Stress und Entspannung – Dienstag 14.12.2021

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Sehr unruhig geschlafen, viel wach gelegen. Ziemlich kaputt und mit schmerzendem Kiefer wachte ich auf. Überhaupt keine Lust auf den Tag und den kommenden Unterricht, worüber ich mich ein bisschen ärgerte, denn wirklich helfen tut es ja nicht, wenn man schon mit einer negativen Erwartungshaltung an eine Sache rangeht. Und wer weiß, vielleicht würde es viel besser werden als gedacht? (Spoiler: eher nicht so.)
Auf jeden Fall machte der Liebste ein sehr leckeres Porridge mit Bananen und Haselnüssen, dann ging er auf Viertel nach acht aus dem Haus, und nach einer schnellen Dusche war ich um kurz nach halb neun schon im Arbeitszimmer. Nicht ohne noch eine Schmerztablette zu nehmen – ich hatte keine Lust darauf, dass sich die Kopfschmerzen in mein Hirn graben und ich den ganzen Tag in den Seilen hängen würde (und man soll ja nicht stundenlang warten, bevor man etwas gegen die Schmerzen unternimmt).

In einem kurzen Anfall geistiger Verwirrung dachte ich, der Kurs würde um neun starten, aber als ich die Uhrzeiten wieder klar hatte, ging ich noch einmal in die Küche, setzte einen Brotteig an, und legte ab Viertel vor neun mit der Arbeit los. Nach einigen Mails und Gedöns hatte ich dann den restlichen Vormittag Unterricht. Wie leider erwartet war es wirklich ziemlich zäh. Es war einfach eine etwas unglückliche Mischung aus eher stillen Leuten, technischen Problemen, ziemlichen Leistungsunterschieden und einem echt matschigen Kopf auf meiner Seite. Ich glaube nicht, dass ich die beste Performance abgeliefert habe, aber andererseits weiß ich nicht, wie genau es die Leute empfunden haben (man hat ja nur seine eigene Perspektive).

Auf jeden Fall war ich nach dem Kurs noch etwas mit Nachbereitung beschäftigt, und um halb zwei machte ich dann eine ausführliche Mittagspause.
Zur Pause machte ich erst einmal eine Portion Mie-Nudeln, machte die zweite Portion Ramenbrühe heiß und vermischte dann alles mit den restlichen Gyoza und Auberginen: Immer noch sehr leckeres Essen, und wenn man die Mie-Nudeln frisch dazu macht (würde vermutlich auch mit Udon oder Reisnudeln oder halt echten Ramen genauso gehen – wir benutzen sowieso Mie-Nudeln ohne Ei, der Unterschied zu Ramen erschließt sich mir nicht so ganz), dann geht das prima am nächsten Tag.
Kaum war ich mit Essen fertig, klingelte der Briefträger: Ich hatte am Wochenende zwei Jogginghosen bestellt, und die erste der beiden war da. Ich ließ also buchstäblich die Hosen runter zur Anprobe, und kaum stand ich unten ohne da, war plötzlich irgendein Mann vor der Tür – der sich allerdings als der Liebste herausstellte (trotzdem im ersten Moment zu Tode erschrocken). Er hatte auf jeden Fall einen Termin in der Stadt gehabt und war von dort aus gleich heimgekommen, um im Home Office weiterzuarbeiten.

Die zweite Hälfte des Arbeitstags war ich also nicht allein, ich freute mich sehr. (Die Hose passte übrigens prima.) Ich startete noch eine Maschine Wäsche, und ab kurz vor drei war ich wieder am Schreibtisch und arbeitete durch bis kurz vor sieben, von einer Espresso-und-Schoko-Pause mit dem Liebsten unterbrochen. (Und etwas Austausch über die aktuelle Situation: Dass die Nachbarstadt, nachdem am Wochenende radikalisierte Idioten von den Querdullis gewalttätig geworden waren, jetzt ein Alkoholverbot und eine Maskenpflicht zuerst für die Innenstadt und dann fürs ganze Stadtgebiet verhängt hat, amüsierte uns beide sehr. Den 80% normalen Menschen ist es eh egal und es wird höchste Zeit, dass man konsequenter gegen die Dullis vorgeht. Hätte man vor einem Jahr schon machen sollen.)
Die Nachmittagsarbeit war ausschließlich administrativ, nach den beiden Unterrichtstagen war ein bisschen was liegen geblieben. Ich schrieb ein paar wichtige E-Mails, machte Dokumente fertig, vereinbarte Beratungstermine… Gegen Viertel nach drei hatte ich einen spontanen Teams-Call mit dem Chef, weil an den Einstellungen an meiner Remotedesktop-Verbindung etwas geändert werden musste (da hatte es wohl eine Sicherheitslücke gegeben). Übrigens Teams: Ich kann PDFs immer noch nicht öffnen, so langsam nervt es ein bisschen. Die Technik-Kollegin schrieb mir gegen fünf fröhlich „PDFs funktionieren wieder“, ich schrieb ebenso fröhlich zurück „nee stimmt bei mir nicht“, loggte mich dann bei Teams komplett aus, löschte die Data Settings auf meiner lokalen Festplatte und loggte mich wieder ein. Half aber auch nichts. Jetzt muss ich mal weiter suchen.

Um kurz nach sieben waren wir beide fertig und kochten gemeinsam, klassische Winterküche: Wirsing und Grünkohl mit Räuchertofu in Rahmsoße, dazu Kartoffeln. Beim Kochen ungefähr ein Drittel der neuesten Folge des Idee-Podcast: ein Interview mit dem Intensivmediziner Uwe Janssens. Sehr beeindruckend zu hören (auch wenn man sich an das Sprechtempo und die reine Sprechmenge des guten Doktors erst einmal gewöhnen muss), auf jeden Fall Hörempfehlung.
Zum (sehr leckeren) Essen logischerweise etwas Raumstation, und dann noch ein paar Takte Lesen. Ich bin im letzten Kapitel, vielleicht schaffe ich es endlich einmal wieder, ein Buch fertig zu lesen.