T-2 Tage bis zum Urlaub, und kurz vor knapp noch eine letzte große Prüfung, was mir aber gar nichts ausmachte: Erstens hatte ich „nur“ die Prüfung als einzigen Termin und keinen sonstigen Unterricht, und zweitens wartete noch eine Tonne Lebkuchen und Gedöns im Büro, haha. Ich hatte auch recht gut geschlafen und war einigermaßen wach am Morgen, insgesamt bei allen die Stimmung gut. Nur die Katzen waren mit der Futterauswahl unzufrieden, man hatte diese spezielle Sorte zwar wochenlang gemocht, aber jetzt konnte man das offensichtlich unmöglich essen. Hm.
Egal, wir redeten mit den beiden ein ernstes Wörtchen (der Liebste stellte bei der Gelegenheit den Magerkater auf die Waage und kam auf 4,0 kg, was SO GUT ist), dann gingen wir beide früh aus dem Haus, wieder mit kurzem Viertel-Lieblingsbäcker-Zwischenstopp. Dieses Mal hatte ich mir sogar einen Aufstrich eingepackt, um im Büro ordentlich frühstücken zu können.
Der Tag stand im Zeichen der Prüfungsaufsicht, und da wir so kurz vor Weihnachten nichts anbrennen lassen wollten (und die Corona-Infektionszahlen jetzt gerade wieder so sehr hoch sind, ganz abgesehen von allem anderen), trugen die prüfungsverantwortliche Kollegin und ich den ganzen Tag Maske. Das war so das einzig Nervige an dem Tag (in erster Linie, weil ich mir ein Exemplar eingesteckt hatte, das doof an den Ohren zog), ansonsten lief alles ausgesprochen rund. Und es war schön, eine Menge Menschen zu sehen: Bei dieser Prüfung kannte ich über die Hälfte der Gruppe aus diversen Kursen der letzten Monate, viele davon nur online, umso mehr freute ich mich.
Den Vormittag über machte meine Kollegin die Aufsicht im schriftlichen Teil und ich kümmerte mich währenddessen um Bürokrams. Lief alles super – so gut, dass ich das Ziel „reiner Tisch zum Urlaubsanfang“ tatsächlich in Reichweite bekam. Ich regte mich noch nicht einmal über DHL auf, die immer noch telefonisch nicht erreichbar sind (gleiche Bandansage wie Ende November), ich marschierte also stoisch in die Hauptpost und gab das Paket (von der Prüfung am Vortag) dort ab. Um eins eine kurze Mittagspause mit den restlichen Krautnudeln, dann übernahm ich die Nachmittagsaufsicht, bis ungefähr um halb vier die Prüfung fertig war und wir die Leute in die Weihnachtsferien verabschiedeten.
Der restliche Nachmittag dann Prüfungsnachbereitung (was eigentlich die Kollegin allein übernehmen sollte, aber ich hatte gegen vier tatsächlich meine Inbox LEER und deshalb Zeit, und sie hatte eine Tonne anderer Sachen zu tun und außerdem am nächsten Tag schon Urlaub, ich unterstützte also). Eine Besonderheit gab es am Nachmittag: Der Kollege, der gemeinsam mit mir im Oktober die Lizenz für die schriftliche Prüfungskorrektur gemacht hatte (die Lizenz für die mündliche Prüfungsabnahme haben wir beide schon länger), korrigierte bei dieser Prüfung erstmalig die schriftlichen Teile. Und ich warf ein bisschen einen Blick über seine Schulter, auch wenn er die Bewertung letztendlich selbst machte (ich durfte bei dieser Prüfung aus diversen technischen Gründen nicht mitkorrigieren). Das war spannend und ausgesprochen gut zu sehen, wie ähnlich wir in unserer Einschätzung am Ende lagen.
Um sechs verabschiedete ich mich in den Feierabend und die Kollegin in den Urlaub. Daheim begrüßte ich den Liebsten, der leicht malade auf dem Sofa lag (in erster Linie leicht malade wegen des Laufens, also nur wenig Mitleid von mir, aber er hatte halt sehr schwere Beine und war sehr kaputt), und schaute dann nach meinem Handy, während er das Kochen übernahm (englisches Pub Food: Bangers & Mash, Mushy Peas & Gravy).
Ich hatte ja nämlich vor ein paar Tagen vom Chef meine geschäftliche SIM-Karte bekommen und dann festgestellt, dass mein Fairphone 4 gar nicht echt dual-SIM-fähig ist. Jetzt hatte ich am Morgen mein altes HTC (zwölf Jahre alt) ans Ladegerät gehängt und abends legte ich die neue SIM-Karte ein. Als Betriebssystem hatte der Liebste schon vor längerer Zeit ein Open-Source-Android draufgemacht (Liquid), und das funktionierte erst einmal ganz ok. Nur dass sich relativ schnell der Bildschirm aufhängte – das Handy fror einfach ein, sobald ich eine Aktion gemacht hatte (Einstellungen geöffnet zum Beispiel), und ließ nichts mehr mit sich anfangen. Starttaste, Zurück-Taste – ging alles nicht mehr. Ich ärgerte mich ein bisschen damit herum, fand aber keine Lösung. Vielleicht ist das Handy doch einfach zu alt, keine Ahnung.
Auf jeden Fall fiel dem Liebsten dann ein, dass er noch ein altes iPhone 5 in der Schublade liegen hatte, und das steckten wir dann ans Ladekabel. Zwar mit wenig Überzeugung von mir (Apple ist doof), aber andererseits, „use what you have“ und so. Im Übrigen finde ich die Idee, wirklich zwei physisch getrennte Handys zu haben, gar nicht so doof (ich muss nicht daran denken, die SIM-Verfügbarkeit zu wechseln, und kann das Geschäftshandy zu Feierabend einfach ausschalten). Der Liebste prognostiziert, es würde mich schnell nerven, aber mal sehen.
Ansonsten wenig passiert am Abend – viel sehr leckeres Essen, dazu ein Feierabendbier so ganz kurz vor dem Urlaub, ein bisschen YouTube-Gedöns und dann sehr früh ins Bett – erstens hatte ich einen zweiten Agatha Christie-Krimi angefangen (Mord im Orient-Express, was für ein Klassiker, hatte ich aber tatsächlich noch nicht gelesen), und zweitens merkte ich dann doch den Zehnstundentag. Und den Monat.