So eine halb-gute Nacht, ich war relativ müde und nicht so wirklich gut gelaunt, als ich aufstand. Und einen vollen Tag vor mir, und noch tausend Sachen für die Arbeit und für den kommenden Urlaub zu erledigen, und am liebsten wollte ich mich wieder zusammenrollen und noch eine Runde schlafen. Stattdessen fütterte ich die Katze und gratulierte dem knurrigen, kopfwehgeplagten Mann zum Hochzeitstag. Bisschen blöd, dass ausgerechnet der Hochzeitstag so vollgepackt war, aber andererseits wurde dann im Urlaub bestimmt alles besser. Oder so.
Brot mit Erdnussbutter zum Frühstück, und da mein letzter Tag vor dem Urlaub ein Home Office-Tag war, am Schreibtisch ab halb neun. Es gab viele administrative Sachen zu erledigen, eine Beratung, Telefonate mit dem Büro, weil eine Kundin nicht zu erreichen war (klärte sich auch nicht, war aber nicht so wichtig – oh well). Ich schrieb eine Übergabeliste an die Vertretungskollegin für den Urlaub, dann ein wichtiges Teammeeting bis halb eins.
Ich machte mein Mittagessen heiß (die zweite Hälfte Gumbo), hängte die trockene Wäsche ab und legte mich danach „kurz“ aufs Sofa, wo ich beim Podcast hören tief und fest einschlief. Fest, aber wenigstens nicht so lang (ich merkte die letzten schlechten Nächte). Um kurz nach zwei war ich wieder wach und am Schreibtisch.
Als wichtigster Nachmittagspunkt das Übergabemeeting mit der Vertretungskollegin, die einen ganzen Stall voller Sachen für mich an Arbeit übernehmen konnte – hatte ich gar nicht unbedingt so von ihr erwartet, aber sie bot sich für alles an und mich freute es natürlich und entlastete mich sehr, ich hätte sonst direkt mitten im Urlaub für einen Tag an den Schreibtisch gehen und Sachen checken müssen. Dann hatte ich noch eine Beratung und erledigte schließlich noch ein bisschen Unterrichtsvorbereitung. Direkt nach dem Urlaub hatte ich nämlich früh morgens Unterricht und ich wollte eigentlich nicht am letzten Urlaubswochenende schon wieder am Schreibtisch sitzen und vorbereiten.
Von fünf bis sechs noch ein letztes Meeting, zum Thema MS Teams und die diversen Schwierigkeiten, die sich während der Arbeit mit diesem traurigen Tool so auftaten. Mit diesem traurigen, schlechten Witz von einem Softwaretool. Immerhin lernte ich zwei, drei neue Funktionen, aber größtenteils ähnelte das Ganze eher einer Selbsthilfegruppe. Wir nutzen Teams ja für die interne Kommunikation (Chat, gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten), für die meisten Meetings und noch mehr für den Oline-Unterricht nutzen wir aber Zoom, einfach VIEL besser, was Videokonferenzen angeht. Nur dass das einige Firmen nicht kapieren wollen oder ihre eigenen Sicherheitseinstellungen ihnen da Dinge blockieren. Was sie auch nicht kapieren wollen.
Um halb sieben war ich endgültig fertig, machte den Autoresponder an und hatte Urlaub. Der Liebste kam gerade zur Tür rein und wir fielen uns erst einmal um den Hals, glücklich, dass wir den letzten Arbeitstag hinter uns gebracht hatten, dass keiner krank war und überhaupt dass wir uns hatten. Dann in den Supermarkt, ein paar festkochende Kartoffeln holen und ein bisschen Reiseproviant-Gedöns, daheim gemeinsames Kochen, eine große Schüssel Kartoffelsalat (nicht das romantischste Dinner, aber es war schon spät und wir wollten außerdem etwas für die Fahrt am nächsten Tag haben). Wir hatten auch einen Champagner kaltgestellt von wegen Hochzeitstag und so, im Lauf des Abends bekam der Liebste allerdings wieder Kopfweh. Den Champagner tranken wir nach etwas Überlegen dann trotzdem, so auf dem Sofa mit etwas Doctor-Untermalung. Wir kriegten immerhin noch das Packen für den nächsten Tag hin, und dann verschwanden wir ausgesprochen früh ins Bett.