Um sechs Uhr ging das Licht des Lichtweckers an, weil eine Person dieses Haushalts den Feiertag voll eingeplant und den Wecker für den Montag ausgemacht hatte, eine andere Person dann aber am Wecker herumgebastelt und danach gedacht hatte, „so, fertig, dann mach ich mal den Wecker wieder an, werktags und so“. Mäh. Und natürlich hörte der Kater uns dann oben fuhrwerken, kam ums Eck und wollte gefüttert werden (von mir, weil die andere Person des Haushalts vor sich hinmurmelnd am Wecker herumzudrücken begann, um den Weckzyklus zu unterbrechen). Immerhin zog diese Person („jetzt bin ich eh wach“) sich dann nach unten zurück und ich konnte noch einmal eine Stunde schlafen (mehr oder weniger). Draußen der seit Samstag angekündigte Regen.
Zum Frühstück Brot mit Aufstrich (frisch gebacken, mal wieder eines von Grund auf, ohne Backmischung oder Ähnliches, und sehr gut), viel Tee, eine Kanne Kaffee. Dazu ein bisschen Schreiben und der Versuch, das Internet leerzulesen, bis ich um elf nach oben ging, einen (wichtigen) Vorsatz umsetzen: Ich machte vierzig Minuten lang Yoga, zuerst mit einem Adriene-Video (mit Fokus auf den Beckenboden und die Bauchmuskeln, sehr anstrengend), dann noch zwei Sonnengrüße. Danach schnelle Dusche und ein bisschen Schmutzwäsche. Der Liebste hängte dankenswerterweise die trockene Wäsche ab, ich startete eine Maschine, das war mehr oder weniger der Vormittag.
Mit Buch aufs Sofa, nur unterbrochen vom Mittagessen (restliche Gulaschsuppe) und Nachtisch (restlicher Hefezopf, Espresso). Um halb drei ein bisschen Wäsche aufhängen und bügeln, und dann gingen der Liebste und ich aus dem Haus und in die Nachbarstadt zum Friedhof.
Vormittags hatte es immer wieder leicht geregnet, mittags zeigte sich aber die Sonne, weswegen ich sehr zufrieden war, den Friedhofsbesuch auf den Nachmittag verschoben zu haben. Nur dass wir aus der Stadt heraus direkt in eine schwarze Wolkenwand fuhren. Prasselnder Regen während der ganzen Fahrt, als wir ankamen, hatte es aber gerade aufgehört – Glück gehabt.
Naja, zumindest für eine halbe Stunde, wir bekamen gerade Grab eins gemacht, dann kam die nächste schwarze Wolke. Wir bepflanzten Grab zwei im strömenden Regen und wurden wirklich bis auf die Unterhose nass, in den Schuhen quietschte das Wasser. Puh.
Nachdem wir alle Pflanzen eingepflanzt hatten, was sich immer schwerer gestaltete, weil die Graberde sich allmählich zu schwarzem Schlamm verwandelte, drapierten wir die mitgebrachte Packdecke (eigentlich, damit der Kofferraum von den Pflanzen nicht so schmutzig wurde) über die beiden Vordersitze, drehten die Heizung auf warm und fuhren wieder nach Hause. (Das Auto übrigens: ein Renault Clio E – ich möchte beim Carsharing ein bisschen mehr darauf achten, E-Autos zu buchen, wenn es passt, jeder Kilometer zählt schließlich, und je früher der Abschied vom Verbrenner kommt, desto besser, also „früher“, naja.)
Daheim erst einmal alle nassen Kleider in die Waschmaschine, zusammen mit der restlichen Schmutzwäsche, dann kurz unter die heiße Dusche zum Aufwärmen. Es hatte ziemlich abgekühlt. Und damit war der Tag und das lange Wochenende auch schon mehr oder weniger vorbei: Wir machten noch einen Wochenplan für die kommende Woche (komplex, wegen viel unterwegs, viel Arbeit, aber wir haben einige Sachen eingefroren), dann hängte ich die letzte Maschine Wäsche auf und bügelte ein bisschen, während der Liebste kochte: eine große Schüssel grüner Salat (Kopfsalat direkt vom Acker mit ein paar frischen Kräutern, SO gut), dazu Pasta mit einer Sauce aus Mandelmus und Sojasahne, Kichererbsen und frischem Spargel. SO ein wahnsinnig guter Spargel, sehr, sehr lecker. Dazu eine Special-Doctor-Folge und früh ins Bett, aufwärmen, Schlaf einholen und all dieses.