Neues Jahr und neuer Dachboden, Sonntag 1.1.2023

  • Beitrags-Kategorie:Tagebuch

…die neue Jahreszahl sitzt noch nicht so richtig in den Fingern beim Schreiben. Davon abgesehen ruhiger Morgen, leicht verkatert, aber sonst ziemlich normal. Ich wachte um sieben das erste Mal auf, um kurz vor acht standen wir dann endgültig auf (wie meist am Sonntag die Ersten in unserer Nachbarschaft, aus den nicht erleuchteten Fenstern zu schließen). Viel Tee, langsame Bewegungen, ich ging mit dem Kater in den Garten, wo er wegen fremder Katzen sehr aufgeregt herumschnüffelte, und klaubte diverse Reste von Feuerwerksraketen aus dem Gebüsch und vom Rasen. Der Liebste machte uns ein Porridge mit Apfelmus zum Frühstück. Wir ließen den Tag ruhig angehen: Wir hatten zwar noch ein paar Latten auf dem Dachboden festzuschrauben, aber furchtbar viel Arbeit war das wohl nicht und es sollte noch genug Zeit für Entspannung bleiben.

Hihi.

Zunächst kümmerte ich mich ein bisschen um den Blog, der Liebste ging währenddessen schon nach oben. Ich ließ mir Zeit, schrieb einen Überblick meiner gelesenen Bücher zusammen, ging duschen, kochte eine Kanne Kaffee, sortierte die Wäsche und startete eine Maschine, und plötzlich war es halb eins und der Vormittag vorbei.
Ich machte uns ein schnelles Mittagessen (Nudeln, Tomaten, angebratener Tempeh) und wollte den Liebsten zu einer Arbeitspause überreden: Aber als ich nach oben schaute, war er schon am Zusammenräumen und Saugen, und der Dachboden war fertig. Sehr gut. Ich aß meinen Nudelteller und half dann dabei, tausend Materialien und restliche Latten und Gedöns runterzutragen. Schließlich aß der Liebste zu Mittag, danach für uns beide das letzte Stück Apfelkuchen mit der letzten Sahne (…wirklich sehr gut gelungener Kuchen dieses Mal). Und dann war es zwei und wir hatten tatsächlich noch ein paar Urlaubstage vor uns und frei und alles Wichtige erledigt und so.

Den Nachmittag verbrachte ich abwechselnd auf dem Sofa (mit Buch und Laptop) und in der Waschküche, insgesamt drei Maschinen waschen-aufhängen-bügeln. Alles in geruhsamem Tempo, viel Lesezeit, viel Podcastzeit.
Gegen halb sechs räumte ich die Küche auf und startete dann mit dem Kochen. Noch während ich am Zusammensuchen der Zutaten war, klingelte das Telefon und S aus Berlin war dran. Wir hatten uns schon EWIG nicht mehr gesprochen, aus verschiedenen Gründen, nur gemailt, eigentlich wäre es also Zeit für ein längeres Gespräch gewesen, allerdings waren die Umstände denkbar ungünstig: S lag krank im Bett (…er hatte ein TOLLES Silvester gehabt mit 39° Temperatur und Kopfschmerzen, während vor seinem Fenster im Wedding ein paar Vollidioten mit Böllern einen Kriegsausbruch nachspielten), und dann hatte es auch noch schlechte Nachrichten aus der Familie seines Partners gegeben. Also wahrlich kein guter Start ins neue Jahr. Trotzdem war es schön von ihm zu hören, auch wenn ihn nach einer Viertelstunde die Kräfte verließen und wir das Gespräch beendeten. Fürs Erste.

Der Liebste hatte währenddessen weitergekocht, eine halbe Stunde später hatten wir eine Auflaufform mit wunderbaren überbackenen Kritharaki (oder Orzo oder Risoni oder wie auch immer). Dazu eine neue Folge Feuerwehrporno (neues Jahr, neue Blaulichtstaffeln), danach etwas Castle. Mir war den ganzen Abend unglaublich kalt, kalte Nase, kalte Hände, einfach nur durchgefroren trotz Decke und zwei Paar Socken und allem, und um halb zehn sah ich ein, dass die Kälte einfach durch meinen kellertiefen Kreislauf kam und ich so langsam den Schlafmangel aus der letzten Nacht spürte – also ging ich einfach ins Bett.