Gute Nachricht am Morgen: Der Liebste hatte abends noch ein bisschen am Lichtwecker herumgefummelt, und das Herumprobieren, Aus- und wieder Einstecken hatte wohl geholfen, der Lichtwecker funktionierte, wie er sollte. Auch sonst recht gute Nacht, es hatte ein bisschen abgekühlt und ich hatte ganz gut geschlafen. Draußen bedeckter Himmel, es versprach nicht ganz so heiß zu werden, was mir – langer Unterrichtstag vor mir – überhaupt nicht unrecht war.
Allerdings kam ich dann nicht so richtig in die Gänge und plötzlich war es zwanzig vor acht. Ich verschob deshalb das Frühstücken auf später, sprang unter die Dusche und war um acht in meinem Arbeitszimmer am Rechner für meinen Unterricht.
Neunzig Minuten Einzelunterricht, und dieses Mal klappte die Akustik besser und es war dadurch sofort viel weniger anstrengend. Ich habe diesen Unterricht jetzt seit einigen Monaten, und anfangs fand ich das alles sehr zäh und sehr mühsam, aber mittlerweile läuft es doch sehr rund und kostet mich vor allem wenig Vorbereitungszeit: Der Teilnehmer bereitet sich seinen Unterricht quasi selbst vor, weil er immer einen Sack Themen mitbringt, über die er gern sprechen möchte.
Nach dem Unterricht ein paar schnelle Mails, parallel Frühstück am Rechner. Der Liebste, an dem Tag im Home Office, hatte mir ein Müsli in den Kühlschrank gestellt und eine Kanne Kaffee gekocht, das nahm ich mit nach oben, während ich ein bisschen Orgakram erledigte, meine Mailbox einigermaßen leerbekam (mehr oder weniger) und meine Tasche packte. Um kurz vor elf radelte ich ins Büro.
Sehr vollgepackter Dienstag (mal wieder): Orgakram von elf bis halb eins, dann eine Blitzpause mit der zweiten Hälfte Farfalle und Tempeh (ich hatte morgens noch schnell frische Nudeln dafür gekocht), dann ein Teammeeting um eins und direkt anschließend in den Unterricht: Ich hatte nacheinander zwei Prüfungstrainingskurse.
Beide Kurse liefen prima. Wenn auch natürlich stressig, die Technik zum Laufen zu bringen, das Material hin- und herzutragen, mich auf die Leute einzustellen. Aber zwei nette Gruppen, bei der zweiten ab 17 Uhr war es der letzte Termin vor der Prüfung und ich war mit dem Abschluss wirklich ganz zufrieden. Wenn auch sehr froh, dass dieser Abendtermin damit fertig war.
Der eigentliche Ärger kam danach, als ich einen letzten Blick in meine Mails warf und mich dort über eine Mail furchtbar ärgern musste. Ohne in die Details zu gehen, aber es ist so unfassbar anstrengend, wenn man sich auf Lieferantenseite mit inkompetenten Leuten herumschlagen muss. Ich beschloss, dieses Mal nicht „eine Nacht drüber zu schlafen“, sondern gleich zu antworten, weil ich die Sache geklärt haben wollte. Setzte außerdem den Chef auf Cc, der mir auch nach drei Minuten antwortete mit ein bisschen solidarischem Augenrollen. Alles sehr, sehr ärgerlich.
Um kurz nach halb acht war ich daheim und setzte mich erst einmal ein paar Minuten mit dem Kater in den Garten. Den Liebsten rief ich auf dem Festnetz an (ich hätte auch laut durch die offene Balkontür rufen können, aber puh) und er kam zwei Minuten später und leistete uns ein bisschen Gesellschaft. Dann rein zum schon fertigen Abendessen: Wir hatten am Samstag für das letzte Mal dieses Jahr Spargel gekauft und machten deshalb das prima Rezept mit Pasta, Spargel, Dill, Zitrone und einer cremigen Mandelsauce noch einmal. Üppige Portion, und da ich mich an dem Tag wenig bewegt hatte (oder zumindest keinen Sport gemacht, ich war im Büro viel hin- und hergerannt), gab es auch keinen Nachtisch hinterher. Das war auch in Ordnung. Ein bisschen zu den kalifornischen Polizeianfängern, dann früh nach oben mit Buch und endlich ein paar Takten lesen – das momentane Buch zieht sich ein bisschen, aber so langsam (letztes Kapitel) biege ich in die Zielgerade ein.