Aufgewacht um halb sechs zu strahlend blauem Himmel und singenden Vögeln. Alles sehr friedlich, ich blieb aber noch ein bisschen liegen bis zum Weckerlicht. Fegte nach dem Aufstehen erst einmal Dachterrasse und Schlafzimmer, verteilte Vogelfutter und goss ein bisschen Pflanzen, während der Kater um mich herumsprang und eine kleine Gruppe Spatzen vom Nachbarbusch darauf wartete, dass ich endlich fertig wurde. Dann Küche aufräumen, Spülmaschine starten und plötzlich war es schon wieder kurz nach sieben und höchste Zeit fürs Frühstück (Müsli, da kein Brot mehr daheim und außerdem dringend Obst gegessen werden musste, eine angebräunte Banane und eine deutlich schlappe Nektarine, wenn ich allein daheim bin, ist es mit dem frischen Zeug immer so eine Sache). Danach eine Blitzdusche, und dann war ich um acht pünktlich auf der Matte zu endlich einmal wieder Yoga am Mittwochmorgen. (Ich hoffe sehr, dass ich in den nächsten Wochen in meinem Rhythmus bleiben kann – zumindest sieht der Kalender gut aus, aber man kann sich ja jederzeit einen Schnupfen holen oder sonst etwas.)
Sehr anstrengender Kurs, logisch, nach den vielen Trainingspausen die letzten zwei Monate. Ich merkte aber bereits während des Übens, wie die Beweglichkeit zunahm, ausgesprochen zufriedenstellend, auch wenn ich mit dem Rücken sehr aufpassen musste, nicht zu sehr in Vorbeugen und ähnliche Ischias-belastende Positionen zu gehen. Insgesamt aber alles gut.
Nach dem Kurs machte ich eine Kanne Kräutertee, schaute nach dem Kater und startete um halb zehn meinen Rechner, nur um die Nachricht zu bekommen, dass meine Beratung um zehn den Termin bestätigt hatte – etwas kurzfristig, normalerweise klappt das etwas frühzeitiger. Ich schickte ihr also den Zoom-Link, bearbeitete ein paar Mails und um zehn tauchte dann natürlich niemand im Meeting auf. Hm. Ich warf einen Blick in die Zeitung und arbeitete dann den restlichen Vormittag so vor mich hin. Nach dem letzten langen Tag war ich sehr unmotiviert, aber ich bekam zwei wichtige Sachen abgearbeitet. Um kurz vor halb eins machte ich Mittagspause.
Räumte erst einmal die Biokiste aus, die im Lauf des Vormittags geliefert worden war, und stellte fest, dass die bestellten Pilze doppelt eingepackt worden waren – zwei Tüten mit jeweils 300 Gramm. Auf der Rechnung war die Position nur einmal ausgewiesen, ich rief also beim Händler an: Oh hoppla, das war ihr Fehler, danke fürs Bescheid sagen. Ich schlug vor, die extra Champignons auf die Rechnung nächste Woche zu setzen, aber das wollte die nette Dame am Telefon nicht: Sie hatten schließlich falsch gepackt, die Pilze gingen jetzt sozusagen aufs Haus, ihr war nur wichtig, dass wir sie auf jeden Fall auch verbrauchen würden. Das war auf jeden Fall gar kein Problem.
Am Abend davor hatte ich mir eine Portion Gulasch aus der Gefriertruhe genommen – das Strohwitwendasein (mit wenig Zeit und noch weniger Lust zum Kochen) hat den kleinen Vorteil, dass unsere Gefriertruhe ein bisschen leerer wird. Das Gulasch hatte das Einfrieren gut überstanden, also prima Mittagessen. Ich überredete noch den Kater, mal für einen Happen reinzukommen, schrieb ein bisschen mit dem Liebsten, der seine Fortbildung fertig hatte und sich wieder aufs Motorrad setzte für die Heimfahrt, und auf halb zwei fuhr ich schließlich ins Büro.
Wenig Spannendes am Nachmittag, abgesehen von einem längeren Meeting mit einer Kollegin, die von der Firma aus drei Wochen ins Ausland geht und von der ich einige Arbeitspunkte übernehmen werde. Ich arbeitete sonst meine Erlediliste ab, schob ein paar Punkte vor mir her, war müde und fragte mich so ab halb vier, ob der Liebste nicht so langsam daheim sein müsste. (Er schrieb mir dann um kurz nach halb vier, er hätte jetzt die Hälfte, was ein bisschen merkwürdig war – andererseits fährt man mit dem Motorrad ja auch nicht unbedingt die schnellste Strecke.) Um fünf war ich auf jeden Fall so unkonzentriert und gestresst, weil ich von ihm nichts gehört hatte, dass ich heimzugehen beschloss, auch wenn ich noch nicht fertig war. Und als ich daheim war, war er auch gerade gekommen und ich sehr froh, dass er zurück und das Haus jetzt nicht mehr leer war.
Daheim setzte ich mich noch einmal für anderthalb Stunden an den Rechner und bekam endlich zwei wichtige letzte Punkte fertig, unter anderem die Werbetexte, für die ich die Deadline hatte. Definitiv nicht das allerbeste Resultat, aber da schauen noch einmal ein paar Leute drüber, bevor es dann endgültig benutzt wird.
Um sieben Feierabend, ich traf mich mit dem Liebsten in der Küche zum gemeinsamen Kochen. (Er kochte größtenteils, ich arbeitete ein bisschen zu.) Ein sehr einfaches Essen aus Spargel, Tomaten, Petersilie und (vielen) Pilzen, mit ein bisschen Öl und einer Portion Penne. Eine ganz wunderbare Kombination. Und weil wir beide müde waren und der Kopf ein bisschen leer war und wir kein Gedöns wollten, parkten wir uns dann einfach auf dem Sofa für zwei Folgen Rookie und gingen sehr früh ins Bett.