Gut geschlafen und um halb sechs aufgewacht, aber noch tapfer liegen geblieben bis zum Weckerklingeln um Viertel nach sechs, denn schließlich möchte ich nicht demnächst abends um acht schon ins Bett gehen müssen. Ich nahm mir etwas Zeit am Morgen für ausführliches Zeitungslesen und eine lange Dusche. Der Liebste ging nach dem Frühstück (Müsli) um acht aus dem Haus, ich entschied mich gegen den Yogakurs (wäre irgendwie zu hektisch gewesen und da sind außerdem die Kolleg:innen, es hätte sich komisch angefühlt, sie im Urlaub zu sehen). Stattdessen etwas länger schreiben und gegen zehn ging ich dann selbst aus dem Haus.
Zuerst zum Unverpacktladen: Ich hatte mich entschieden, ohne Wagen zu gehen, sondern nur mit Rucksack, und nur das einzukaufen, was ich im Rucksack transportieren kann. Das klappte ganz okay, es war fast alles da, was ich brauchte (und die doofe Verkäuferin war nicht da, stattdessen die Besitzerin). Der erste Schritt war also schon mal ganz erfolgreich.
Nächste Station war der Fressnapf, wo ich eine bestimmte Sorte Nassfutter und einen Futterspender-Ball für den Kater besorgen wollte (der alte ist uns vor einiger Zeit auf den Steinboden gefallen und kaputt gegangen, blödes Plastikzeug), Katzenbeschäftigungsplan nächstes Kapitel.
Im Fressnapf war ich zuerst ziemlich orientierungslos und marschierte sämtliche Gänge hoch und runter, ohne irgendetwas zu finden (es ist dort aber auch nicht sehr intuitiv sortiert). Irgendwann wurde eine Verkäuferin auf mich aufmerksam und half mir beim Suchen – die blöden Futterbälle waren gerade ausverkauft, kein Wunder, dass ich sie nicht gefunden hatte. Sie gab mir stattdessen einen Mini-Kong für kleine Hunde, mehr oder weniger gleiches Prinzip, nur aus Gummi statt Hartplastik (und dadurch etwas weniger laut). Außerdem tatsächlich als Ball und nicht in der typischen Kong-Form, ich weiß nicht, ob unser Kater mit einem klassischen Kong etwas hätte anfangen können. Das in einer Ecke versteckte Nassfutter fand sie auch und zu guter Letzt hatte sie noch ein Gratis-Werbegeschenk für mich: eine Art rund geformter Maus mit Öffnungen fürs Futter, also quasi die Billigversion des Futterspender-Balls.
Nach dem Fressnapf ging ich zum dm für Katzen-Trockenfutter und Spülmaschinensalz. Außerdem wollte ich dort nach dem veganen Adventskalender schauen, denn der dm in der Innenstadt, wo ich am Dienstag war, hatte den nicht mehr gehabt, laut Internet sollte er im Südstadt-dm aber vorrätig sein. Allerdings war ich dort leider erfolglos, von veganen Adventskalendern keine Spur. Schade. Als ich wieder daheim war, schaute ich noch mal online nach: Laut dm-Seite hätten vier Stück im Laden sein sollen. Wahrscheinlich im Lager oder so. Nerv.
Auf jeden Fall packte ich daheim aus, während ich vom Kater ziemlich belagert wurde, der einen seiner anstrengenden Tage hatte. Zeitung und Stöckchen fand er langweilig, einem Papierball jagte er immerhin eine Viertelstunde hinterher. Das hielt ihn aber nicht davon ab, weiter zu betteln, als ich mir die zweite Hälfte Minestrone warm machte. Draußen regnete es immer wieder, und der Kater war wie so ein gelangweiltes Grundschulkind während der Herbstferien bei Regenwetter. („Wenn dir langweilig ist, finde ich schon eine Beschäftigung für dich“, hätte meine Mutter da gesagt.)
Nach Essen und etwas Kaffee ging ich in den letzten Laden für den Tag, nämlich in den Supermarkt ums Eck, in erster Linie für frisches Gemüse, Kokosjoghurt, Alsan und Mie-Nudeln. Obwohl erst halb zwei, fand ich es schon unangenehm voll, vor allem durch die Einkaufswägen (und gefühlt vierzig Supermarktmitarbeitende, die Paletten durch die Gänge schoben und Regale auffüllten). Wahrscheinlich wird es in einem großen Supermarkt nie so richtig leer sein (im Unverpacktladen dagegen war ich allein, im Fressnapf waren außer mir noch drei Kunden und im dm noch ungefähr sechs).
Der Höhepunkt des Supermarkts wartete aber kurz vor der Kasse auf mich, denn dort war das ganze Weihnachtszeugs gelagert, und unter ungefähr einhundert verschiedenen Adventskalendern… auch der VEGANE ADVENTSKALENDER VON VEGANZ. Ich konnte mein Glück kaum fassen. So cool, und auch preislich echt okay (ich habe kürzlich nach Adventskalendern zum Bestellen geschaut, und der Zotter-Kalender, den wir letztes Jahr hatten, war mit ca. 35,- Euro noch von der billigen Sorte, die anderen begannen alle ab 50 Euro und gingen teilweise bis in den dreistelligen Bereich, wer zum Henker gibt über hundert Euro für einen f*cking Adventskalender aus???).
Daheim wartete wieder ein sehr lauter, sehr quengeliger Kater auf mich. Ich ignorierte ihn erst einmal ein bisschen, während ich die Einkäufe verräumte, und als er dann zwischendrin Ruhe gab, füllte ich ihm die Werbemaus und setzte sie ihm vor. Er war sehr begeistert und rollte sie tapfer im Wohnzimmer durch die Gegend. Für die letzten Futterreste musste ich ihm allerdings helfen, das Design ist nicht ganz so super, es ist am Ende ziemlich schwer, noch was rauszuschütteln.
Für zwanzig Minuten war er jedenfalls zufrieden, dann begann er WIEDER mich zu nerven, und irgendwann hatte ich die Nase voll, klemmte ihn mir unter den Arm und setzte ihn in den Garten.
Nebenbei waren ein paar Resultate des Online-Shoppings der letzten Tage gekommen (der Wandkalender und ein Buch, außerdem Sachen für den Liebsten) und ich packte ein bisschen aus – was man halt so macht, wenn man Urlaub hat und es die ganze Zeit regnet.
Danach dann immerhin noch eine Stunde etwas Sinnvolles: Ich ging zu Adriene auf die Matte (Tag elf, Flow) und meditierte anschließend noch ein bisschen (also lag halt in der Gegend rum, während die Meditations-App laberte). Leicht abgelenkt von der ganzen Yoga-und Meditieren-Sache, weil ich direkt vor dem Yoga einen sehr großen Raubvogel im Ahorn am Gartenende entdeckte. Vermutlich ein Mäusebussard oder eine Weihe, würde ich schätzen (als Mensch, der keine Ahnung, aber ein Vogelbestimmungsbuch hat.) Als ich wieder runter kam, war es Viertel nach fünf, der Raubvogel war weg, und es war JETZT soweit, dass der Kater seine Abendportion bekommen durfte.
Um halb sechs kam der Liebste heim, erfreulich früh, und wir kochten gemeinsam (ein Stir Fry mit Pilzen, Rosenkohl, Chili und Mie-Nudeln, dazu ein Rohkostsalat aus Rotkohl, Roter Bete und einem Apfel). Sensationell gutes Essen.
Zum Fernsehen hatte ich wenig Zeit (eine halbe Folge von Mais Chemie-Terra X, Teil 2), weil das Telefon klingelte: Der Berliner Lieblingsmensch meldete sich, der ja zurzeit gar nicht in Berlin ist, was das Telefonieren nochmal schwieriger macht, aber für den Abend hatten wir auf jeden Fall Telefon ausgemacht und so war ich dann für die nächsten anderthalb Stunden beschäftigt. Hihi. Nach dem Telefonat schaute ich den Rest der Terra X-Folge zu Ende, und um kurz vor zehn (spät! Hurra!) gingen wir mit Buch ins Bett.