Nachts länger wachgelegen, als am Morgen der Wecker hupte, war ich mitten in einem Traum. Drückte auf Snooze, schlief sofort wieder ein und träumte weiter. Bis der Wecker sich wieder meldete und auf Snooze drückte und wieder einschlief. Und das Ganze allen Ernstes drei Mal. Am Ende wurde es sieben Uhr, bis ich aus dem Bett kam. Keine Ahnung warum, warum ich so sehr müde war. In meinem Traum spielte Emmanuel Macron eine Rolle, das nur nebenbei.
Der Kater begrüßte uns am Morgen mit einer Backe, die um dein Drittel weniger geschwollen war als am Abend davor, dafür von oben bis unten vollgesabbert – er hatte sie sich wohl in der Nacht aufgekratzt und zumindest ein Teil des Eiters war abgelaufen. Ich ging erst einmal mit ihm eine Runde in den Garten (keine Minusgrade), später kam er mit rein und fraß ein bisschen. Man muss sich also wohl nur ein bisschen Sorgen machen.
Zum Frühstück natürlich Birnen-Quitten-Kuchen mit etwas Sahne, dazu Tee. Richtig großen Hunger hatte ich nicht, außerdem hatten sich die Bauchschmerzen beruhigt, dafür tat mir ordentlich der Ischias weh – schon länger nicht mehr gehabt und sehr nervig. Nun ja.
Auf jeden Fall Arbeit ab neun. Die Vorbereitung am Sonntag hatte sich gelohnt: Ich hatte einen relativ entspannten Vormittag. Viele administrative Kleinigkeiten, ein wenig Unterrichtsvorbereitung für den Abend, der letzte Schliff für die kommende Kairo-Prüfung, der Kollege meldete sich und berichtete von der Technik vor Ort, und ab elf ging ich dann in den Unterricht für den restlichen Vormittag. Der letzte Termin des Skandinavier-Kurses: Es waren nicht mehr ganz so viele Leute dabei (das Semester war eigentlich schon zu Ende), aber das war schon okay: Die kleine Gruppe machte gut mit, ich kam mit meinem Programm durch und war am Ende zufrieden. Und auch froh, den doch sehr arbeitsaufwendigen Kurs jetzt abgeschlossen zu haben. Um kurz vor eins machte ich Mittagspause.
Zweite Hälfte Kartoffelgratin (extrem lecker, was nicht selbstverständlich war, oft ist Gratin am nächsten Tag ziemlich trocken), dann ging ich wieder an den Schreibtisch und kümmerte mich um einen letzten wichtigen Orgapunkt: Die Daten der Prüfungsteilnehmer mussten auf ein Onlineportal hochgeladen werden. Und das klappte halt leider gar nicht – obwohl ich die vorgegebene Exceltabelle benutzte, kam ständig eine Fehlermeldung. Ich sagte dem Kollegen Bescheid, er schrieb die Ansprechpartnerin beim Prüfungsanbieter an – leider antwortete nur der Autoresponder. Also die angegebene Stellvertreterin – ebenfalls Autoresponder. Su-per. Ich versuchte –zig verschiedene Formatierungsmöglichkeiten, der Kollege versuchte währenddessen sämtliche Mail-Adressen, die wir vom Anbieter so hatten. Schließlich war er erfolgreich: Ein Techniker meldete sich über Teams. Nur dass die Verbindung zusammenkrachte, weil beim Anbieter das Internet nicht stabil lief. Un-fass-bar. Über Zoom hatten wir schließlich Erfolg und bekamen mehr oder weniger unsere Fragen beantwortet. Der Kollege ließ noch einen Technik-Check laufen, ich schickte meine Excelliste per Mail an den Techniker, damit er sich um das Hochladen kümmern konnte, und um halb sechs ging ich in meinen Abendkurs.
Der Kurs startete erst einmal damit, dass sich ein Teilnehmer über einen zentralen Kursinhalt beschwerte: Ihm dauerte das alles zu lang, er fand es unnötig, er dachte, das brauchte man nicht. Nur etwas lustig, dass der gleiche Kursteilnehmer auch keine obligatorische Kursvorbereitung gemacht hatte und von daher überhaupt nicht in der Position war, am Kurskonzept herumzukritisieren. Was ich ihm dann schon recht klar mitteilte. Leute, die vom Unterrichten keine Ahnung haben und selbst keine Eigenarbeit leisten wollen, brauchen mir mit Kritik nicht zu kommen.
Der eigentliche Kurs lief dann ganz okay. Ich war nur leicht gestresst: Parallel schaute ich nämlich auf der Plattform des Prüfungsanbieters nach: Und da hatte er alle Daten für Mittwoch und Donnerstag jetzt hochgeladen, aber die Daten für Dienstag – die fehlten halt noch. Und das war ganz schön bescheuert, denn die Prüfung sollte am nächsten Tag um acht losgehen.
Also wieder eine gestresste Mail, und da der Techniker uns seine Handynummer gegeben hatte, dann auch noch ein Anruf um kurz nach sieben nach dem Kurs. Leider hob niemand ab, aber parallel schien jemand im Hintergrund zu arbeiten, denn zwanzig Minuten später waren die Daten doch da. Und dann rief um Viertel vor acht sogar noch der Techniker zurück: Alles da, Upload fertig, wir waren startklar für den nächsten Tag und konnten jetzt erst einmal Feierabend machen. Ich verabschiedete also den Kairo-Kollegen und ging nach unten.
Der Liebste hatte währenddessen einen großen Topf Wirsingeintopf mit Kartoffeln und Sojaschnetzeln gekocht, sehr schöne, deftige Winterküche. Da es ordentlich kalt war, passte das ganz genau. Der Kater leistete uns beim Essen Gesellschaft: Nach etwas Ruhepause am Morgen hatte er mittags ordentlich gefressen und war sogar wieder nach draußen verschwunden. Die Backe war zwar noch dick, aber sah schon wieder besser aus. Vielleicht, vielleicht ging es auch ohne Tierarzt. (Übrigens, Krankheitsfälle: Wir hörten vom Schwager, dass er Gliederschmerzen und über 39° Fieber hatte seit diesem Tag. Test war negativ, aber klingt halt schon verdächtig nach dem großen C.)
Auf jeden Fall dann ein Ausflug zur englischen Krone und ins Bett um halb zehn. Anlauf nehmen für den Prüfungsmarathon der nächsten Tage.