Eigentlich ganz gut geschlafen, nur die ganze Nacht mit sehr lebhaften, bizarren Träumen beschäftigt (die ich aber 30 Minuten nach dem Aufstehen schon wieder vergessen hatte, sie schienen also nicht sonderlich aufwühlend gewesen zu sein). Dass der Kairokollege drin vorkam, war kein Wunder.
Anyway. Beim Aufstehen war ich dann eher ein wenig kreislaufig und angeschlagen und hatte den leichten Verdacht, dass der Champagner am Vorabend vielleicht doch nicht die beste Idee gewesen war, so mitten unter der Woche. Immerhin kein Kopfweh, wenn ich auch das Gefühl hatte, dass so ein fieser kleiner Schmerz in meinem Hinterkopf in den Startlöchern sitzen würde. Er hielt sich aber zurück.
Katzenmaintenance mit sorgenvollem Blick auf Magi (er lief aber in Ordnung und fraß eifrig), dann ein Müsli zum Frühstück, und um acht auf die Matte zum Yogakurs. Ich war etwas unsicher, ob ich den Kurs gut mitmachen würde, so mit leichter Verkaterung und so, aber es ging prima. (Außer halb – apropos Kater – Magi, der sich passend zum Kursstart mit größter Selbstverständlichkeit auf die Yogamatte setzte und sich sogar hinlegte und an mich anlehnte, sodass ich mich nicht mehr rühren konnte. Der Liebste musste ihn rauslocken und unten füttern, damit er mich in Ruhe ließ, dieser Honk.) Guter Kurs, angenehmes Durchbewegen, im richtigen Maße anstrengend. (Bei zwei eher anstrengenden Hunden ziemliches Herzklopfen, der Gelenkknecht maß aber trotzdem nur 75 als Puls. Na gut.)
Nach dem Kurs noch eine warme Dusche, und damit war ich wieder auf der Höhe und konnte meinen Arbeitstag starten. Um zehn war ich am Schreibtisch. Der Liebste, an dem Tag im Home Office, war da schon seit anderthalb Stunden in einem Meeting.
Am Vormittag ein bisschen Unterrichtsvorbereitung, ansonsten viel Orgakrams, Erledilisten abarbeiten, Mails, Termine ausmachen, Zeugs. Zwischendrin gab es eine Unterbrechung für eine halbe Stunde, weil es an diesem Vormittag dreimal an der Tür klingelte: Der DHL-Mensch gab ein Paket ab (von mir erwartet, das Nabu-Vogelfutterhäuschen), der Biokistenmensch lieferte an, und dann standen auch noch plötzlich die Fensterbauer vor der Tür, mitten in meiner Arbeitsphase und in einem Zoom-Call des Liebsten – angekündigt hatten sie sich eigentlich zwischen 14 und 17 Uhr. Egal. Wir räumten ein paar Sachen vor den Fenstern weg, und dann ging ich mit den Katern eben für eine halbe Stunde Teetrinken in der Küche, während sie bei mir im Arbeitszimmer die Verschlussschienen und neuen Haken befestigten, die beim Einbau der neuen Fenster damals gefehlt hatten. Damit sind die Fenster jetzt endgültig fertig (und sehen auch „fertig“ aus, ohne das blöde halbfertig im Freien hängende Fensterbrett).
Um halb eins machte ich den Rechner aus und ging in eine schnelle Mittagspause: Mit dem Liebsten zusammen zum afrikanischen veganen Imbiss ums Eck, wo wir schon ewig nicht mehr waren. Wir hatten zwar noch Rosenkohl-Kürbissalat vom Vorabend daheim, aber nur noch eine kleinere Portion. Das Essen im Imbiss war superlecker und überhaupt, mal wieder mittags draußen essen, es fühlte sich sehr gut an. Kleine Freuden des Alltags.
Um Viertel nach eins war ich im Büro. Den gesamten Nachmittag von halb zwei bis halb sieben war ich im Unterricht, erst in Präsenz, abends dann noch eine Stunde online. Lief alles prima (alles Prüfungsvorbereitung, und die Prüfungen nähern sich mit großen Schritten, dementsprechend nervös waren alle, aber es war atmosphärisch okay). Ein paar parallele Merkwürdigkeiten von Kolleg:innen, aber ich beschloss einfach, nicht den Kopf zu schütteln und mich mal nicht um alles zu kümmern. Stattdessen arbeitete ich noch Zeugs nach und ging um sieben nach Hause.
Daheim war der Liebste gerade am Herumschrauben an dem alt-neuen, kaputten Staubsaugerroboter. Hörte aber damit auf, als ich kam, denn das Abendessen war schon fertig und wartete, ein großer Topf Gemüseeintopf mit Kartoffeln, weißen Bohnen, Karotten, Grünkohl, alles sehr gut. Danach ein paar Lebkuchen. Und ein gemütlicher Abend ohne Nachrichten, dafür mit britischer Comedy, nachdem ich festgestellt hatte, dass wir an Blaulichtcontent mal wieder alles abgegrast haben, was es so gibt. Egal. Um kurz nach neun gingen wir ins Bett, erst einmal für eine Runde lesen und dann früh Licht aus – am Abend zeigte sich dann doch, dass der Arbeitsmarathon und der Alkoholabschluss ihren Tribut forderten. Da war es dann aber völlig okay.