Gut am Morgen: Der Lichtwecker funktionierte, wie er sollte, was prima war, denn wir stehen schon seit einigen Wochen wieder im Dämmerlicht auf. Nicht so gut war, dass der Magerkater nicht da war, er stand unten vor der Kellertür und wurde vom Liebsten hereingelassen (unser Kater war natürlich drin und fragte schon sehr eifrig nach Futter). Es wird nachts schon wieder empfindlich kalt, niedrige einstellige Temperaturen, und der Magerkater kann ja leider nicht mehr rein, wenn er durch die Klappe rausgeht. Nächster Schritt wäre also, ihn chippen zu lassen und die Klappe auf ihn zu programmieren, jetzt wo wir ziemlich sicher davon ausgehen können, dass die Besitzer nicht mehr in der Gegend wohnen (und sich vermutlich nicht mehr melden werden). Also der nächste Trip zum Tierarzt, hoffentlich dieses Mal erfolgreicher. Auf jeden Fall sah der Magerkater okay aus (mager halt) und fraß eifrig.
Und unserer auch: Praktisch: Katzen scheinen Mengen nicht gut abschätzen zu können. Wenn man die Dose nicht exakt halb-halb verteilt, sondern einem der beiden etwas mehr gibt, wird das klaglos akzeptiert. Das sollte man mal mit Geschwistern probieren.
Für uns gab es am Morgen ein Müsli, dann verschwand der Liebste ins Büro und ich ab zwanzig nach acht ins Arbeitszimmer. Ein voller Vormittag mit Unterrichtsvorbereitung, einem längeren Meeting mit der Kollegin, viel Orgakrams und schließlich dem Skandinavierkurs, das alles immer wieder gespickt von Katzen, die vorbeikamen und mal nachschauten, ob man nicht vielleicht doch noch einen Snack oder so…?
Der Kurs lief ganz okay, Höhen und Tiefen (insgesamt ist die Gruppe mir etwas zu schweigsam – typisch für Studierende – bis auf eine Teilnehmerin, die mit der Technik nicht gut zurechtkommt und das als persönlichen Affront wahrnimmt, was ich irgendwie verstehen kann, aber es liegt halt echt an ihr), inhaltlich war ich einigermaßen zufrieden. Mit der Nachbereitung und letzten Mails wurde es kurz vor zwei bis zur Mittagspause.
Zum Mittagessen die zweite Hälfte Penne mit Gemüse-Tomatensauce, eifrig belagert von zwei Katern. Der Magerkater gab irgendwann Ruhe und verzog sich zum Pennen aufs Sofa, vor allem als ich beiden ein Papierknäuel vor die Füße warf: Für so Kinderkram war er offensichtlich nicht zu haben. Unserer dagegen schon, er ließ sich zwanzig Minuten Bällchen werfen und raste aufgeregt hinterher, bis er schließlich auf den Balkon verschwand. Ist halt doch ein Kindskopf.
Am Nachmittag viel Orgakram, Erledilisten abarbeiten, außerdem eine ausführliche Unterrichtsvorbereitung, ich war für den nächsten Tag im Intensivkurs eingeplant. Während der Vorbereitung machte der Toner an meinem Kyocera-Drucker endgültig schlapp, also bestellte ich einen Toner nach, und MEINE GÜTE ist das kompliziert herauszufinden, welche Tonerkartusche für meinen Drucker passt. Meine Erwartungshaltung wäre ja, ich gehe auf die Kyocera-Seite, gebe die Modellnummer ein (es gibt ein Suchfeld beim Unterpunkt „Verbrauchsmaterial), daraufhin wird mir als Ergebnis eine Liste der passenden Kartuschen ausgespuckt. Das klappte nur so halb, weil die Liste alles mögliche Zeugs beinhaltete, das nicht so wirklich zur Anfrage passte, aber immerhin ein paar Kartuschen waren dabei. Und sogar ein „Kaufen“-Feld, das einen zu diversen Online-Shops leitete, unter anderem zu dem Elektronikhändler, bei dem wir damals auch den Drucker gekauft hatten, hurra!
…Nur dass auf der Seite dann angegeben war „Kartusche ABC Black, 1200 Seiten, passend für Laserdrucker Kyocera XYZ“. Und wir hatten halt nicht XYZ, sondern ZYX, was zum Henker. Ich musste erst blöd herumgoogeln (und tausend Amazon-Werbeanzeigen umgehen), bis ich schließlich nach diversen Suchanfragen die Info fand, dass ABC Black wohl auch für ZYX kompatibel sei. Ohne Gewähr. So nervig.
Um kurz nach sechs machte ich schließlich mit der Arbeit Schluss und wurde unten schon vom Liebsten erwartet. Der war leicht aufgedreht, weil er eigentlich ab sieben im Bastelverein verabredet war und wir noch nichts gekocht hatten. War aber egal: Wir machten gemeinsam ein Curry mit Kichererbsen, Kartoffeln und einer Tonne indischer Gewürze, und er nahm seine Portion einfach mit. Und ich parkte mich für den restlichen Abend auf dem Sofa, neben mir teils eine, teils zwei Katzen, und schaute mir 8 out of 10 cats und The Big Fat Quiz of 2018 an.
Ach ja Britische Comedy. In England schlägt gerade der Riesenskandal um den Comedian Russell Brand große Wellen, und auch wenn es unglaubwürdig klingt, aber ich hatte die letzten Wochen, als ich ihn in ein paar alten Big Fat Quiz-Shows gesehen hatte, schon ein total unangenehmes Gefühl gehabt. Narzisstischer Selbstdarsteller, schmierig und selbstverliebt – und Arschlöcher im Privatleben strahlen halt oft generell etwas arschlochmäßiges aus, auch wenn sie „lustige“ Witzchen machen können. Aber es nimmt einem etwas die Freude, sich die Sachen anzusehen, denn irgendwie wartet man insgeheim auf den nächsten Skandal. Und den nächsten und nächsten.