Nach längerer Zeit mal wieder vom Katzenwecker direkt im Schlafzimmer geweckt worden (ein paar Minuten nach sechs, muss man sagen). Der Liebste versuchte noch, ihn dazu zu animieren, ein paar Minuten zu uns aufs Bett aufs bereitgelegte Handtuch zu kommen, was der Kater auch für ewige sieben Sekunden tat. Dann Aufstehzeit. Mehr oder weniger ausgeschlafen. Draußen trübes Regenwetter.
Restliches Brot zum Frühstück, am Schreibtisch ab halb neun. Ich hatte vormittags Beratungstermine ausgemacht, der größte Teil davon war aber nicht gebucht worden, ich konnte also in Ruhe vor mich hinarbeiten: Mailbox leeren, Unterricht vorbereiten, Gedöns. Später dann doch noch eine eher tragische Beratung (eine Person, die möglichst dringend einen Prüfungstermin bei uns braucht, weil sie an einer degenerativen Augenerkrankung leidet und die Prüfung gern machen möchte, bevor sie komplett erblindet ist – das sind so die Art Gespräche, von denen einem an der Uni auch keiner etwas gesagt hat), immerhin können wir ihr vermutlich weiterhelfen.
Mittagspause um halb eins mit den restlichen Linsen, der Liebste hatte morgens noch frische Nudeln dazu gekocht, und auf halb eins ging ich für den restlichen Nachmittag ins Büro.
Eigentlich hatte ich für den Nachmittag einen Unterrichtstermin vorgeschlagen, der aber nicht bestätigt worden war, ich war also ein bisschen in der Luft. Machte aber nichts, die Person tauchte nicht auf und ich war um die extra Stunde ganz froh.
Zweites in-der-Luft: Ich wartete dringend auf Daten aus Kairo für die nächste Prüfungsrunde. Am Dienstag war mir Freitag angekündigt worden, aber natürlich war bis fünf nichts da (das lag im Übrigen nicht an den Kairo-Kollegen vor Ort, sondern an diversen äußeren Umständen). Ich besprach mit dem anwesenden Kairo-Kollegen alles Drumherum und ging dann ins Yoga. Etwas unabgeschlossener Arbeitstag, aber nun gut.
Sehr anstrengender Yogakurs dieses Mal, jede Position tat irgendwie weh, ich war steif und ungelenkig und fand es mühsam. Außerdem prasselte draußen der Regen gegen die Scheiben, es war unglaublich trübseliges Wetter, und die Tatsache, dass ich einen großen Arbeitsbrocken noch nicht hatte abhaken können, sondern nach dem Kurs wieder an den Rechner musste, half auch nicht bei der Laune. Deshalb nahm ich mir zwei Dinge vor: Erstens beschloss ich, für den Freitag die fehlenden Daten sein zu lassen und nach dem Kurs Feierabend zu machen, auch wenn das bedeutete, dass ich am langen Wochenende irgendwann ein paar Stunden einschieben musste (die Daten mussten vor Dienstag online sein). Und zweitens nahm ich mir fest vor, in den nächsten Wochen, wenn für Yogakurs und Fitness sehr wenig Zeit ist, daheim wieder mehr Yoga zu machen. Sonst kann ich mich am Ende des Monats zusammenfalten.
Nach dem Kurs ließ ich den Rechner also aus und ging nach Hause. Trockenen Fußes, was an diesem Tag echt erwähnenswert war. Der Liebste war schon daheim, hatte sich bereits einen Kaffee mit Rum gegönnt, hatte einen großen Topf Tofubolognese auf dem Herd köcheln und war ausgesprochen guter Laune. Da schloss ich mich dann gleich an (also mit der guten Laune), ich machte uns ein Feierabendbier auf und kümmerte mich um die Spaghetti. Dazu dann die restliche Flasche Primitivo, die noch vom letzten Wochenende im Kühlschrank stand, und das war alles dann doch ganz prima: Die schmerzenden Gelenke hatten sich ein bisschen beruhigt, die unabgeschlossene Arbeit war mir für den Abend egal, wir nahmen uns ein bisschen Zeit für uns und hatten die Aussicht auf ein langes Wochenende. Doch nicht so schlecht, so alles in allem.