Alltagschronik, Mittwoch 8.2.2023

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Nachts wieder durch die Heizung wach geworden (…), irgendwann dann wieder eingeschlafen und komplett im Tiefschlaf als der Wecker losging, mit Träumen und allem. Sehr anstrengendes Aufstehen. Und da ich Yogakurs und eine volle Arbeitsliste hatte, gleich mit ein wenig Hektik am Morgen. Immerhin starteten wir den Morgen mit einem frisch gebackenen Brot, das wir abends noch gebacken hatten. Sehr gut geworden. Mit allem Gedöns aus Frühstück, kurz aufräumen, Tee und so weiter wurde es mir dann aber alles zu stressig und ich verschob die Dusche auf nach dem Yoga. Ein großer Vorteil beim Onlinekurs, dass man da quasi auch direkt aus dem Bett aufgestanden mitmachen kann (ich wechselte aber vom Schlafanzug noch in die Yogakleider).

Sehr guter Kurs, ich war ganz erstaunt, wie wenig Schmerzen mir mein linker Arm bereitete. Es gingen quasi fast alle Positionen ziemlich gut. (Lag vielleicht auch an der Auswahl der Positionen, wobei das Problem beim linken Arm ja ist, dass es fast immer irgendeine Haltung gibt, wo es weh tut.) Ich war auf jeden Fall sehr zufrieden. Danach Dusche, ich schaute einmal nach dem Herrn Kater, eine Tasse Tee und am Rechner um kurz vor zehn.
Eine Beratung (wieder eine Pflegekraft, wieder dringend der Wunsch nach einem Zertifikat zwecks beruflicher Anerkennung, wieder klafften Wunsch und Realität ziemlich auseinander, was die Möglichkeiten anging), den restlichen Vormittag relativ geruhsame administrative Arbeit und ein klein wenig Unterrichtsvorbereitung.

Mittagspause um halb eins mit dem restlichen Wirsingeintopf, dem das Durchziehen gut getan hatte. Ich machte ein paar Rätsel, las ein Kapitel im Buch und plötzlich war es schon zwanzig nach eins und ich musste mich ziemlich beeilen. War aber pünktlich um halb zwei im Büro und konnte so noch einen Kurs begrüßen, der um halb zwei startete: Ein Prüfungsvorbereitungskurs, den ich organisiert hatte und mit unterrichtete (später in der Woche), und zwar seit drei Jahren endlich wieder als Präsenzkurs. Sehr ungewohntes Gefühl, der Kollege musste sich erst einmal wieder drauf einstellen, Papierkopien zu machen und so weiter. Aber schon sehr schön, die Leute wieder da zu haben.
Ansonsten plötzlich viel Arbeit im Büro, ich besprach ein paar wichtige Sachen mit einem Kollegen, arbeitete meine Mailbox leer, die Zeit schien zu rasen.
Um fünf ein Partnerunterricht (der natürlich wieder online). Sehr interessant, was eine der beiden Teilnehmenden erzählte: Sie ist gerade, zusätzlich zu unserem Unterricht, in einer täglich stattfindenden Fortbildungsmaßnahme, die hybrid angeboten wird. Deshalb sparte sie sich an den ersten zwei Tagen den Weg nach Stuttgart und loggte sich über Zoom ein. Nur: Die beiden Dozentinnen, wohl eher nicht so technikaffin und nicht daran gewöhnt, einen Hybridkurs zu unterrichten, vergaßen leider immer wieder, dass neben der Klasse vor Ort auch Leute online zugeschaltet waren. Sprachen irgendwo in den Raum und waren nicht zu hören, gaben Anweisungen, die online nicht umzusetzen waren und so weiter. Das ist natürlich blöd. Wir experimentieren ja im Moment auch mit hybriden Formaten, und das ist wirklich nicht mal so eben zu machen, sondern muss gut durchdacht sein. Und: besser gar nicht als schlecht.
Auf jeden Fall netter Unterricht, danach noch eine Stunde administrative Sachen abhaken, letzte Vorbereitungen für die anstehende Prüfung, und um Viertel nach sieben machte ich mich endgültig auf den Weg.

Der Liebste war daheim und hatte schon das Abendessen fertig, eine große Schüssel Nudelsalat (wirklich ausgesprochen lecker). Wir tauschten uns kurz über den Tag aus (bei ihm leider Kopfweh, außerdem kalt und mäh), dann ein bisschen Castle. Die Nachrichten schenkten wir uns diesen Abend: Es gibt nur eine begrenzte Anzahl an Bildern von mit bloßen Händen im Schutt nach ihren Familienangehörigen grabenden Menschen, die ich ertragen kann. Wir hatten uns zu einer Spende entschlossen (und schauen auch, ob wir neben Geld etwas an Sachspenden geben können, durch meine Arbeit habe ich ja ein bisschen Kontakte nach Syrien, vielleicht kommt da etwas an), und sehr viel mehr können wir halt nicht machen. Und hilflos fühlt man sich ja sowieso schon genug angesichts der Weltlage und allem.