Erster „richtiger“ Urlaubstag, dementsprechend lang geschlafen, ich schaute auf den Wecker, er zeigte 8:15 Uhr. Wir standen auf und der Liebste ging erst einmal in den Garten, den Kater holen, der jetzt offensichtlich endgültig rausgezogen ist, während ich aufräumte, Tee machte und den ZDF-Livestream startete (Gruppenspiel Italien-Argentinien). Wie sich herausstellte, war nicht nur der Kater, um den ich mir schon wieder Sorgen machte, früh morgens schon einmal da gewesen (hatte ich nur nicht gehört), sondern es war sowieso auch noch nicht so spät: Aufstehen um Viertel nach acht, aufräumen, Küche, Tee, so eine halbe Stunde insgesamt, und dann war es 8:10 und das Spiel lief erst seit 10 Minuten. Offensichtlich hatte sich unser Lichtwecker in der Nacht komplett umgestellt, als ich ihn neu startete, passte es wieder. Keine Ahnung, was da los war. Aber egal, Urlaub.
Urlaub mit regnerischem Wetter, wenig richtigen Plänen und Zeit, also war der Tag ein Sofatag mit insgesamt drei Fußballspielen, Schreiben und Lesen, Müsli zum Frühstück, viel Kaffee und Tee. Mittags machte der Liebste uns eine Pfanne Bratreis mit Seitan, Paprika, Buschbohnen und Mandelplättchen, und ansonsten sahen wir ein okay-es Spiel Italien-Argentinien und zwei wirklich supertolle Fußballspiele Deutschland-Marokko und Brasilien-Panama, wobei da bei beiden Spielen auch nur jeweils eine Mannschaft richtig präsent auf dem Platz war und Fußball spielte.
Um drei war der Fußballtag dann erst einmal beendet, ich ging duschen, packte meine Tasche und ging ins Fitness. Eigentlich war ich recht guter Dinge: Es stand eine neue Phase und damit eine neue Kraftmessung an, und ich hatte mich nur in einem Gerät verschlechtert, war ansonsten überall gleich geblieben oder hatte mich verbessert. Dann adaptives Training zum Muskelaufbau, also schwere Gewichte und weniger Durchgänge, auch das klappte ganz gut, bis ich an den Beinstrecker kam und mir wieder mein linkes Knie ganz blöd weh zu tun begann. Keine Ahnung, was da das Problem war. Ich bewegte das Knie ein bisschen, machte etwas Pause und ging dann vorsichtig an den zweiten Durchgang. Die Muskelaufbau-Phase hat halt die höchste Belastung und dass man da schnell an eine Überlastung kommt, ist kein Wunder. Ich wollte mir aber so zu Beginn des Urlaubs auf keinen Fall eine richtige Verletzung holen und war froh, dass der Schmerz bei normalen Bewegungen recht schnell wieder weg war.
Auf dem Heimweg holte ich den Liebsten im Bastelverein ab, wo er versucht hatte, an seinem Fahrradrahmen herumzuschweißen, hatte leider nicht funktioniert und dementsprechend genervt war er. Ich übernahm deshalb das Kochen: Wir hatten ein Glas Kidneybohnen, das schon abgelaufen war und wegmusste, eine übrige Paprika, ein offenes Glas Mais, ein bisschen schlappen Staudensellerie, damit kochte ich uns ein einfaches und ziemlich leckeres Chili.
Direkt nach dem Essen ein Anruf beim zwischenzeitlich Oldenburger, jetzt wieder Berliner Lieblingsmenschen, der uns die Tage besuchen kommen wollte, ein paar Details abgeklärt, ein bisschen Uhrzeiten vereinbart. Sieht alles gut aus, jetzt muss nur noch die Deutsche Bahn mitmachen. Harhar. Außerdem machten wir einen Wochenplan und bestellten die Biokiste – immer ein bisschen schwierig im Urlaub, und mit Besuch sowieso, aber so ganz ohne Plan wollten wir die Woche über auch nicht sein (ohne Plan jeden Abend das Essen zu überlegen ist deutlich stressiger als mit, und das Resultat ist meistens auch schlechter).
Den Tag über hatte es immer wieder geregnet und war ziemlich abgekühlt, abends war es aber trocken. Deshalb beschlossen wir, den Fernseher aus zu lassen und stattdessen zu unserer Stammkneipe ans Eck zu gehen. Schöner Abend, man konnte gut draußen sitzen, und zwei Gläser Weißwein (für mich), zwei Gläser Aperol Spritz (für den Liebsten) später gingen wir ganz zufrieden nach Hause.