Ziemlich ordentliches Augenjucken beim Aufwachen, kratziger Hals, ich fühlte mich ausgesprochen schlapp und hoffte, dass ich mich nicht erkältet hatte, tippte allerdings eher auf aufflammende Allergie. Eigentlich fühlte ich mich recht fit, und da ich den ganzen Freitag herumgelegen hatte (und mir dadurch ziemlich der Rücken weh tat), beschloss ich den Tag mit diversen Aktivitäten zu füllen. Tee, ausführliche Samstagszeitung (unter anderem ein langer Artikel über meine seit Herbst schwer Covid-dauererkrankte Kollegin), und um kurz vor neun gingen wir nach einer schnellen Dusche aus dem Haus. Der Plan war, den Wocheneinkauf möglichst schnell erledigt zu haben, dann auswärts zu frühstücken, und dann brachte der Liebste noch den Baumarkt ins Spiel.
Es ist nämlich so, dass seit Anfang der Woche bei uns in der Nähe der Obi eröffnet hat, nachdem letzten Spätsommer der Toom an gleicher Stelle zumachen musste. Ich gehe ja eigentlich ausgesprochen gern in Baumärkte, im Gegensatz zum Liebsten, der als Zimmermann vom Fach ist und sich ziemlich oft über schlechte Qualität und schlechtes Sortiment und überhaupt ärgert. (Von der Beratung fange ich gar nicht erst an.) Natürlich war ich neugierig, wie der Obi jetzt geworden war, vor allem die Gartenabteilung machte mich neugierig, aber ich hielt es für eine gewagte Idee, am Karsamstag bei bewölktem Himmel in den neu eröffneten Baumarkt zu gehen, wo sich sämtliche Stadtbewohner aufhalten würden, die nicht in Osterferien gefahren waren. Nun hatte der Liebste allerdings in der Samstagszeitung eine einseitige Anzeige zur Neueröffnung gesehen und irgendwie hatte sich der Gedanke festgesetzt, er schlug ihn mehrfach vor und nickte nur fröhlich auf meine vorgebrachten Bedenken. Auf dem Weg ins Bad hörte ich ihn leise „heut geh’n wir zum Obi, heut geh’n wir zum Obi“ vor sich hinsingen, nun ja.
Zunächst aber einkaufen mit kleinem Stopp beim Viertel-Lieblingsbäcker für ein Croissant auf die Hand (erstes Frühstück), dann Alnatura. Wir waren um halb zehn da und damit zum Glück noch geradeso vor dem großen Feiertags-Einkaufsschwung (trotzdem ordentlich voll). Beim Bäcker nebenan (nicht der Lieblingsbäcker, eine regionale Kette) war dann allerdings eine Schlange bis vor die Tür und der Plan, dort frühstücken zu gehen, wurde von uns schnell aufgegeben. Stattdessen brachten wir die Einkäufe nach Hause und gingen anschließend ins neue Altstadtrand-Café für einen Hafermilchkaffee und eine große (sehr große) Portion Porridge mit Nüssen.
Während wir im Café saßen, las ich die Nachricht meines Kollegen, dass er mit einer fiebrigen Bronchitis im Bett lag, was ausgesprochen doofe Nachrichten waren, er sollte nämlich mit mir gemeinsam am Dienstag die Prüfung abnehmen. Ich schrieb also noch im Café an die Kollegin wegen einer Vertretung, sie wieder an eine andere Kollegin… und das alles am Wochenende, sehr unangenehm. Kommt zum Glück nicht so oft vor.
Mittlerweile war es ungefähr halb zwölf und ich pappsatt. Spielte kurz mit dem Gedanken, den Baumarkt auf den Nachmittag zu verschieben, aber da wartete ja noch Fitness und Kochen und so weiter… also eine Runde zum Obi. Wie erwartet sehr voll, aber da der Baumarkt sehr weitläufig ist und sie alle Kassen offen hatten, war es trotzdem okay. Das Sortiment scheint etwas besser zu sein als beim Toom. Was die Gartenabteilung angeht, muss man mal abwarten, wie lang die Pflanzen dann auch halten, die man dort besorgt. Wir kamen auf jeden Fall mit einer Steckdosenleiste und zwei metallenen Gießkannen wieder heraus, nicht geplant, aber gebraucht (unsere beiden Plastikkannen haben mittlerweile Löcher, man denkt immer, das Plastikzeug würde ewig halten, aber von wegen).
Daheim ließen wir das Mittagessen ausfallen, wir waren beide vom üppigen Frühstück noch sehr satt. Stattdessen eine Runde Arler Erden mit allen Schikanen (das Spiel ist eigentlich nach 9 Runden vorbei, wir spielen aber immer 11 Runden, weil man sonst so wenig „machen“ kann), und dann war es plötzlich zwanzig nach zwei und ich ging schnellstens ins Fitness.
Relativ viele Leute da, aber nicht zu voll. Mein Rücken tat mir immer noch merkwürdig weh (als hätte ich mir in der rechten Taille etwas gezerrt – vermutlich aber nur eine Verspannung), davon abgesehen ging das Training aber erstaunlich gut: Natürlich sehr anstrengend, aber ich kam überall durch, musste fast keine einzige Schlaufe auslassen (nur bei den beiden Knie-Übungen), und mit einer kleinen Pause zwischen dem ersten und dem zweiten Durchgang fühlte ich mich auch nicht schummerig und war fit genug, dass ich danach noch eine Viertelstunde auf den Skill Court konnte. Das fühlte sich wirklich total prima an.
Auf dem Heimweg holte ich den Liebsten aus dem Bastelverein, wo er ein bisschen herumgeräumt hatte, und wir gingen heim für eine Spielerunde und die letzte Maschine Wäsche. Außerdem, Karsamstag: Wir holten die Form aus dem Schrank und machten ein Biskuit-Osterlamm. Manche Traditionen müssen aufrechterhalten werden, vor allem wenn man sie kürzlich erst gestartet hat (vor 5 Jahren, in unserem Fall). Das Lamm kam auch ganz okay aus dem Ofen und war nur ein ganz klein wenig verbrannt an der Nase und ein klitzekleines bisschen mit abgebrochenem Kopf.
Danach machten wir Abendessen, eine klassische Lasagne (mit geschredderten Pilzen und angebratenem Naturtofu), und während sie im Ofen war, hatten wir als Vorspeise die restlichen Linsen vom Abend davor mit ein paar gekochten Nudeln. Dann eben Lasagne (sehr gut) und als Nachtisch ein Quark mit tiefgekühlten Himbeeren, und damit hatten wir das ausgefallene Mittagessen wieder mehr als ausreichend reingeholt. Was eine gute Grundlage dafür war, endlich das Staffelende der zweiten Doctor-Staffel anzuschauen, mit der Schlacht bei Canary Wolf und dem Paralleluniversum und einer weinenden Billie Piper und allem. Als Gegengift schauten wir dann noch direkt die Weihnachtsfolge zum Start der dritten Staffel hinterher. Eine kleine Dosis Doctor-Crazyness als Abschluss.