Also so ein Wecker ist wirklich schon sehr früh am Morgen, auch wenn es am Ende „nur“ eine Stunde früher ist als während des Urlaubs. Aber während des Urlaubs halt: von allein aufwachen und nicht geweckt werden, und das machte einen großen Unterschied. Wenigstens draußen ein blauer Himmel mit nur wenig Wolkenfetzenresten, die Wohnung war aufgeräumt und der Kater kam uns aus dem Wohnzimmer entgegen, wo er wohl nachts geschlafen hatte (empfindlich kalte Temperaturen momentan, es soll in der Woche auf einstellig absinken). Es war also nicht alles schlecht an diesem Montagmorgen. Auch wenn ich natürlich überhaupt nicht gut geschlafen hatte, so vor dem Arbeitsstart, und dementsprechend müde war. Der Liebste genauso, Motivation eher irgendwo im Keller.
Gut allerdings war, dass wir zum Frühstück zwei Stück des frisch gebackenen Zwetschgenkuchens hatten, und er war wirklich ausgesprochen gut geworden. Schön saftig, vielleicht hätte er etwas süßer werden können, aber andererseits völlig in Ordnung, dass er nicht ganz so viel Zucker hatte (und nicht so viel Fett, die Feuchtigkeit kam unter anderem von Sojajoghurt im Teig, gute Idee).
Um acht ging der Liebste aus dem Haus und ich unter die Dusche, um halb neun war ich am Schreibtisch: ein Tag größtenteils im Home Office, in der Hoffnung, meinen Urlaubsstapel wegzubekommen.
Das klappte ganz gut: Den Vormittag über arbeitete ich konzentriert meine Mails und Nachrichten durch (so konzentriert, dass ich prompt das Achtelfinale England-Nigeria vergaß, ich startete den Livestream erst um kurz vor zwölf in der Verlängerung), und kriegte alles ziemlich gut weg. Das lag unter anderem daran, dass meine Vertretungskollegin eine Menge bearbeitet und die Sache gut im Griff gehabt hatte, und außerdem sowieso nur wenig an Anfragen und Anmeldungen reingekommen war. Was natürlich ein bisschen schade war, so generell, mir aber etwas Luft verschaffte (eine Sache abzusagen, zwei Sachen zusammenzulegen…).
Kurze Mittagspause mit restlichen Krautnudeln, Kaffee und noch einem Stück Kuchen (und dem Achtelfinale Australien-Dänemark: schönes Spiel und schöne Tore), noch ein bisschen Schreibtischarbeit und sogar etwas Unterrichtsvorbereitung für Mittwoch, und um halb drei packte ich meine Sachen, verabschiedete den Kater (der bei uns auf dem Sofa pennte, draußen maximal 14 Grad und windig) und ging ins Büro. Da war ich dann bis halb sechs, größtenteils damit beschäftigt, die kommende Prüfung vorzubereiten, Raum und vor allem Computer zu richten (Updates einzuspielen, Einstellungen zu checken, mich von Laptops anweinen zu lassen, weil sie Windows 11 oder Bing oder sonstiges Gedöns wollten). Außer mir nur noch eine weitere Kollegin da: Es ist schon ziemlich deutlich August.
Da die Woche so vollgepackt ist, nahm ich mir den einzigen Tag, an dem ich wirklich abends richtig Zeit für Sport habe, und ging ins Fitnessstudio. Ziemlich voll (…trotz August), sodass ich ein bisschen springen musste, um an die Geräte zu kommen (und nicht zwei Runden einfach durchtrainieren konnte). Was aber egal war. Ich war am Ende superzufrieden, kam gut durch (Mini-Fortschritte, auch in der schweren adaptiven Einstellung) und das linke Knie machte alles mit. (Wie beim letzten Mal: Es tat erst hinterher weh. Aber nur ein bisschen.)
Der Liebste hatte daheim schon gekocht, so eine Art Salat mit geröstetem Blumenkohl, gerösteten Kichererbsen, geraspeltem Fenchel, Kräutern. Dazu eine Schüssel Blattsalat, zu der ich noch ein Senfdressing machte, das war dann eine sehr gesunde (und leckere) Kombination.
Und dann schauten wir natürlich noch für eine Folge beim guten Doktor vorbei, aber bevor wir das machten, probierten wir eine Folge „Die Bewegungs-Docs“ in der NDR Mediathek aus. Hm. Ich hatte mir eigentlich etwas mehr davon versprochen, aber das Konzept war relativ schnell klar (und dementsprechend langweilig): Drei angeschlagene Leute (unterschiedliche Beschwerden, einmal Typ-2-Diabetes, einmal Muskelabbau nach Magen-OP, einmal chronische Kopfschmerzen), bei jeder Person wird ein Trainingsprogamm erstellt, das individuell sein soll, aber irgendwie bei allen dann auf Gymnastik und Ausdauersport herauslief, eine gefakte Ärzte-Session mit etwas albernen Notizen auf dem Whiteboard, und am Ende ging es allen wieder gut. Ich langweilte mich schon so nach einer halben Stunde. Vielleicht wären die „Ernährungs-Docs“ eher was für mich. Obwohl ich da wahrscheinlich ständig alles besser weiß.