Recht gut geschlafen bis zehn vor sieben. Etwas irritiert, weil sich keine einzige Katze blicken ließ. Dafür war das obere Klo benutzt, das untere so sehr benutzt, dass sogar jemand danebengepinkelt hatte, weil er nicht ins schon benutzte Klo stiefeln wollte (nachvollziehbar), und im Wohnzimmer hatte jemand auf den Stuhl gekotzt (aufs Katzenhandtuch immerhin). Futter war auch nicht komplett gefressen worden, und überhaupt war das alles merkwürdig und löste gleich mal eine Gedankenkette aus.
Nun ja. Erst einmal Klos saubermachen und den Kater begrüßen, der aus dem Wohnzimmer gestiefelt kam, sehr aktiv und offensichtlich halt nicht hungrig war, dann nach Magi suchen. Der kam mir im Garten entgegengestiefelt, war so leicht bedröppelt, auch nicht hungrig und legte sich schließlich ins Wohnzimmer aufs Fell. Alles hm.
Erst einmal Tee für den Liebsten und mich, dann ein bisschen Laptopzeit: Der Liebste machte Buchhaltung für den Verein, ich suchte Fotos für unsere Weihnachtskarte heraus. Draußen nicht mehr so ganz affig kalt, leichte Plusgrade (Schnee natürlich komplett wieder weg und auch keine gefrorenen Pfützen mehr). Die Wohnung war okay warm. Das mit der Absenkung der Vorlauftemperatur scheint geklappt zu haben: In Kombi mit den neuen Fenstern (und vielleicht noch etwas Dämmung an den Wohnzimmerwänden, die ja alle nach außen gehen) wäre das Haus ja schon Wärmepumpen-bereit, würde ich sagen. Ich hoffe schon, dass sich die Vermieterin dafür entscheidet.
Auf jeden Fall holte der Liebste Brötchen zum Frühstück, ich schrieb ein bisschen, wir starteten den Sonntag.
Was für den Liebsten Sofa bedeutete, er fühlte sich nicht so ganz auf der Höhe und verkroch sich in seinen Laptop. Ich hatte stattdessen nach dem herumgehangenen Samstag Motivation für Aktivität und rödelte den Tag über mehr oder weniger durch die Gegend. Erst einmal Weihnachtskarten bestellen (ausgesprochen schönes Foto haben wir dieses Mal gefunden, finde ich zumindest), während Harold noch einmal das obere Stockwerk saugte, dann oben gründlich hinterherputzen, duschen, Bad putzen. Außerdem Schmutzwäsche sortieren, drei Maschinen waschen, bügeln. Das deckte den größeren Teil des Tages ab.
Der Liebste ließ währenddessen, Premiere, Howard im Erdgeschoss fahren. Wir haben ein ganz praktisches Plätzchen für ihn hinter der großen Truhe gefunden, sodass er hoffentlich dort bleiben kann und wir nicht mehr Harold durch die Gegend tragen müssen. (Schon leicht absurd, zwei Staubsaugerroboter für zwei Stockwerke zu haben, aber andererseits geschenkter Gaul und so, und im Übrigen habe ich genau das Gleiche damals über einen Staubsaugerroboter geschrieben, und ich wollte Harold echt nicht mehr missen.)
Howard saugte also fröhlich und mit einem Lärm, als würde ein kleiner Sitzrasenmäher durch unser Wohnzimmer fahren (irgendwas scheint dort noch locker oder verklemmt zu sein und macht Rüttelgeräusche), und auf der halben Strecke fiepste er plötzlich „Reinigung unterbrochen für Ladevorgang“ und fuhr zur Ladestation zurück. Das fanden wir dann doch etwas merkwürdig, schließlich hatte Harold das Erdgeschoss immer klaglos durchgesaugt, wenn er vollgeladen war (und Howard war die ganze Nacht an der Station gewesen). Nun ja. Eine Dreiviertelstunde Pause also, dann nahm er die Reinigung selbstständig wieder auf. Immerhin hatte er sich den Platz „gemerkt“, wo er aufgehört hatte, und saugte am Ende also alles durch. Abzüge in der B-Note, würde ich jetzt mal sagen.
Das Wischen im Erdgeschoss ließen wir bleiben. Es wäre die Aufgabe des Liebsten gewesen, er fühlte sich aber angeschlagen und leicht verkatert und todmüde und überhaupt. Vielleicht auch etwas dem Wetter geschuldet: Im Lauf des Tages konnte man zusehen, wie die Temperatur stieg, bis sie am Nachmittag 15 Grad erreichte, Ende November. Viel zu warm und ziemlich bescheuert. Natürlich auch kein „schönes“ Warm, sondern irgendwie unangenehm und feucht und… keine Ahnung. Zwei Grad Minus sind mir lieber.
Mittags hatten wir eigentlich Salat geplant, aber nur noch so ein paar Reste Rotkrautsalat übrig. Der Liebste machte uns also ein schnell zusammengewürfeltes Stir Fry mit Mie, Karotten und Edamame, mit einer etwas improvisierten Sataysauce, dazu Gyoza. (Sehr gut, weil damit Edamame und Gyoza aus dem Gefrierschrank leer waren. Werden wir zwar sicher wieder kaufen, aber diese spezifische Packung war schon eine Weile offen.)
Nachmittags kein Essen außer einem Espresso (noch nicht einmal mit Espressobohnen, weil die aus waren und wir am Samstag nicht einkaufen gegangen waren), aber kein Nachtisch, weil wir keinen Süßkram daheim hatten und ich zwar über das Backen nachdachte, aber mehr halt auch nicht. War aber auch okay.
Sonst wenige Aktivitäten am Nachmittag. Ich überredete die Katzen zum Fressen (nachdem ich das Futter ausgetauscht hatte, ging es irgendwann) und gab beiden ihre regelmäßige Wurmtablette, unter Mühen – wenn sie halt beide nicht so hungrig sind, dann ist diese blöde, große Tablette echt schwierig in einer Katzenwurst zu verstecken, weil die dann nicht gierig runtergeschlungen wird, sondern quasi mit spitzen Zähnen gefressen. Und die Tablette dabei sauber aussortiert: Beim Kater fand ich zehn Minuten nach dem Fressen sein Tablettenteil auf dem Boden (der Liebste pulverisierte es schließlich, vermischte es mit Schnurrpaste und ließ ihn die Paste vom Löffel schlecken) und bei Magi das gleiche Tablettenteil insgesamt drei Mal direkt vor ihm auf dem Stuhl, auf dem er lag. Katzenwurst gefressen, Tablettenteil aus dem Maul fallen lassen, beleidigter Blick zu mir. Beim dritten Mal schob ich ihm die Katzenwurst so in den Mund, dass er quasi keine andere Chance hatte, als sie in drei Haps runterzuschlucken. Meine Güte.
Außerdem schaute ich ein bisschen bei YouTube vorbei, blätterte das Oktoberheft Vegan Food & Living durch (wenn ich jetzt zeitnah das Novemberheft ansehe, bin ich quasi wieder up to date – mal sehen, ob das Dezemberheft kommt oder ich ein neues Abo machen muss und wir dann ein Heft verlieren, was doof wäre, im Dezember ist immer ein Küchenkalender beigelegt) und machte den Wochenplan. Leicht irritiert durch die Tatsache, dass wir mit großen Schritten auf den Dezember zusteuern.
Auf jeden Fall übernahm ich abends das Kochen, ein spanischer Bohneneintopf aus unserem neuen Bosh-Kochbuch. Wieder ziemlich viel Tralala mit Tofuwurst, die mit Gewürzen eingerieben und im Ofen vorgebacken wird, dazu einem selbst gemachten Knoblauchbrot, das ließ ich alles weg. Die Tofuwurst wurde als Grundlage angebraten, dann kamen die Stew-Zutaten dazu (weiße Riesenbohnen, grüne Bohnen, Suppenzeugs, Tomaten, ein Glas gegrillte rote Paprika, was im Winter einen ganz guten Paprika-Ersatz darstellt, wenn es die frischen nicht mehr aus Deutschland gibt). Ziemlich deftiger Eintopf und sehr tomatenlastig, aber schon sehr gut. Wir hatten (statt Knoblauchbrot) noch ein letztes Bauernbrötchen vom Frühstück übrig, das passte auch sehr gut.
Restlicher Abend Blaulichtporno. So ab neun kämpfte ich gegen zufallende Augen und schaffte es immerhin bis halb zehn, dann ging ich nach oben (für noch ein paar Seiten lesen). Ich würde wenigstens gern bis zehn wachbleiben und bis sechs schlafen (anstatt von neun bis fünf). Das macht sonst irgendwelche Abendaktivitäten echt anstrengend, wenn Veranstaltungen um halb neun beginnen und man eine halbe Stunde später schon einschlafen könnte. Nicht dass wir größere kulturelle Aktivitäten geplant hätten in der nächsten Zeit, aber die Möglichkeit möchte ich mir wenigstens erhalten.