Ziemlich kaputt am Morgen: Ich hatte schlecht geschlafen, hatte mit trockenem Hals wachgelegen und abwechselnd geschwitzt und gefroren, und am Morgen hatte ich ziemlich Kopfweh. Und todmüde vor einem langen Tag. Am Abend die Jubiläumsfeier der Firma: Ich war ziemlich angespannt und hatte so gar keine Lust auf alles, zumal die Woche noch so einige andere Termine brachte. Etwas zu viel Sozialstress für meinen Geschmack. Zunächst einmal aber Tee und Müsli mit den aller-allerletzten Erdbeeren, was die Laune schon ein bisschen verbesserte. (Also die Erdbeeren, nicht dass es die letzten waren.)
Eigentlich hätte ich den Tag im Home Office verbracht und der Liebste musste hoch, da ich aber nicht den ganzen Tag allein daheim sein wollte, hatte ich doch Büroarbeit entschieden und auch schon einen Termin vor Ort ausgemacht, nur um dann zu erfahren, dass der Liebste jetzt doch im Home Office war. Hm. Egal, ich fuhr auf halb zehn in die Firma und stellte dort fest, dass mal wieder alles parallel kam: Letzte Organisation für die Prüfung diese Woche, Krankmeldungen für die Prüfung diese Woche, Anmeldungen für eine Prüfung direkt nach meinem Urlaub, Zahlungen für die zweite Prüfung direkt nach meinem Urlaub – das hätte sich alles auf mehrere Tage verteilen können (oder sollen), jetzt versuchte ich halt, so viel wie möglich in anderthalb Stunden zu erledigen. Ging erstaunlich gut.
Den restlichen Vormittag war ich bei einer Kollegin in ihrem Kurs zur Hospitation. Sie unterrichtet seit einigen Wochen den Kurs in einer Hybridvariante, man kann also online und in Präsenz teilnehmen, und mich interessierte der Kursaufbau und die Technik. Kurz gesagt: Für die Teilnehmenden war es super und für beide Seiten, egal ob daheim oder vor Ort, definitiv kein Verlust, aber für die Lehrkraft ist es ein ziemlicher Aufwand. Angefangen beim Equipment: Neben einem Laptop für jede teilnehmende Person (die Leute bringen ihre eigenen Laptops oder Tablets mit, bekommen aber von uns etwas geliehen, wenn sie nichts zur Verfügung haben) waren auf dem Tisch ein großer Monitor, ein Laptop, verbunden mit dem interaktiven Beamer, eine schwenkbare Kamera, ein Konferenzlautsprecher und dazu noch ein extra Laptop. Das alles musste parallel bedient werden, immer so, dass alle Teilnehmenden das richtige Bild sahen und die richtige Ansicht hatten (und den richtigen Ton bekamen), und das war ziemlich viel Multitasking und war im Endeffekt so, als würde die Lehrkraft parallel zwei Kurse unterrichten, einen Präsenz- und einen Onlinekurs. Das entspricht natürlich unserem Qualitätsanspruch (bei dem, was ich so an Hybridkursen gehört habe, ist es oft eigentlich ein Präsenzkurs, bei dem die Online-Teilnehmer halt zuschauen können und ansonsten ein bisschen „vergessen“ werden, und das ist ja Quatsch), aber es ist schon ein deutlich erhöhter Vorbereitungsaufwand und vermutlich auch anstrengender im Kurs, zumindest während einer Übergangsphase.
Zum Mittagessen um eins (zweite Hälfte Bohneneintopf) ging ich wieder nach Hause, und den restlichen Arbeitstag arbeitete ich von daheim aus, gelegentlich beim Liebsten vorbeischauend und ihm einen Kaffee bringend. Um kurz vor fünf hatte ich tatsächlich alles abgearbeitet und war mit dem Inhalt meiner Mailbox und generell dem Organisationszustand meiner diversen Projekte recht zufrieden. Ich machte also Feierabend und beschäftigte mich mit Tasche packen und umziehen, denn abends waren der Liebste und ich auf einer Abendveranstaltung: Mein Arbeitgeber feierte zwanzigjähriges Jubiläum.
Um sechs waren wir da, der Liebste setzte sich mit einem Getränk in den Schatten, ich half etwas beim Aufbau, und ab halb sieben kamen dann die ersten Gäste. Und ab da war ich dann beschäftigt, Leute begrüßen, reden, noch mehr begrüßen, noch mehr reden. Insgesamt ein sehr, sehr schönes Fest, vor allem weil wirklich viele ehemalige Kolleg:innen gekommen waren und ich eine Menge Leute nach langer Zeit wieder sah. Natürlich auch viel sozialer Input, zum Essen kam ich nicht so wirklich, aber trotzdem war es recht entspannt. Meine zwei eingeteilten Aktionen für den Abend waren auch okay (ich war eine Zeit lang bei einem Infostand, der aber nicht so wirklich viele Interessent:innen hatte, was völlig in Ordnung war, und dann wurde ich zum Interview auf die Bühne geholt, weil ich tatsächlich die dienstälteste Mitarbeiterin in der Firma war, die noch dort arbeitet, man sollte es kaum glauben), und das war schon alles sehr schön, auch wenn ich davor ziemlich angestrengt gewesen war.
Wir hatten als Location das Gelände des Sommernachtskinos bekommen, sozusagen eine geschlossene Veranstaltung, bis auf den Film am Abend, dafür wurde der Einlass dann wieder geöffnet. Der Film begann um zehn, direkt davor gingen der Liebste und ich allerdings wieder heim (Filmschauen bis Mitternacht, das ist unter der Woche eher nicht so unsere Zeit). Daheim dann erst noch ein bisschen aufgekratzt, sodass ich erst eine Weile nicht schlafen konnte. Aber froh über den schönen Abend und darüber, dass der erste große Punkt der Woche so gut verlaufen war.