In der Nacht musste ich irgendwann aufstehen und eine Allergietablette nehmen, super, davon abgesehen schlief ich einigermaßen okay. Der Liebste, der jetzt, da meine Erkältung vorbei ist, wieder oben im Schlafzimmer schläft, beschwerte sich am Morgen etwas, dass ich geschnarcht hätte, aber was soll ich sagen, Allergie halt. Da kommt das vor. Immerhin konnte ich einigermaßen durch die Nase atmen. Beim Aufstehen trotzdem müde, aber wie mir plötzlich einfiel, steht ja ein überraschender Urlaub vor der Tür, also nicht dass wir wegfahren würden, aber halt Urlaub. Fühlte sich noch gar nicht danach an.
Eine große Portion Porridge mit Apfelmus und Banane zum Frühstück, eine sehr schnelle Dusche, am Schreibtisch um kurz vor neun. Den Vormittag startete ich mit einem netten Einzelunterricht, der in den letzten Wochen leider ziemlich unregelmäßig geklappt hatte (Urlaub, Krankheit, Feiertage, Gedöns). Aber es wurde besser, und die Feiertagsflut ist ja ab Mitte Juni sowieso vorbei. (Möh.)
Danach viel Orgakrams und viele letzte E-Mails, bei denen ich überall brav schrieb „ich bin ab dem 5.6. wieder erreichbar…“, was teilweise etwas blöd war, ich hätte ein paar Sachen gern vor meinem Urlaub abgeschlossen. Aber insgesamt war ich mit dem Stand meiner Inbox und mit den offenen Dingen ganz zufrieden.
Um halb eins Mittagspause mit dem restlichen „Gulasch mit Knödeln“ oder wie auch immer man den Bohneneintopf nennen wollte. Ich ging eine kleine Runde zum Kater in den Garten, gab ihm ein bisschen Futter (wieder ein sehr mäkeliges Tier im Moment, draußen ist aber auch alles so sehr spannend) und ging auf halb zwei ins Büro für die zweite Arbeitstaghälfte.
Nachmittags viele Sachen zu besprechen: Meine Vertretungskollegin war vor Ort und wir hatten Jour Fixe, um nicht nur unsere Übergabe vor meinem Urlaub zu besprechen, sondern auch die grobe Jahresplanung für 2024. Dabei ist es in meinem Kopf eigentlich immer noch kurz nach dem Jahreswechsel 2022. Auf jeden Fall längeres Meeting, tausend Sachen abzuhaken, und dann schaffte ich es tatsächlich wie so ein preußischer Finanzbeamter, exakt um 16:58 Uhr meine Teams-Abwesenheitsnotiz und meinen Autoresponder einzuschalten. Das war schon ein sehr gutes Gefühl.
Erste Urlaubsaktion war natürlich der Yogakurs mit den Kolleginnen. Die Trainerin ist in der nächsten Woche ebenfalls im Urlaub, ich verpasse also kommende Woche keinen Kurs, was gut ist, aber das Training bräuchte ich natürlich trotzdem. Umso mehr hoffte ich auf ein richtig ausgiebiges Yoga, nicht dass man „vortrainieren“ könnte, aber trotzdem. Das klappte allerdings nur so halb, weil der Kurs dieses Mal auf „regeneratives Yoga“ ausgerichtet war, also viele eher passive, gestützte und gehaltene Positionen. Und mir tat mal wieder jede Position irgendwie irgendwo weh, doofe Krankheitspause. Aber das war ja quasi schon normal, ich übte mich im stoischen Hinnehmen.
Um halb acht daheim, und: Urlaub! Der Liebste hatte das Abendessen schon gemacht (eine große Schüssel Nudelsalat) und war ausgesprochen guter Laune. Wir setzten uns nach dem Essen mit zwei Gläsern Weißwein auf den Balkon (den ganzen Tag war es ordentlich warm gewesen, die Wollpulli-Zeit scheint jetzt wirklich vorbei zu sein), starrten ins Grüne und erzählten uns vom Tag. Und dann gingen wir wieder rein, tranken den restlichen Wein (ein Chardonnay war von der Woche davor noch offen), nahmen uns ein bisschen Zeit für uns, dazu eine Schüssel Chips, eine Folge Doctor, und das war ein sehr gemütlicher Urlaubsanfang. Gar nicht schlimm, dass wir gar kein Wegfahren geplant haben für den Urlaub, im Gegenteil.