Sieh an, schon wieder ein Monat rum. Und am Ende dieses Monats zwanzig Prozent Faschisten im Parlament, die Anfänge einer Diktatur über den Atlantik, und mein Ischias tat vor lauter Schreibtischzeit auch wieder weh. Na super. (Laune beim Aufstehen eher so semi)
Davon abgesehen eigentlich okay geschlafen, trotzdem wachte ich mit leichtem Kopfweh auf (das sich zum Glück recht bald verzog) und war froh, dass ein ruhiges Wochenende wartete. Küchenrunde, Katzenmaintenance, ich machte Tee und schaute kurz nach dem Liebsten (der klang schon wieder etwas besser, wollte aber trotzdem noch liegen bleiben). Irgendwann dann Frühstück (Brot mit restlicher Avocado) und an den Schreibtisch um kurz vor neun, wo ein Onlineunterricht auf mich wartete.
Ruhiger und eigentlich sehr positiver Arbeitstag daheim. Der Unterricht morgens lief gut, und anschließend hatte ich keine weiteren Termine mehr (meine Beratungstermine am Nachmittag waren nicht gebucht worden). Ein bisschen Kommunikation mit Kolleg:innen (so bis drei, danach waren gefühlt alle schon im Wochenende), Mailbox leerarbeiten, und dann zwei richtig wichtige Punkte von der Erlediliste: Einmal eine Sache der letzten großen Februar-Prüfungsrunde nachbearbeiten (da hatte ich auf Informationen gewartet, die ich jetzt hatte, oder zumindest so halb, ein bisschen was war an den Informationen unlogisch, aber oh well – man wird ja genügsam und erwartet von diversen Geschäftspartnern gar keine konsistent logischen Vorgänge mehr) und dann ein großer Stapel Rechnungen erstellen. Insgesamt sehr befriedigend. Und dann kam auch noch am Nachmittag eine supergute Nachricht, über die ich jetzt (noch) nichts schreiben kann, wegen interner Vorgänge und so, aber das war sehr positiv und freute mich sehr. Ich hatte sowieso schon eine gute-Laune-Playlist neben den Rechnungen laufen, das passte hervorragend.
Der Liebste hing insgesamt etwas in den Seilen, hatte zwar mit mir brav Mittagspause gemacht (restlicher Wirsingeintopf, Espresso, Pfefferminzschoko) und einen Blick auf die neu bestellte Zitruspresse geworfen, die in der Mittagspause geliefert worden war (sieht ganz okay aus, nur halt leider viel Plastik), aber insgesamt merkte er auch, dass es vielleicht mit Arbeiten am Montag nichts werden würde. Er ging direkt nach dem Mittagessen also zum Hausarzt und kam nach einer knappen Stunde wieder, mit Rezept für ein Asthmaspray (um die Bronchien zu entlasten, wegen des Hustens) und Krankschreibung für die komplette nächste Woche. Er hatte so ganz vorsichtig versucht anzusprechen, ob er nicht vielleicht doch schon…? Hatte den Versuch aber abbrechen müssen, weil er von einem so wüsten Hustenanfall geschüttelt wurde, dass der Stuhl im Behandlungszimmer wackelte. Die Ärztin lächelte daraufhin nur milde, „Sie hören ja selber, dass das noch dauert“, hörte die Lungen ab (die sind immerhin frei, das Pfeifen kommt von den Bronchien) und drückte ihm die Krankschreibung in die Hand.
Um halb fünf machte ich Feierabend, schaute nach dem Liebsten (der lag mit Laptop auf dem Sofa und war von der Gesamtsituation not amused) und ging dann ins Yoga, gerade in einer Regenpause (den ganzen Tag immer wieder prasselnder Regen, dazu leichter Wind, der die Tropfen gegen die Scheiben drückte – unangenehmes Wetter).
Sehr guter Kurs. Wir waren mal wieder ein paar mehr Leute, eine ehemalige Kollegin war mit dabei, alles sehr schön. Viele Stehpositionen (sehr anstrengend – meine Güte, habe ich kräftemäßig abgebaut), mehrere Hunde (kopfwehfrei, hurra), alles ohne Schmerzen. Ich war sehr zufrieden danach.
Date Night war natürlich nicht zu haben, also ging ich nach dem Kurs nach Hause und wir machten uns ans gemeinsame Kochen, schnell und improvisiert: angebratene Maultaschen mit Zwiebeln, der letzte Rest Pizzakäse drüber. Gutes Essen, nur war ich danach irgendwie noch überhaupt nicht satt, deshalb ging ich zum Supermarkt nebenan und kam mit zwei Laugenecken und einer Packung veganer „Salami“-Stangen wieder. (Und einer Packung Knäckebrot „für Notfälle“, und außerdem einem orangefarbenen Pulli und etwas Süßkram, wenn man halt im Unverstand einkaufen geht). Die Salamistangen schmeckten geradezu absurd nach Fleisch, so sehr, dass der Kater sich ausgesprochen dafür zu interessieren begann (was bei den veganen Sachen meist nicht der Fall ist). Brauche ich nicht unbedingt nochmal, aber sie machten satt und waren so als Snack ganz okay.
Dazu ein Bier, damit haben wir endlich die letzte Flasche Weihnachtsbier weg, danach ein Glas Grüner Veltliner. Den Wein machte ich allerdings nicht leer, und da der Liebste ja krankheitsbedingt momentan nichts trinkt und am Mittwoch schon die Fastenzeit beginnt, werden wir den wohl irgendwo in einer Sauce verkochen müssen oder so.
Das Essen kam genau pünktlich zu den Nachrichten, also schauten wir uns direkt die unsäglichen Ausfälle von Trump gegenüber Selenskyj an, ganz zu schweigen von Vance, den ich mittlerweile auf eine andere Art genauso schlimm finde wie Trump. Der Guardian hatte mir die Informationen schon auf dem Handy geschickt, aber den Eklat jetzt direkt zu sehen, war noch einmal etwas anderes. Puh. Die ganze katastrophale Entwicklung in den USA und die ganz offensichtliche russische Beeinflussung lassen für die zukünftige europäische Sicherheit Böses erwarten. Das dämpfte die gute Laune dann doch ziemlich. Für den Rest des Abends Süßkram und Rückzug durchs Sternentor (dort sind die Russen bis jetzt noch nicht aufgetaucht).