Familientreffen – Samstag 7.1.2023

  • Beitrags-Kategorie:Familie / Tagebuch

Mehr oder weniger einigermaßen (naja) ausgeschlafen, als ich um zwanzig vor sieben aufwachte. Der Wecker war eigentlich auf halb acht gestellt, aber ich war eher unruhig und wollte nicht zu spät aufstehen und dann später in Stress kommen, deshalb standen wir um sieben schließlich auf, ließen den Kater rein, der erbärmlich miauend auf dem Balkon saß (…nein, die Klappe ist nicht kaputt, sie ist voll funktionsfähig, er benutzte sie nachts und schleppte Gedöns ins Haus, wie wir am nächsten Morgen sahen). Müsli zum Frühstück, wir tauschten die letzten Informationen aus, packten unsere Sachen zusammen, warfen einen Blick in die Zeitung und aufs Handy (hurra, nach 15 Wahlgängen haben die Amis jetzt wieder einen Speaker, was für ein lustiges Land).
Der Liebste holte das Auto, während ich föhnte, die Tasche packte und zehn Mal durchs Haus lief, damit wir auch nichts vergaßen, und um zwanzig nach 9 verabschiedeten wir tränenreich den Kater und fuhren los (erst der Liebste, weil er irgendwie noch durchs Wohngebiet zum Bankautomaten wollte, was aber Gedöns war und von mir deshalb intervenierenderweise abgestellt wurde, dann ich).

Recht wenig Verkehr trotz Samstag (und Ferienende), wir kamen gut durch. Und wären auch pünktlich um kurz nach elf da gewesen, wenn die B33 nicht vor kurzem komplett ausgebaut und die Streckenführung geändert worden wäre, was uns etwas verwirrte. Nun gut. Einmal über den falschen Kreisel, über die Rheinbrücke in Richtung Schweiz, dann gewendet und wieder zurück, eine Viertelstunde später waren wir schließlich da: bei der Schwesternfamilie in Konstanz.
Dort begrüßten wir erst einmal Schwester, Schwager, Patenneffe und tranken eine schnelle Tasse Kaffee, der schon frisch aufgebrüht auf uns wartete. Um halb zwölf gingen wir zu Fuß durch die Altstadt ins Restaurant La Piazza, wo wir um 12 verabredet waren (sehr früh für ein Mittagessen, aber so ist das, wenn man mit sich mit älteren Leuten trifft).Dort warteten schon zwei Brüder(ein Echt-Schweizer und ein Neu-Schweiz-Bewohner) und eine Schweizer Schwägerin, der große Neffe und der kleine Neffe kamen kurz darauf. Große Begrüßung, wir hatten uns alle schon lang nicht mehr gesehen, Corona und Ausland und diversen anderen Gründen sei Dank, und in dieser großen Gruppe als Familie schon drei Jahre nicht mehr. Klassisches italienisches Essen (Chardonnay, später ein Pinot Grigio aufgrund eines Bestellfehlers, dazu Bruschetta und Penne al’Arrabbiatta für den Liebsten und für mich – es gab sehr wenig explizit Veganes und wir wollten kein Gedöns mit „Käse weglassen“ und so, aber was es gab, war ausgesprochen gut), dazu viel Reden, viele Gespräche. Wir brachten uns auf den neuesten Stand, blieben teilweise an der Oberfläche, was aber völlig okay war (es gibt ja immer so ein paar Elefanten im Raum, über die man nicht zwingend sprechen muss).

Nach dem Essen und einem Espresso wollten wir bald aus dem warmen Restaurant kommen: Draußen hatte sich der Hochnebel verzogen und die Sonne schien. Es war ordentlich kalt, niedrige einstellige Plustemperaturen, dazu ein leichter Wind – ich war froh über meine Wintersachen. Wir machten gemeinsam einen Spaziergang am Rhein entlang, bis die Schweizer Delegation sich um halb vier wieder verabschiedete und in Richtung Zug ging. Wir gingen noch etwas länger spazieren, ich wollte nicht furchtbar lang – so nach einer halben Stunde drehten wir wieder um. Mit einer kleinen Wartepause: Die Schwester, die sich seit diesem Herbst der (bis dahin eigentlich nicht existierenden) Challenge „mal sehen, wie lang man noch im See schwimmen kann“ angeschlossen hatte, hatte unter den normalen Kleidern den Bikini an und ging deshalb eine Runde ins Wasser, während wir warteten und ihr beim Schwimmen zusahen. In Winterkleidern, mit Mütze und Schal.

Gegen halb fünf waren wir wieder daheim und verbrachten den restlichen Nachmittag mit Quatschen, irgendwann gegen sieben gab es ein einfaches Abendessen mit Brot und Aufstrich. Dann verlagerten wir uns wieder ins Wohnzimmer, wo wir uns unterhielten, die anderen weißen Glühwein und Schnaps probierten (ich hatte mittags genug Alkohol gehabt) und ich mich unter eine Decke packte (mir war ziemlich kalt). Und gegen zehn klappten wir die Schlafcouch aus.