So langsam nähert die Nacht sich den frostigen Bereichen, in denen man dringend die dicke Decke braucht und morgens unmöglich aufstehen und raus ins Kalte will. Über die Daunendecke war ich diese Nacht recht froh – nur mein T-Shirt war trotzdem nassgeschwitzt. Nur mit Mühe aus dem Bett gekommen und auch nur, weil wir morgens beide früh anfangen mussten.
Auch wenn es vermutlich ernährungstechnisch nicht das gesündeste Essen war: trotzdem den restlichen Käsekuchen zum Frühstück. Der war auch am dritten Tag immer noch sehr lecker, aber es war sicher eine gute Idee, ihn nicht länger aufzubewahren. Dann eine etwas hektische Blitzdusche, und um 8:01 war ich fast pünktlich beim Yogakurs dabei, jetzt wo die Trainerin wieder von ihrem Retreat zurück ist. Es fiel mir relativ schwer, meinen Kopf leerzubekommen und mich auf die Praxis einzulassen, aber natürlich tat es den Muskeln und Gelenken trotzdem gut.
Nach dem Kurs schaute ich noch einmal nach dem Kater, der sein Frischfutter ratzeputz leergefressen hatte und eine kleine Portion Trockenfutter bekam (was auch immer die Tierärztin sagt, die Kombination funktioniert einfach am besten), und fing dann um halb zehn mit der Arbeit an.
Mein wichtigster Punkt für den Tag heute war die Vorbereitung eines Meetings am Nachmittag, und damit kam ich erstaunlich gut voran. Da es ein bisschen um interne Vorgänge geht, gehört das nicht in den Blog, aber ich kann immerhin positiv vermerken, dass das Arbeitsmaterial zur Abwechslung mal inhaltlich sinnvoll gefüllt und sprachlich zugänglich war. Ich weiß nicht, wie viele Stunden meiner Lebenszeit ich mit hohlem BWLer-Geschwafel und heißer Luft vergeudet habe. Was für eine erfrischende Abwechslung.
Dazwischen noch ein kurzes Meeting mit einer Kollegin, ein paar Mails und dann war der Vormittag auch schon vorbei, um halb eins machte ich Pause.
Zur Mittagspause die zweite Hälfte Soljanka, nach dem Durchziehen noch besser und auch gar nicht so eine kleine Portion wie ursprünglich gedacht. Eigentlich war ich danach schon ziemlich satt, aber Nachtisch gab es trotzdem: Ich hatte nämlich festgestellt, dass ein Becher Himbeerquark vor zwei Tagen abgelaufen war. Nachdem wir bei diesem Himbeerquark ja kürzlich erst eine unschöne aufgeblähte Variante hatten, wollte ich hier nicht noch länger warten und aß also den ganzen Becher. Ziemlich üppig. Aber lecker.
Ab halb zwei startete die Mittagsschicht mit ein paar Mails und dann dem Meeting um zwei. Das war eigentlich über Teams geplant gewesen, ich bekam aber um zwei die Info, dass die anderen Teilnehmenden des Meetings vor Ort wären und ich mich per Zoom dazu schalten sollte. Das Meeting lief also spontan hybrid und ehrlich – so richtig toll war das nicht. Es wurde dadurch ziemlich anstrengend, die Akustik war nicht gut, das Gespräch funktionierte nicht so richtig, vor allem nicht bei größtenteils geteiltem Bildschirm (wo man also ein Dokument auf dem Bildschirm sah und sonst nichts). Falls wir in Zukunft vermehrt Hybridkurse anbieten möchten, dann müssen wir uns da was überlegen, wie das funktionieren kann.
Auch inhaltlich nicht so erhellend, ich hatte das Gefühl, dass ich durch meine Vorbereitung des Meetings 90% des Inhalts schon kannte. Also eher ein bisschen frustrierend, es ist zu diesem Thema aber auch erst das erste von mehreren Treffen gewesen, mal sehen, wie sich das entwickelt.
Nach dem Meeting hatte ich noch einen Einzelunterricht und dann ein paar administrative Sachen, Korrekturen und Unterrichtsvorbereitung für den nächsten Tag. Das ging erstaunlich schnell, um halb sieben machte ich Schluss für den Tag.
Der Liebste war schon ziemlich früh heimgekommen, weil er noch einen Zahnarzttermin hatte. Zur Begrüßung präsentierte er mir seine polierten Zähne und teilte mir mit, dass der Zahnarzt ihm zu einer Knirschschiene geraten hatte (könnte gegen die Migräne helfen, wir werden sehen). Leider ist der ganze Spaß ziemlich teuer, weil seine Kasse das zwar übernehmen würde, aber dann sein jährlicher Bonus verloren gehen würde (die Kasse geht wohl davon aus, Gesundheit sei eine Art Lifestyleprodukt wie Nägel schön machen). Ich hoffe mal, dass das auch was bringt. Ich hatte vor vielen Jahren mal eine Knirschschiene und fand sie in der Nacht ziemlich störend (aber das ist vermutlich einfach Gewöhnungssache).
Um das Abendessen hatte der Liebste sich schon gekümmert, Mie-Nudeln mit Wokgemüse (mit Rotkohl, Shiitake, Champignons und Paprika). Lecker, aber ich war nicht so richtig bei der Sache – überhaupt war meine Laune ziemlich gedämpft, wegen des anstrengend gelaufenen Meetings und noch ein paar Sachen war das nicht gerade ein super Abend. Ich knuddelte ein bisschen den Kater durch (bis er sich weit weg von mir auf den Stuhl im Esszimmer legte), wir holten noch ein paar Lebkuchen und schauten auf der Raumstation vorbei – dort war es dann ganz okay.