Der Samstag begann mit einem Kater, der morgens heftig miauend ins Schlafzimmer kam, nachdem er mich auf der Toilette gehört hatte – draußen war es schon hell, Kater war hungrig, ich war wach: Ich schien richtig schön ausgeschlafen zu haben (immer noch etwas müde allerdings). Der Lichtwecker bestätigte das und zeigte 08:06, als ich das Display anmachte. Wir standen also auf, Katerfütterung, Tee, ein Blick in die Zeitung, ein Blick ins Internet, und als ich auf die Uhrzeit meines Laptops schaute, wurde dort 06:34 angezeigt. Und auf allen anderen Uhren im Haus war es ebenfalls halb sieben.
Hm. Nachdem der Lichtwecker ein halbes Jahr problemlos lief, beginnt er seit zwei Wochen und jetzt also ernsthaft herumzuzicken, und der Liebste hat damit sein nächstes Bastel- beziehungsweise Reparaturprojekt. Für den Samstag waren wir auf jeden Fall deutlich früher aufgestanden als geplant, was aber okay war, so hatten wir wenigstens einen frühen Start. Der Liebste machte uns Pfannkuchen mit Apfelmus zum Frühstück, ich setzte einen Brotteig an, und nach einem gemütlichen Frühstück gingen wir aus dem Haus und erledigten den Wocheneinkauf. Gute Idee, um halb zehn waren noch nicht so viele Leute da und es gab reichlich von allem.
Der restliche Vormittag wurde mit Buch und YouTube verbracht, irgendwann auch ein bisschen in den Garten (es hatte sich endlich ausgeregnet, zwar ein paar Wolken am Himmel, aber es wurde recht warm – der ganze Garten explodiert gerade). Mittags ein paar frische Nudeln mit der restlichen Bolognesesauce (eine Portion froren wir ein). Außerdem Sofazeit, wo ich für eine Stunde tief und fest einschlief – naja, es war halt dann doch etwas früh am Morgen gewesen. Der Liebste ging noch einmal vor zur Straßenecke und stellte die zweite (und vorerst letzte) Verschenke-Kiste auf den Stromkasten, dann schloss er sich mir auf dem Sofa an.
Um halb drei ging ich ins Fitness. Es war krass warm, mit Hoodie war ich beinah zu warm angezogen. Sehr viele Leute da, ich musste ein bisschen im Zickzack an die Geräte gehen (normalerweise haben alle den gleichen Zyklus, sodass man gleichzeitig von einem Gerät ans nächste wechselt und sich nicht stört, wenn aber neue Leute dazukommen oder jemand eine Kraftmessung machen muss oder jemandem die Geräte neu erklärt und eingestellt werden – oder wie in diesem Fall alles drei – dann stimmt der Rhythmus nicht mehr so und man muss mal ein Gerät überspringen und später nachholen).
Das Training klappte erstaunlich gut, ich war sehr überrascht, vor allem da der Yogakurs am Tag davor so anstrengend gewesen war. Vielleicht gibt es jetzt ja mal so eine Art Muskelwachstums-Schub, harhar, wenn ich allerdings auf die nächsten Wochen schaue, wo ich vermutlich nur sehr unregelmäßig trainieren kann, wird das wohl eher nichts. Naja. Auf jeden Fall ging ich noch eine Viertelstunde auf den Skill Court und war um kurz nach vier wieder daheim. (Sammelte beim Heimkommen noch die leere Verschenke-Kiste ein, bis auf ein Lesezeichen und einen Stoffbeutel war alles weggekommen.)
Zweite Runde einkaufen, zuerst in den neuen Baumarkt für Blumen (ganz gute Auswahl, bis jetzt macht sich der Obi nicht schlecht) und dann in den Supermarkt nebenan wegen Hagelzucker und Mandelblättchen – der Liebste hatte mittags nämlich einen Hefeteig für Hefezopf angesetzt, und was ist Hefezopf ohne Hagelzucker und Mandelblättchen? Nichts Anständiges auf jeden Fall.
Daheim dann gemeinsames Kochen – eine große Schüssel Dinkelsalat mit jeder Menge geraspeltem Rohkostzeugs, SEHR lecker, dazu zwei Gläser Grüner Veltliner. Währenddessen buk erst der Hefezopf, dann das Brot im Ofen, wir sahen dem Doctor beim Staffelende der vierten Staffel zu und das war alles ziemlich gemütlich. Und am Ende versuchte ich noch, mein Buch fertigzulesen, aber das kriegte ich dann bis auf wenige Seiten nicht mehr hin, einfach zu müde. Und mit nur halber Aufmerksamkeit wollte ich das junge Paar dann doch nicht in ihr restliches Leben entlassen.