In der Morgendämmerung aufgestanden und das zweite gekippte Fenster wieder zugemacht, nachdem ich es irgendwann nachts aufgemacht hatte, nicht so ganz einfach mit der Schlaftemperatur. Kurz darauf kam der Kater zu uns und rollte sich nach nur wenig Miauen zwischen unseren Beinen auf dem Bett zusammen. In Anbetracht der Tatsache, dass er trotz Dauerregen so viel draußen ist (und ich schon ein bisschen traurig werde), war das natürlich sehr schön. Freute mich. War aber trotzdem ziemlich müde, als dann der Lichtwecker anging (so richtig eingeschlafen war ich nicht mehr).
Wildlife im Garten: Der Liebste hatte am Tag davor schon eine Baby-Türkentaube im Vorgarten gesehen und die beiden Taubeneltern zwei Nachbarzweige weiter ermutigend gurrend, ich sah jetzt morgens auf der Dachterrasse einen Star. Wovon es ja viele gibt, aber bei uns im Garten hatte ich nur selten einen gesehen. Dieser auf jeden Fall flog im Minutentakt zum ausgestreuten Vogelfutter, sammelte jedes Mal gleich mehrere Beeren und Körner auf und flog dann mit vollem Schnabel weg. Offensichtlich wird da irgendwo gefüttert. Es dauert nicht mehr lang, dann haben wir wieder jede Menge flauschiger Plüschkugeln auf dem Balkon (und der Kater bekommt für ein paar Wochen Balkonverbot, also zumindest größtenteils).
Zum Frühstück das frisch gebackene Brot mit Erdnussbutter, dann ging der Liebste auf acht aus dem Haus und ich verschob die Dusche erst einmal auf später. Stattdessen eine Stunde Yogakurs ab acht, das erste Mal seit 22. März. Unfassbar. (Also das erste Mal Mittwochs-Yogakurs.) Dementsprechend anstrengend war alles, aber es klappte und ich war super zufrieden. Ich hoffe nur, dass ich wieder etwas mehr in den Rhythmus komme (die nächsten Wochen warten erst einmal Brückentage und Urlaub und so weiter). Auf jeden Fall Kurs, danach ein schneller Blick in die Mails und eine Dusche, ab zehn war ich am Schreibtisch.
Geruhsame Schreibtischarbeit von zehn bis zwölf, ein paar Mails, ein bisschen Orga, ein bisschen dringende Datensicherung, alles im grünen Bereich. Und dann nahm ich mir meinen Schreibtisch vor und erledigte noch ein paar wichtige private Sachen, die in den letzten Wochen liegen geblieben waren. Unter anderem hatte ich Unterlagen für die Sozialwahl bekommen und wählte also. Ich konnte zweimal wählen, einmal über die Krankenkasse, einmal über die Rentenversicherung – keine Ahnung, ob das so richtig war, aber es waren zwei Briefe. Hm. Angenehmerweise gab es bei der Krankenkasse die Möglichkeit einer Onlinewahl (Identifizierung wahlweise über die Krankenversicherungskarte oder die Ausweis-App), für die Rentenversicherung war es eine klassische Briefwahl.
Dann noch ein paar private Mails, und schließlich machte ich noch einen Termin zum Blutabnehmen aus: Der Liebste hatte mir nämlich eine Mail seines Arbeitgebers weitergeleitet, dass momentan Proband:innen für eine Studie zum Thema Heliobacter-Verbreitung und Antibiotika-Resistenzen in der Bevölkerung gesucht werden. Eine Kooperation verschiedener Uni-Klinika, und wenn man schon in einer Stadt mit Uniklinikum lebt, dann warum nicht. Gleich mal ein Test auf Heliobacter ist sicher auch keine schlechte Vorsorgemaßnahme (diese Scheißteile sind für einen beträchtlichen Anteil an Magengeschwüren und Krebs verantwortlich).
Zum Mittagessen das restliche Orzo mit grünem Spargel, als Nachtisch zwei Scheiben Schokokuchen (immer noch sehr gut, muss aber schnell gegessen werden). Um Viertel vor zwei ging ich in einer kurzen Regenpause aus dem Haus und ins Büro.
Am Nachmittag war dann einiges zu tun, vor allem ein paar wichtige Besprechungen mit zwei Kolleg:innen zur Prüfungsplanung der nächsten Monate, außerdem eine längere Beratung. Nach dem geruhsamen Vor-mich-hin-Arbeiten am Morgen allein war das ein ganz angenehmer Kontrast. Einmal schnell aus dem Haus, ein Einschreiben zur Post bringen und weil der Gutschein-Bäcker daneben war, endlich den Gutschein über einen halben Hefekranz ohne Rosinen einlösen. (Dass alle Konditionen passen – ich an den Gutschein denke, ich Zeit für den Bäcker habe, der Bäcker noch Hefekranz hat, und dann auch noch die ohne-Rosinen-Variante, ist vielleicht kein Sechser im Lotto, aber mindestens ein Vierer.) Dann bereitete ich noch Prüfungsmaterial für den kommenden Tag vor und war um sechs fertig und ganz zufrieden mit dem Arbeitstag. (Mit einer generellen Sechs-Stunden-Woche könnte ich mich sehr anfreunden.)
Der Liebste war daheim schon am Kochen und ich schloss mich ihm gleich an, ein Rezept für One-Pot-Linguine, von uns leicht abgewandelt (unter anderem weil wir keine Linguine hatten). Ich bin ja kein großer One-Pot-Fan, aber dieses Rezept funktionierte ganz gut, mit reichlich Gemüse (Pilze, Paprika, Gurke als Zucchini-Ersatz, klappte gut) und Mandelmus und geschmortem Gedöns. Neues Rezept, sehr lecker. Fast noch besser: Wir machten eine große Schüssel Spargelsalat dazu (grüner Spargel, in der Pfanne kurz angedünstet, geröstete Mandelblättchen, Orangen-Senf-Dressing, fertig). Sehr, sehr lecker.
Das war es mehr oder weniger an Abendaktivitäten. Wir aßen noch den restlichen Schokokuchen auf, dann fand ich eine neue Blaulichtdoku in der ARD-Mediathek (dritte Staffel „Lebensretter Inside“), wir schauten dem Regen vor dem Fenster zu (wieder sehr ergiebiger Regentag) und um halb zehn gingen wir mit Buch ins Bett. Sehr unspektakulär, aber eben nicht stressig, und ich war zufrieden.