Die Nacht begann damit, dass ich mich zusammenrollte, die Decke um mich herum feststeckte, die Beine möglichst hochzog und nicht schlafen konnte… bis ich schließlich einsah: Mir ist einfach kalt! Also gab ich auf und holte mir eine Wolldecke. Und damit, meine Damen und Herren, ist der Schritt zum Frühherbst unweigerlich vollzogen. (Mit der zweiten Decke schlief ich dann prima.)
Am Morgen war ich tatsächlich wach und schnell genug für Tee, Schreiben und Dusche und konnte ab acht Uhr beim Yogakurs mitmachen, das erste Mal seit bestimmt einem Monat. Es war zwar etwas hektisch und nicht wirklich entspannt, aber tat trotzdem sehr gut, ich war froh, dass ich mich dafür entschieden hatte. Direkt nach dem Yogakurs fuhr ich den Rechner hoch, holte mir eine Tasse Kaffee und zwei Scheiben Brot mit Erdnussbutter, die der Liebste mir in die Küche gestellt hatte, und frühstückte dann kurz vor dem Kursstart im Arbeitszimmer (etwas reingestopft, aber es passte leider nicht anders).
Den Vormittag über unterrichtete ich – es lief ganz okay, ich war nicht so hundertprozentig zufrieden mit meiner Performance und Konzentration, aber es war trotzdem in Ordnung. Pünktlich um eins konnte ich Mittagspause machen (zweite Hälfte „venezolanischer“ Eintopf, danach Espresso und Schokolade). Ich war ziemlich kaputt und machte auf dem Sofa ein bisschen die Augen zu bis zwei (ein richtiger Mittagsschlaf war das nicht – es wäre super, wenn ich mittags kurz schlafen könnte, aber wenn der Tag so voll ist mit Terminen, klappt das meistens leider nicht).
Ab zwei war ich wieder im Arbeitszimmer und beschäftigte mich mit Unterrichtsvorbereitung, organisatorischem und administrativem Krams und einem Einzelunterricht. Die Webseite des Prüfungsanbieters läuft immer noch nicht und ich versuchte deshalb wieder telefonisch mein Glück: Warteschleife Platz 20. Dieses Mal beschloss ich, in der Leitung zu bleiben, und arbeitete eine Stunde lang mit laut gestelltem Telefon und nerviger Warteschleifenmusik im Hintergrund. Irgendwann, es war mittlerweile 20 nach fünf (ich hatte um Viertel nach vier angerufen) fiel mir auf, dass ich mich seit einiger Zeit nicht mehr von der Warteschleife Platz drei nach vorne bewegt hatte. Ich legte auf, rief noch einmal an… und landete bei der Bandansage „Sie rufen außerhalb unserer Geschäftszeiten an…“. Die netten Leute hatten also pünktlich um fünf den Bleistift weggelegt, den AB eingeschaltet und waren in den Feierabend gegangen. Und in der Warteschleife kriegt man das ja leider nicht mit. Ich schrieb eine etwas ärgerliche E-Mail und schickte das hochzuladende Dokument als Attachment. Das wird sie zwar vermutlich überfordern, weil das nicht der offizielle Dienstweg ist, aber ganz ehrlich.
Um halb sieben war ich endgültig mit der Arbeit fertig. Der Liebste war zu einem halb-informellen Meeting (Gelaber und Umtrunk und keine Ahnung) ins Büro gegangen, ich bespaßte erst ein bisschen den Kater und verzog mich dann in die Küche. Dort entspanntes Kochen (Thai Curry mit Kichererbsen, Blumenkohl und Pilzen), währenddessen ein bisschen Lage-Podcast mit einem Interview mit Annalena Baerbock (sehr interessant anzuhören).
Um acht kam der Liebste nach Hause, wir versorgten noch die Nachbarsmaus und zogen uns dann mit Curry aufs Sofa zurück. Dort dann, weil der Kopf komplett leer war, ein paar YouTube-Kochvideos und am Ende noch eine Runde Simon’s Cat – bisschen gezeichnete gute Laune.