Durch den Lichtstrahl aufgewacht, aber noch liegengeblieben und leicht weggedämmert (haha) und dann durchs Piepsen wieder aufgewacht. Ziemlich müde. Der Lichtwecker entfaltet seine Funktion halt nur teilweise, wenn man trotz Licht wieder einschläft. Vermutlich kam die Müdigkeit aber auch schlicht und einfach daher, dass ich einfach krank bin, auch wenn ich nicht mit Fieber im Bett liege und quasi nicht mehr laufen kann. Tatsächlich fühlte ich mich schon wieder etwas besser – keine Ahnung, ob das Antibiotikum nach einem Tag schon wirkt (vermutlich, hoffentlich). Die Schmerzen waren zwar noch da, aber nicht mehr ganz so quälend, definitiv ein Fortschritt.
Der Liebste hatte sich für den Tag Home Office eingeplant, wir hatten also morgens etwas mehr Zeit. Zum Frühstück zwei Scheiben Brot mit Oatly, einmal duschen, dann ging der Liebste auf halb neun in sein Arbeitszimmer, ich ebenfalls in meines (um noch einen Kurs für Donnerstag abzusagen und meinen Autoresponder einzuschalten), und anschließend zog ich mich zum Lesen aufs Sofa zurück.
Um zehn eine gemeinsame Kaffeepause, danach las ich etwas weiter (Blogs, Twitter, Gedöns) und beschloss gegen elf, mich meinem großen Projekt zu widmen: Einrichtung des neuen Handys. Und damit war ich dann für die nächsten Stunden beschäftigt, nur unterbrochen von etwas Powernapping, einmal Mittagessen (zweite Hälfte Pasta e Fagioli mit frisch gekochten Nudeln) und etwas Kreuzworträtsel.
Hm. So richtig super erfolgreich war die ganze Handyaktion nicht, um ehrlich zu sein. Ich nutzte zunächst die Funktion des Google-Kontos, um meine Apps zu übertragen: Das klappte problemlos und innerhalb von wenigen Minuten, nur waren (wie angekündigt) die Daten der Apps größtenteils nicht übertragen worden. Bei den Apps, die über eine Webplattform laufen, wo also die App nur ein Frontend ist, konnte ich mich einfach wieder anmelden (teilweise über das Google-Konto, teilweise hatte ich die Daten im Passwortmanager noch – zum Glück), das war also problemlos. (Besonders froh bin ich, dass das mit FFDB – der Food Tracking App – gut geklappt hat, da habe ich nämlich einen Premiumaccount, für den ich regelmäßig zahle). Ein paar andere Apps waren leer, aber es war mir egal, z.B. die Antenna App für meine Podcasts – ich abonnierte einfach meine regelmäßig gehörten Podcasts neu, die Hörverläufe waren weg, aber die braucht ja auch kein Mensch. Soweit so gut. Auch die CWA und die CovPassApp konnten die Daten nicht übernehmen, aber egal, ich scannte einfach die Impfnachweise neu ein und fertig. Dabei beließ ich es erst einmal und machte eine Handy-Pause, als der Liebste gegen halb fünf mit der Arbeit fertig war, damit wir ein bisschen quatschen und nach dem Kater schauen konnten. Und außerdem eine halbe Tüte Chips essen, sehr unvernünftig, aber ich bin ja schließlich krank.
Gegen sechs gemeinsames Kochen, eine Dinkelpfanne mit Zucchini und Pilzen, sehr mediterran mit Olivenöl, gestückten Tomaten und Kräutern. Den Dinkel hatte ich morgens schon eingeweicht, abends kochte er dann noch ca. 20 Minuten, bis er weich war. Das Gemüse kam zuerst mit etwas Salz und Öl für 15 Minuten in den Ofen, dann kam alles mit dem Dinkel und den restlichen Sachen in eine Auflaufform und wurde noch einmal 20 Minuten weiter geschmort. Ziemlich einfaches Rezept, sehr lecker (wir sollten wir häufiger mit ganzem Korn kochen).
Den Abend über las ich mich noch ein, wie ich die Chatverläufe bei Threema, Signal und Telegram übertragen konnte. Telegram funktionierte am einfachsten: Beim neuen Handy anmelden, dann wurde bei beiden Telefonen ein Sicherungscode angezeigt, der identisch sein musste, ich bestätigte das und fertig – alle Daten da. Signal ließ ich erst einmal außen vor, da die App ja über die Telefonnummer funktioniert und ich die SIM-Karte noch nicht ausgetauscht hatte. Und bei Threema musste ich ein Daten-Backup auf dem alten Handy machen. Kurz zusammengefasst: Der Daten-Backup dauerte anderthalb Stunden, und beim ersten Versuch brach Threema nach drei Minuten ab, beim zweiten Versuch nach einer Stunde, beim dritten Versuch ganz kurz vor Ende (also nach anderthalb Stunden). Jeweils ohne Angabe von Gründen, ich war SO genervt.
Ich ließ Threema also erst einmal sein und beschloss noch, die SIM-Karte jetzt ins neue Handy einzulegen. Haha. Hahahahahahaha. Mein Vertrag ist 10 Jahre alt, und damals gab es nur Micro-SIM-Karten, keine Nano-SIM-Karten, und was brauchte man für das neue Handy? Richtig. Eine Nano-SIM-Karte bei O² zu bestellen, würde 40,- Euro kosten (O² geht davon aus, dass es eine zusätzliche SIM-Karte ist, denn eigentlich sind ihre SIM-Karten alle Nano-fähig, man kann den inneren Teil einfach herausbrechen – nur gab es das halt vor 10 Jahre noch nicht). Der Liebste sah sich die Sache an und schlug vor, den inneren Teil herauszuschneiden, also quasi um den Chip herumzuschneiden.
Das vertagten wir aber auf den nächsten Tag, mittlerweile war es acht Uhr und ich hatte genug Gedöns gehabt. (Bin ja außerdem eigentlich rekonvaleszent und so.)
Wir schauten für den restlichen Abend, was die versnobten Engländer so trieben: Drama an allen Enden, aber immerhin (Achtung Downton Abbey-Spoiler) machte Matthew Mary am Ende einen richtigen Heiratsantrag und sie nahm an. Und von diesem positiven Gefühl beflügelt gingen wir hoch ins Bett.