), dann machten wir gemeinsam den Wochenplan, in der Hoffnung, dass der Liebste, wenn er bei der Planung mehr involviert wäre, in der Umsetzung fehlersicherer agieren würde, harhar. Interessanterweise schlugen wir mehr oder weniger die gleichen Essen vor, der Plan machte sich ziemlich schnell. Mal sehen, ob wir das beibehalten – es hatte schon auch gute Gründe, warum ich das Planen irgendwann übernommen hatte. Wir werden sehen.
Für diesen Abend war auf Fall indonesisches pfannengebratenes Gemüse mit Reis geplant, das Gemüse bezog sich in erster Linie auf Weißkohl und gemischte Pilze, neben halt Chili und Ingwer und so weiter, außerdem einen ordentlichen Schuss der No-Vish-Sauce von Arche, die sich bei asiatischen Sachen (wo ja ständig Würzsoßen mit Austern und so verwendet werden) sehr bewährt hat. Sehr lecker, keine große Portion, aber das war mir recht (ich hatte nachmittags noch einen Becher Himbeer-Skyr gehabt, außerdem hatten wir während des Spielens die veganen Rewe-Pralinen probiert – für mich viel zu süß, der Liebste aß den Rest).
Direkt nach dem Essen ging der Liebste aus dem Haus, weil er ein Treffen im Bastelverein hatte, und ich verbrachte den Abend damit, alte Hundeprofi-Folgen auf Vox zu schauen. Nicht gerade die produktivste Art und Weise, mit dem Abend umzugehen, aber es passte zur Stimmung des Sonntags. Gegen halb elf ging ich ins Bett und wunderte mich ein bisschen, dass der Liebste noch nicht da war. Als ich irgendwann auf den Lichtwecker schaute, war es halb zwölf und ich beschloss, beim Liebsten per Threems nachzufragen. Nur dass mein Handy 23:04 anzeigte, als ich es in die Hand nahm. Ich machte also beim Lichtwecker einen Neustart, und er stellte die Uhrzeit auf 22:45 Uhr ein, lol. Beim zweiten Neustart dann 22:46, erst als ich ihn aus- und wieder einsteckte, holte er sich schließlich die richtige Uhrzeit 23:04 aus dem Netz. Keine Ahnung, warum es da wieder ruckelt (bisschen blöd, wenn man sich auf den Wecker nicht verlassen kann). Für den Abend war es mir aber egal, kurz darauf kam der Liebste und ich verschob die Wecker-Gedanken auf den nächsten Tag.