Wochenstart und schlechte Nachrichten, Montag 16.1.2023

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Was für eine ätzende Nacht. Die Nacht von Sonntag auf Montag ist ja immer ein bisschen stressbeladen, warum eigentlich, aber dieses Mal war es besonders ätzend. Ich erinnerte mich am Morgen an auf-die-Uhr-Schauen beziehungsweise Aufstehen um eins, um zwei, um drei und um vier, und dazwischen passierte nicht viel in Richtung Schlaf. Gegen Morgen schlief ich ein, wachte durch den Lichtwecker auf und war logischerweise völlig kaputt, und mit einem Abendkursstart vor mir. Super. Dem Liebsten ging es nicht sehr viel besser (er hatte ein bisschen mehr geschlafen, aber ziemlich unruhig), trotzdem bekamen wir Küche aufräumen, Katerversorgung und Porridgekochen hin. Das Porridge sogar mit etwas Quitten-Birnen-Kompott, also einem Punkt von der Aufbrauchliste (und das war sogar ziemlich lecker).

Ab neun war ich im Büro, vor mir einen ganzen Tag ohne Termine (das sollte sich ändern) und mit nur wenig fixen Punkten zu erledigen (das auch). Als ich den Rechner startete, erwarteten mich eine volle Mailbox und eine Flut an Chatnachrichten, und das seit Freitagabend. Das setzte mich leicht unter Druck, andererseits waren ein paar wichtige Antworten dabei. Ich war also mit Regeln, Organisieren, Orga beschäftigt, dann recht spontan noch eine Beratung um 12 (die Kamera benahm sich bei Zoom – vielleicht war das nur ein kurzfristiges Problem). Alles gut, nur dass ich den ganzen Tag über fror wie bekloppt, ich muss mir eine Wolldecke ins Büro mitnehmen oder so.
Mittagspause um eins mit dem restlichen Kartoffelbrei, einer Tofuwurst und Rotkraut, dann ging es den Nachmittag über im gleichen Rhythmus weiter. Ich wurde von einer Kollegin angeteamt für eine einstündige Besprechung, ich machte die letzten Termine aus, und um halb fünf hatte ich alles wegerledigt und stellte fest, dass das Arbeitspensum ziemlich exakt zur Stundenzahl gepasst hatte. Und sogar mit ein bisschen Zeit, um den Babyhund zu begrüßen und die alt-neue Kaffeemaschine auszuprobieren.

Es ist nämlich so, dass im Büro des Liebsten ein Kaffeevollautomat in irgendeiner Abstellkammer in der Ecke stand, vor sich hin staubte und eigentlich rausgeworfen werden sollte, woraufhin der Liebste mich fragte. Daheim haben wir nun nicht wirklich Platz für noch ein Gerät, aber bei mir im Büro wurde Interesse angemeldet. Mein Chef fuhr also zum Liebsten ins Büro und holte die Maschine ab (mein Chef und der Liebste sind befreundet, außerdem kennen sich übrigens mein Chef und der Chef des Liebsten, Freuden der Kleinstadt) , entstaubte sie, bastelte ein bisschen am Wackelkontakt herum, füllte frische Bohnen auf und jetzt haben wir auf jeden Fall einen Kaffeevollautomaten im Büro.
…also eine Tasse Espresso bereitete er mir zu, mit etwas Geruckel und Gedröhne, aber danach erklärte er „Satzbehälter leeren“, und als ich diesen erst nicht herausbekam (man muss dazu recht aufwendig das Wasserauffangsieb entfernen, was nicht schlimm ist, weil man den Satzbehälter ja normalerweise erst leert, wenn er ganz voll ist, und nicht schon nach einer Tasse) und beim Herumfummeln rechts den Hebel zum Innenleben öffnete und wieder schloss, war die Maschine beleidigt und erklärte „Satzbehälter fehlt (menno)“. Ich bekam den Behälter schließlich heraus, setzte ihn wieder ein und die Anzeige sprang auf normal, aber so ganz scheint sich das mit dem Wackelkontakt noch nicht geklärt zu haben. Aber nun ja, geschenkter Gaul und so.

Auf halb fünf ging ich im Regen nach Hause, begrüßte dort den Kater und räumte ein bisschen auf, und um halb sechs startete ich den neuen Abendkurs. Der lief ganz gut, ein paar Hakeleien (manche kamen zu spät, andere mussten früher wieder gehen, manche kamen mit Zoom oder Ilias nicht gut zurecht, was uns etwas Zeit für die Technik kostete) und eine Person, die ein bisschen am Kurskonzept meckerte, bevor der Kurs überhaupt gestartet hatte, was ich ja immer ganz besonders liebe. Generell war ich aber ganz zufrieden, der Kurs kann sich ganz gut entwickeln. Hoffe ich mal.

Der Liebste war währenddessen heimgekommen und hatte gekocht, als ich runterkam, köchelte ein großer Topf Chili auf dem Herd. Ich bin ja nicht so ein richtig großer Chili-Fan, unter anderem weil ich Kidneybohnen nur begrenzt mag, aber dieses Chili war richtig gut: Zu den Kidneybohnen (die genau den richtigen Biss hatten) gab es Mais und Sojaschnetzel, die namensgebenden Chili waren ordentlich scharf, und wir hatten Reis oder ähnliches Gedöns weggelassen. Wirklich sehr lecker. Wir schauten dazu die vierte Staffel Castle zu Ende und gingen auf halb zehn in Richtung Bett, sehr entspannt und alles.
Nur dass ich dann sah, dass zehn Minuten zuvor S aus Berlin beziehungsweise aktuell Siegen auf dem Handy angerufen hatte. Da das ungewöhnlich war (sowohl Handy als auch Uhrzeit), rief ich zurück und wir endeten damit, dass wir eine gute Stunde bis halb elf telefonierten. Leider nicht so gute Nachrichten, in der Familie seines Lebensgefährten gab es einen überraschenden Todesfall und das ist natürlich alles ziemlich bedrückend und, kurz gesagt, scheiße. In diesem Fall noch durch ausgesprochen schwierige Familienkonstellationen verkompliziert. Es gab also einiges zu bereden und ich kam am Ende eine Stunde später ins Bett als gedacht. Und mit dem Kopf voller Gedanken, die die Arbeit und den Alltag und so erst einmal ein bisschen hinten einsortierten. Die nehmen oft sowieso viel zu viel Raum ein.