Nach einer ganz guten Nacht mit allerdings komischen Träumen wachten wir beide kurz vor dem Wecker auf. Sehr schön. Etwas Kater versorgen, Küche aufräumen und Tee machen, der Liebste kochte noch eine Portion Nudeln zum Mitnehmen in die Arbeit (und meine Portion für mittags gleich mit) und machte ein Müsli zum Frühstück. Dann setzte er sich früh aufs Fahrrad, ich ging duschen und hörte parallel die neueste Folge des Noise-Podcast, um halb neun war ich am Rechner.
Gleich die erste Mail des Morgens war meine Einzelunterrichtsteilnehmerin, die mir den Morgentermin absagte (krankes Kind daheim). Dadurch hatte ich am Morgen unverhofft etwas Luft und konnte mich um ein paar administrative Sachen kümmern. Seitdem ich einen Teil der Prüfungsorganisation an eine Kollegin abgegeben habe, ist es bei mir überschaubarer und ich kann von meiner ewigen Erlediliste auch die Dinge auf den hinteren Plätzen bearbeiten (dafür ist sie ziemlich überlastet, das kommt für mich jetzt nicht so überraschend).
Ab halb elf hatte ich dann ein paar Beratungstermine, darunter eine Person, die noch nie an einem Onlineunterricht teilgenommen hatte und sehr detailliert von mir wissen wollte, wie das so abläuft. Dadurch wurde mir erst wieder klar, wie selbstverständlich für mich mittlerweile die unterschiedlichen Tools und Anwendungen sind und wie cool das eigentlich alles ist. Wir haben da schon ein bisschen etwas aufgebaut, ich hoffe, dass wir einiges davon auch postpandemisch erhalten können.
Um halb eins machte ich eine kurze Mittagspause und machte die Portion Nudeln mit Soße noch einmal warm (zwei große Teller, vor allem wegen mehr Soße als Nudeln – schön durchgezogen, sehr lecker). Um eins hatten wir dann ein Gesamtteammeeting, anschließend (bzw. drum herum) tauschte ich mit einer Kollegin noch ein paar Informationen aus (per Teams-Chat, hurra, das wird so langsam). Außerdem ein paar Informationen erfahren, die mich mal wieder so richtig den Kopf schütteln lassen. Ich zweifele ja manchmal an meinem Sachverstand, wenn ich von Entscheidungen höre, die ich nicht nachvollziehen kann, aber relativ häufig passiert es dann, dass ich mit anderen drüber spreche und die das für genauso Murks halten. Auch hier: Ich erzählte später dem Liebsten davon und er meinte sofort, dass das so keinen Sinn ergibt – aber dass man das woanders nicht unbedingt besser macht. Na toll.
Apropos Liebster: Ich machte nach dem Teammeeting noch etwas Pause und arbeitete ab halb drei weiter. Aber nicht lang: Um kurz nach drei ging die Tür auf und der Liebste stand da, er hatte für den Nachmittag Home Office geplant. Das freute mich sehr – das ständige komplette Alleinsein daheim schlägt mir allmählich schon aufs Gemüt (und es sind ja erst anderthalb Wochen, seitdem der Liebste seinen neuen Job hat). Es ist ein riesiger Unterschied, ob man komplett allein im Haus ist oder ob man weiß, dass im Arbeitszimmer unten noch jemand sitzt. Den man dann beim Kaffeeholen auch kurz sieht.
Ich arbeitete nach der Begrüßung noch etwas weiter bis halb fünf und hörte dann auf: Das Wetter draußen war glorios sonnig und schön, der Liebste war mit seinen wichtigen Sachen mehr oder weniger durch, wir beschlossen einen kleinen Spaziergang zum Café im Viertel zu machen.
Da gab es allerdings keinen veganen Kuchen mehr (als wir ankamen, war das letzte Stück gerade verkauft), also gingen wir ein paar Schritte weiter zum Unverpacktladen, wo man ja neuerdings draußen sitzen kann. Dort eine Nussecke, ein Brownie (gut, aber etwas schwer) und zwei Milchkaffee (wieder sehr schlecht, den Kaffee dort werde ich nicht mehr nehmen) und ein bisschen Quatschen. Anschließend noch eine kleine Spazierrunde, um halb sechs waren wir wieder daheim.
Eigentlich hatte ich für den Abend Beratungstermine angeboten, es war aber kein Termin gebucht worden (Thema für sich). Ich arbeitete also noch etwas weiter und machte um halb sieben schließlich endgültig Feierabend. Der Liebste (der sich auch noch mal ins Arbeitszimmer verzogen hatte) war auch fertig und wir trafen uns in der Küche. Erst einmal den fertig gegangenen Brotteig in den Ofen, dann gemeinsames Kochen.
Geplantes Abendessen: Angebratener Räuchertofu mit Sauerkraut und Kartoffelbrei. Der Räuchertofu hätte eigentlich in Würfel gebraten unter das Kraut gemischt gehört, der Liebste schlug aber vor, den Tofu längs zu halbieren und als Scheibe in der Pfanne anzubraten. Lecker, aber dadurch vervierfachten wir auch die Menge an Tofu und machten das Ganze zu einem sehr reichhaltigen Essen. Naja, alles damit der Mann daheim glücklich ist… (Aber ja: Es war schon sehr gut.)
Nach dem Essen dann Nachrichten und Raumstation, außerdem teilten wir den Rest aus der Flasche Grauburgunder im Kühlschrank. Der Liebste nahm sich noch etwas Schokolade und stellte dabei fest, dass unsere Schokoladenvorräte gar nicht mehr abnehmen, seitdem er mittags nicht mehr daheim ist (die Espresso-und-Schokolade-Tradition verfolge ich allein nicht). Ich mache mir generell nicht so viel aus Schokolade und kann da sehr gut mal ein paar Wochen drauf verzichten – außerdem hatten wir ja die sehr reichhaltigen süßen Sachen beim Spaziergang gehabt! Wer braucht denn da noch was?