Wenig überraschend sehr müde am Morgen – bis kurz vor Mitternacht lesen ging früher auch noch besser als heutzutage. Und nicht sonderlich motiviert vor dem kommenden Tag, aber hey, noch eine letzte Arbeitswoche und dann Urlaub, also die Ziellinie in Sichtweite. Ich weckte mich mit einer Tasse Tee auf, der Liebste machte uns ein Müsli und ging dann zur Arbeit (das erste Mal in Laufklamotten seit seiner Bronchitis vor zwei Wochen) und ich ging unter die Dusche und war ab neun im Arbeitszimmer.
Den ganzen Vormittag über war ich, inklusive ein paar anschließender Beratungsgespräche, in einem letzten Intensivkurs im Unterricht – der gleiche Kurs wie letzte Woche, aber als Ersatz für eine andere erkrankte Kollegin (die von letzter Woche arbeitet mittlerweile wieder, ist aber noch ziemlich heiser und unterrichtet deshalb noch nicht). Ich hatte ein ziemlich straffes Kursprogramm geplant, es passte aber alles prima und ich hatte sogar noch ein bisschen Zeit für Weihnachts-Heididei am Schluss. War zwar nicht so ganz auf der Höhe, was meine Konzentration anging, aber egal. Super Kurs.
Um halb zwei Mittagspause mit der zweiten Hälfte Korma, ein bisschen Rätsel, ein bisschen Katerbespaßung (der Nasenkater ist momentan wieder unfassbar niedlich, frisst für meinen Geschmack aber nicht genug – schwierig wirklich einzuschätzen, eine Katzenwurst nahm er gern) und eine kleine Runde auf dem Sofa, wo ich eigentlich gern eingeschlafen wäre, aber dafür war es erstens zu kalt und zweitens zu wenig Zeit. Ab halb drei wieder am Rechner.
Den Nachmittag über noch ein Beratungstermin (alle kommen kurz vor dem Jahreswechsel und haben Fragen), endlich die letzten Korrekturen, außerdem eine Latte Mails. Mir war ziemlich kalt und ich war nicht soooo super gelaunt – also machte ich mir irgendwann eine Playlist auf YouTube an. Das half. (Mehr oder weniger, bei quasi jeder einzelnen 90er-Jahre-Band dachte ich irgendwann „was machen die eigentlich jetzt?“ und las dann den Wikipedia-Artikel zur Band durch. Und den zum Sänger. Und den zum Drummer. Und den zum Genre, zu der die Band gehörte. Und so weiter.)
Auf jeden Fall schloss ich um halb sechs die Arbeit ab, gerade als der Liebste nach Hause kam (er war ausgesprochen zufrieden: Das Laufen hatte störungsfrei geklappt – ich war ein bisschen neidisch). Wir machten erst einmal eine kleine Runde, um die letzten Weihnachtskarten einzuwerfen (jetzt fehlen nur noch Gemüsekisten-Fahrer, Zeitungsausträgerin und Zustellerin, die sie alle kurz vor Weihnachten direkt bekommen), dann ging der Liebste duschen und ich startete den Rechner, um eine letzte, wichtige Mail zu schreiben, die ich vergessen hatte, und um halb sieben gemeinsames Kochen.
Eigentlich ein einfaches Essen, Ofengemüse mit Hummus, aber liebe Güte war das dieses Mal lecker. Wir schmorten das Ofengemüse in zwei Auflaufformen statt auf dem Blech, und die Kombination war einfach super. Erste Form: Rosenkohl und Pastinake mit Walnüssen, Balsamico, Rapsöl und etwas Ahornsirup (SO gut), zweite Form Kartoffeln, Karotten, Zwiebeln und Grünkohl mit Olivenöl, Rosmarin, Salz. SO gut. Vor allem der Grünkohl, der sich in aromatische (… und natürlich fettige und salzige) Chips verwandelte, dann die Pastinaken und der Rosenkohl, die Mischung aus süßlich und angeröstet… Wir hatten geplant, nur die Hälfte zu essen, aber tja. Am Ende waren beide Formen leer. (SO lecker.)
Auf so richtigen Nachtisch verzichteten wir, allerdings hatte der Liebste am Wochenende ja mehrere Flaschen veganen Eierlikör gemacht, in erster Linie zum Mitbringen für seine Weihnachtsfeier im Büro, aber zwei kleine Flaschen ließ er auch für uns, und eine davon probierten wir jetzt. War gut, nur schmeckte man interessanterweise den Alkohol kaum raus. Was aber in Anbetracht der Tatsache, dass wir den Whiskey normalerweise pur trinken, vielleicht nicht verwunderlich ist.
Als Abendunterhaltung zwei Folgen neuer Blaulichtquatsch, und zwar die Unfallklinik in der SWR-Mediathek, eine Doku aus dem Ludwigshafener Klinikum. Man kann sich schon fragen, warum eine Doku mit Leuten, die sich die Beine verbrennen, die Hände durchsägen oder von Baugerüsten fallen, so unterhaltsam ist, aber das Prinzip bei diesen Dokus ist immer ähnlich: Die Ärzt:innen und Pflegekräfte sind halt alle nett und empathisch und so (klar, Kamera ist an), und am Ende geht für die allermeisten Patient*innen alles gut aus. Sogar die Finger sind alle wieder dran. Also eigentlich die richtige Atmosphäre, um danach beruhigt ins Bett zu gehen.