Ziemlich kalt in der Nacht, auch wenn ich irgendwann das Fenster aufmachte, weil mir unter der Decke heiß war. Das war dann aber auch nicht optimal, der Liebste nahm sich eine Wolldecke, ich machte irgendwann das Fenster wieder zu… Wie Leute das mit einer optimalen Temperatur im Schlafzimmer hinbekommen, ist für mich ein Rätsel. Objektiv hatte es aber deutlich abgekühlt, nachts auf zehn Grad, und für den Tag wurden maximal 22 Grad und Wolken erwartet, wie auch für den Rest der Woche. Nicht so wirklich optimal für Urlaub und Geburtstag, aber wir bekamen für die nächsten Tage Besuch und hatten eigentlich in erster Linie Essen und Reden geplant, also passte das schon.
Zunächst einmal ein Müsli zum Frühstück und einen Blick in die Zeitung, während der Liebste für die Geburtstagstorte noch die Ganache fertigmachte und sie auf die Torte fabrizierte. Dann durfte sie fertig trocknen und sich setzen und was weiß ich, und wir schauten parallel das Spiel Portugal-Vietnam an (ziemlich schlechte Chancenverwertung bei den Portugiesinnen, eigentlich hätte es 8:0 ausgehen müssen, es wurde aber nur 2:0). Ich hängte noch eine durchgelaufende Maschine Wäsche auf, ging duschen und zog mich schließlich Frühherbst-mäßig an mit dicken Socken, Jeans und richtigem Hoodie (statt barfuß, leichter Sommerhose und dünnem Jäckchen). Es war einfach zu kühl, vor allem auch im Haus, und regnete mehr oder weniger durchgehend den ganzen Morgen.
Eigentlich war es ja mein Geburtstag, aber eigentlich bekamen wir am Spätnachmittag auch Besuch, deshalb hatten wir für den Tag nichts überragend Geburtstagliches geplant. Ich wollte eigentlich ins Fitness, aber irgendwie passte das zeitlich nicht so richtig. Stattdessen schnitten wir um elf die Geburtstagstorte an. Der Liebste hatte dieses Mal eine dreistöckige Schoko-Minz-Torte fabriziert, die komplett original nach After Eights schmeckte und sehr lecker war, aber auch sehr mächtig. Ich legte in der Handyapp ein Rezept mit zwölf Portionen an (was bei einer Torte mit 20 cm Durchmesser sowieso recht kleine Stücke ergibt), und jede Portion hatte 570 Kalorien. Da wir zwei Stücke aßen, hatte sich damit das Mittagessen auch erledigt. So müssen Geburtstagstorten sein (wenn es auch sein kann, dass ich die nächsten fünf Jahre kein After Eights mehr essen will, wenn wir die Torte durch haben).
Zur Mittagszeit ein bisschen Fußball als Hintergrund (Australien-Nigeria, sehr spannendes und hochklassiges Spiel), währenddessen machten wir die letzten Dinge für den kommenden Besuch fertig: Ich putzte beide Toiletten noch einmal, fegte die Bäder durch und räumte generell auf, und dann stellte ich Harold ins Wohnzimmer und ließ ihn einmal durchsaugen. Was er erst nach zweimaliger Aufforderung tat, so ganz verstehe ich die Programmierung von diesem Gerät noch nicht. Nun ja. Außerdem schauten wir unsere Gitarren durch, weil Besuch S für den Abend eine ausleihen wollte. Und parallel antwortete ich natürlich auch diverse Geburtstagsglückwünsche und so.
Und dann war es Viertel nach vier, es klingelte an der Tür und S aus eigentlich-Berlin-momentan-Oldenburg stand da für seinen Wochenendbesuch. Wir hatten uns seit knapp 2 Jahren nicht mehr gesehen (1.8. vor 2 Jahren, um genau zu sein), seitdem hatte es mit einem Besuch einfach nicht mehr geklappt (Arbeit, Termine, Stress, Arbeit auf beiden Seiten). Umso schöner war es, dass er jetzt da war, wenn auch, lol, nicht „nur“ wegen mir gekommen, sondern weil er am nächsten Tag zu einem 60. Geburtstag eingeladen war. Aber das war ja ein gutes Zusammentreffen (und ich nehme ja, was ich kriegen kann, haha).
Auf jeden Fall quatschten wir eine Stunde lang und brachten uns auf den neuesten Stand, S nahm ein Stück von der Torte (zum Glück mag er Minzschokolade auch, das wäre sonst echt ungünstig gewesen) und einen Tee, und dann nahm er die Gitarre und verschwand zu einem Termin mit ehemaligen Kolleginnen. Und der Liebste und ich gingen noch schnell zum Supermarkt nebenan, letzte Sachen fürs Frühstück am nächsten Tag kaufen.
Für den Abend hatten wir auf halb acht einen Tisch in einem Restaurant in der Altstadt reserviert, nicht in unserem Lieblingsrestaurant (das hatte Urlaub), sondern in einer Pizzeria, in der ich seit einigen Jahren nicht mehr gewesen war und die mittlerweile auch veganen Käse für ihre Pizza anbot. Wir bummelten also (endlich ohne Regen) in die Innenstadt und ins Restaurant. Dort warteten wir ein bisschen, S verspätete sich etwas und wir nahmen uns schon einmal ein Glas Prosecco zum Anstoßen (leider etwas säuerlich und zu warm – ich wechselte danach auf ein Bier), ich las noch ein paar Geburtstagsnachrichten und telefonierte mit den Zwillingen A und B, die sich zuverlässig jedes Jahr zum Geburtstag bei mir melden. Um kurz nach acht kam dann S dazu, und den restlichen Abend also Pizza (wirklich sehr ordentlich), viel Quatschen über alles Mögliche, alles sehr entspannt. Nach dem Essen gingen wir noch in eine Bar für einen Espresso und einen Drink (Hugo für mich), und gegen elf dann müde und sehr zufrieden nach Hause. Eher „normaler“ Geburtstag, aber dann natürlich trotzdem besonders.