Der Donnerstag war mein letzter richtiger Oxford-Tag. Das Wetter war ganz gut und ich wollte unbedingt noch den Uni-Park ansehen (er heißt University Parks, obwohl es eigentlich nur einer ist… Oh well). Also bin ich nach ein bisschen Packen und aufräumen und Gedöns losgelaufen.
Der Park ist wirklich sehr schön. Ein kleines Flüsschen (irgendein Kanal?, der zur Themse führt) fließt durch, es gibt einen Teich, ein paar Sportplätze, viele Bäume und Bänke. Das Wetter war grandios, so bin ich nach ein bisschen spazieren gehen schließlich auf einer Bank geblieben, habe gelesen und den Spaziergängern und Hunden zugeschaut. Die Hunde waren alle von der Leine und sind wie die bekloppten durch den Park geflitzt. Das fanden die Gänse und Enten nicht so toll, sie konnten sich aber immer wieder aufs Wasser zurückziehen und wurden dann in Ruhe gelassen. Insgesamt gehen die Engländer viel entspannter und relaxter mit ihren Hunden um – sowohl Hundebesitzer als auch andere Spaziergänger. Das hat Spaß gemacht. Die Hunderassen, die man sieht, sind etwas andere als bei uns. Viel mehr englische Rassen (Spaniels, Setter, Terrier), viel weniger Schäferhunde, viel weniger Mischlinge. Interessanterweise auch viel mehr sog. “Kampfhunde”, es scheint in England keine Kampfhundeverordnung zu geben.
Neben den Spaziergängern gab es viele Jogger. Interessanterweise ist mir aufgefallen, dass ganz viele Leute ohne richtige Joggingschuhe joggen, sondern mit Fußballschuhen, normalen Sneakers oder sogar Hallenschuhen. Nachdem ich es relativ schwierig fand, in Oxford “normale” Laufschuhe für mich zu finden (die Reeboks gehen in die Richtung, sind aber auch mehr modisch als für den Sport produziert), wundert mich das auch nicht wirklich.
Ich habe noch ein bisschen einem Fußballspiel zugeschaut, dass da stattfand (zwei Hobbymannschaften, die aber echt nicht schlecht waren), und bin dann weitergezogen ins Pitt Rivers Museum (Ethnologie).
Das Museum grenzt direkt an das Naturkundemuseum an (es ist der hintere Teil des gleichen Gebäudes). Leider ist das Museum viel, viel zu vollgestopft. Die einzelnen Ausstellungsstücke gehen in der schieren Masse völlig unter. Weil es so viele Sachen sind, können sie auch nicht mehr komplett beschriftet werden bzw. es ist teilweise etwas verwirrend, so dass man manchmal nicht weiß, was man jetzt eigentlich ansieht. Schade, den thematisch ist es hochinteressant. Ich denke, es bräuchte sein eigenes Gebäude, und zwar mindestens dreimal so groß (und weniger dunkel und beengt).
Ich bin deshalb recht schnell wieder gegangen und habe mir in einem Costa (Kaffeekette) einen Kaffee gegönnt. Dieser Costa ist Teil eines Kinos (im vorderen Bereich ist das Café, dann geht man weiter zum Ticketschalter, Popcorn und Eingang zu den Kinosälen), was es atmosphärisch ganz interessant gemacht hat. Danach bin ich dann heim.
Daheim habe ich meine Reste gekocht, dann Geschenke für T und S eingepackt sowie ein Päckchen für daheim mit den Wanderstiefeln und Büchern und Socken und Katzengold und Gedöns. 🙂 Skypen ging nicht mehr, wir haben noch ein bisschen geschrieben und ich bin dann (früh, leicht gestresst) ins Bett…