Larifari-Lauftag, Donnerstag 1.9.2022

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

Viel wach gelegen in der Nacht, sehr müde beim Aufwachen und sehr wenig motiviert für den Tag. Draußen schöne spätsommerliche Atmosphäre (September!) mit leicht diesigem Himmel und klarer Luft, geregnet hatte es nicht mehr. Ich war ganz froh, dass ich keine Schmerzen beim Aufstehen hatte, auch keinen Muskelkater – mal sehen, ob das über den Tag so bleiben würde. Spoiler: Ja, tat es, kein Muskelkater und auch das Knie war okay, nur die Achillessehne meckerte dazwischen mal. Insgesamt aber gutes Workout am Mittwoch.

Da wir zwei Mal hintereinander Müsli zum Frühstück gehabt hatten (was mir egal war, aber der Liebste wollte irgendwann etwas anderes) und es kein Brot mehr im Haus gab, gingen wir gemeinsam nach einer schnellen Dusche um kurz vor acht aus dem Haus zum Viertel-Lieblingsbäcker, um dort endlich mal wieder richtig schön zu frühstücken. Hatten wir schon eine Weile nicht mehr gemacht (vor allem vor der Arbeit), und es wird demnächst morgens wieder so kühl sein, dass man nicht mehr draußen sitzen will.
Als wir dort ankamen, standen wir allerdings vor verschlossenen Türen: Der Bäcker hat ja seit neuestem donnerstags geschlossen. Hatten wir eigentlich gewusst, nur vergessen, und jetzt standen wir etwas blöd da. Die nächsten Bäcker waren Richtung Innenstadt, wo es meistens sehr voll war, ein Café ums Eck hatte noch nicht auf. Der Liebste hatte auch nicht sooo viel Zeit, er musste ja zur Arbeit – also radelte er schließlich los, um sich im Büro (in der Cafeteria im Haus) ein Frühstück zu holen, und ich ging wieder nach Hause und machte mir dort halt doch ein Müsli. War für mich auch okay.

Um kurz vor neun war ich im Arbeitszimmer. Im Vergleich zu den letzten Tagen war wenig los, ich konnte in Ruhe korrigieren und mich um administrative Sachen kümmern (und zwischendrin mal einen Brotteig ansetzen, ohne Küchenmaschine, weil wir für den Hefeteig immer nur flüssige und trockene Zutaten zusammenrühren, einmal durchfalten und dann ewig gehen lassen, was das Kneten ersetzt – bis jetzt kam die Maschine echt noch nicht so viel zum Einsatz).
Um kurz vor eins war der Liebste schon wieder da, er war für den restlichen Tag im Home Office. Allerdings verschwand er sofort, weil er gleich um eins ein Meeting hatte, ich arbeitete also mit knurrendem Magen noch ein bisschen weiter, und um kurz vor halb zwei machten wir dann endlich Mittagspause mit dem restlichen Bohneneintopf, ein paar Zeitungsrätseln und Espresso und Quark mit Ananas als Nachtisch.

Der Nachmittag verplätscherte mit ausschließlich organisatorischen Sachen, unter anderem mailte ich die Betreuerin einer Hochschule an, damit sie die Studierenden anmailt, damit sie die Deadline für die kommende Prüfung zur Anmeldung nicht verpassen, und schließlich mailte ich den Leuten auch noch selbst hinterher, nur glaube ich, dass bei „diesen jungen Leuten“ Mails gar nicht das richtige Medium sind.
Irgendwann merkte ich, dass mir die Konzentration verschwand, ich begann Sätze dreimal zu lesen und einfache Sachen nicht mehr zu kapieren (zum Beispiel: Wenn eine Liste auf einer Website zwölf Einträge hat, auf der Seite aber nur zehn angezeigt werden, dann ist es eine großartige Idee, unten auf „Seite 2“ zu klicken, anstatt sich zu wundern, wo denn die Einträge sind). Um halb vier fuhr ich den Rechner runter, schaltete den Kopf aus, zog die Laufschuhe an und ging ein Dreiviertelstündchen zum Flüsschen, einmal hoch- und runtertraben. Sehr gute Idee.
Wieder daheim setzte ich mich zum Ausschwitzen an den Computer, und siehe da, der Kopf arbeitete wieder und ich konnte mich noch um ein paar Sachen kümmern. Dann schnell den Schweiß abgeduscht und schließlich Abendkurs ab halb sechs. Wieder ein guter Kurs, mittlerweile habe ich einen Draht zu den Leuten und sie nehmen alle etwas mit. Glaube ich.

Abendgestaltung: Der Liebste war eifrig am Kochen, wir hatten „gebratenen kambodschanischen Reis“ geplant, also im Endeffekt eine Tonne Gemüse, Tofu, Reis, alles pfannengebraten im Wok und mit Sojasoße und Tamarindenpaste und Zitronensaft gewürzt. Etwas zu säuerlich für meinen Geschmack, trotzdem gut.
Dann Raumschiffe-über-Atlantis, der Laptop wollte wieder CDs abspielen. Irgendwann dazwischen holten wir das fertige Brot aus dem Ofen und machten dann eine kleine Pause, weil ich (so am Donnerstag, der ja der kleine Freitag ist) große Lust auf ein Feierabendbier hatte. Wir gingen also zum Supermarkt nebenan und holten ein paar Wulle und aus dem Kühlschrank zwei Flaschen Astra. Lol, aber es war das einzige Bier (sonst nur Radler), das kühl gestellt war, keine Ahnung warum. Fühlte sich sehr bizarr an, so gar nicht im Urlaub ein Bier aus Norddeutschland zu trinken. Virtueller Gruß an S, die gerade an der Küste unterwegs ist und dort vermutlich kein Bier trinkt, wir haben das dann mal übernommen.